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07.07.2013 | (rsn) – Cadel Evans (BMC) kann schon nach der ersten Bergetappe der 100. Tour de France alle seine Hoffnungen auf einen zweiten Gesamtsieg nach 2011 begraben – und auch ein Podiumsplatz ist angesichts der Verfassung, in der sich der Australier am Samstag im Finale der 194 Kilometer langen Etappe von Castres nach Ax-3-Domaines präsentierte, kaum noch machbar.
Evans verlor 4:13 Minuten auf den Etappensieger Chris Froome (Sky), der mit einem Vorsprung von 51 Sekunden auf Teamkollege Richie Porte gewann und ins Gelbe Trikot schlüpfte. Nach der Etappe suchte der 36-Jährige nicht lange nach Ausreden.
„Es war heute einer meiner schlechtesten Tage bei der Tour, obwohl ich gesund bin. Es ging gar nichts. Ich wusste, dass ich nicht in Hochform bin, aber dass ich so weit weg von der Spitze bin, hätte ich nicht gedacht", gab Evans unumwunden zu. „Sky fuhr eine konstante Geschwindigkeit von Pailhères bis nach Ax 3 Domaines. Das Tempo war so hoch, dass fast keiner mit kam“, erklärte der BMC-Kapitän, der nun mit 4:36 Minuten Rückstand auf Froome auf dem 23. Gesamtrang liegt.
Was den Tag für BMC zu einem wahren Desaster machte, war das Ergebnis von Tejay van Garderen, der als aussichtsreicher Co-Kapitän die Frankreich-Rundfahrt in Angriff genommen hatte und von nicht wenigen Beobachtern sogar als heimlicher Kapitän betrachtet wurde. Der 24 Jahre alte US-Amerikaner, im vergangenen Jahr Tour-Fünfter und Gewinner des Weißen Trikots, erlebte ein Fiasko und kam 12:15 Minuten hinter Froome auf Rang 56 ins Ziel.
„Die Hitze hat mich fertig gemacht, obwohl ich mich darauf vorbereitet habe, zum Beispiel in der Sauna“, so van Garderen, der aber letztlich auch keine Erklärung für seine Vorstellung hatte: „Ich bin in Kalifornien und San Luis gut gefahren, dort war es auch sehr heiß. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir etwas ausmachen würde. Aber heute hat es das", sagte der Gewinner der Tour of California, für den die Tour – zumindest, was das Gesamtklassement betrifft – gelaufen ist.
Und auch Evans wird es schwer haben, wenigstens noch unter die besten Zehn zu fahren. Diesen Platz belegt der Australier Michael Rogers (Saxo-Tinkoff) mit fast zwei Minuten Vorsprung auf den Weltmeister von 2009.