WM-Straßenrennen der Frauen

Vos gelingt in Florenz die Titelverteidigung, Deutsche ohne Chance

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Marianne Vos wird in Florenz zum dritten Mal Weltmeisterin auf der Straße. | Foto: ROTH

28.09.2013  |  (rsn) – Marianne Vos hat im WM-Straßenrennen der Frauen ihren Titel verteidigt. Die 26 Jahre alte Niederländerin setzte sich am Nachmittag über 140 Kilometer von Montecatini Terme nach Florenz nach einer Attacke rund fünf Kilometer vor dem Ziel souverän als Solistin durch und feierte ihren dritten Titelgewinn nach 2006 und 2012.

„Natürlich ist es großartig, dass ich meinen Titel verteidigen konnte. Man sagt ja immer, dass es schwer ist, einen Titel zu gewinnen, aber zwei in Folge zu holen, ist noch schwerer“, sagte Vos, die für die zweite niederländische Goldmedaille innerhalb weniger Stunden gesorgt hatte, nachdem ihr junger Landsmann Mathieu van ver Poel am Mittag das Juniorenrennen gewonnen hatte. „Ganz besonders war es, weil die Italienerinnen sehr stark waren und das Rennen schwer gemacht haben.“

15 Sekunden hinter Vos sicherte sich die Schwedin Emma Johansson im Sprint der ersten beiden Verfolgerinnen die Silbermedaille vor der Italienerin Rossella Ratto.

Platz vier belegte Vos’ Teamkollegin und wichtigste Helferin Anna Van Der Breggen (+0:33), gefolgt von der US-Amerikanerin Evelyn Stevens (+0:46) und der Neuseeländerin Linda Villumsen (+0:50). Die Plätze sieben und acht gingen an Tatiana Guderzo und Elisa Longo Borghini (+0:52) aus dem starken italienischen Team, das auf den letzten drei Runden immer wieder attackiert hatte, die Titelverteidigerin damit aber nicht in Verlegenheit bringen konnte.

Neunte wurde die Australierin Tiffany Cromwell, Rang zehn belegte die Russin Tatiana Antoshina (beide +1:40). Die deutschen Fahrerinnen spielten im von zahlreichen Angriffen gepägten Finale keine Rolle.

Beste aus dem Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer war Claudia Häusler (+3:34), die hinter Antoshinas Teamkollegin Elena Kuchinskaya auf Rang zwölf landete. Die Deutsche Meisterin Trixi Worrack (+5:34) kam nicht über Platz 20 hinaus. „Es lag nicht am Team, dass wir am Ende leer ausgingen. Jede hat sich gut eingebracht. Bei mir lief es bis zur letzten Runde sehr gut, dann verließ mich die Kraft, mir war zu heiß und ich konnte meinen Körper nicht mehr runter kühlen", kommentierte Häusler das für die Deutschen enttäuschende Ergebnis.

„Es lief bei mir lange sehr gut, aber das Rennen war für mich ein Stück zu lang. Eineinhalb Runden vor Schluss lief bei mir nichts mehr. Wir wollten eine Medaille, aber wir müssen auch klar sagen, dass wir von der Mannschaft her leider nicht die Stärksten waren", fügte Worrack an ihrem 32. Geburtstag selbstkritisch an.

Bei Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen um die 25 Grad nahm das Rennen erst an Fahrt auf, als es auf den 16,6 Kilometer langen Rundkurs ging, der fünf Mal bewältigt werden musste. Dann aber schlug das US-Team ein hohes Tempo an und dünnte das Feld soweit aus, dass nach einer Runde nur noch 43 Fahrerinnen beisammen waren.

Danach trat vor allem das achtköpfige italienische Team in Erscheinung, das auf den letzten drei Runden nichts unversucht ließ, um Vos in Verlegenheit zu bringen. Doch die konnte auf starke Unterstützung aus ihrem Team bauen. Vor allem Van Der Breggen zeigte eine herausragende Vorstellung und vereitelte immer wieder gefährliche Attacken. „Es war toll, Anna van der Breggen bei mir zu haben, die auf die Attacken reagieren konnte. Sie war schon die ganze Saison sehr stark und war genau die, die ich im Finale an meiner Seite haben wollte", lobte Vos ihre Edelhelferin.

Auf der vorletzten Runde sorgte Stevens mit einem Angriff im Fiesole-Anstieg dafür, dass sich die zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch rund 30-köpfige Spitzengruppe auf acht Fahrerinnen verkleinerte. Obwohl mit Ratto, Guderzo und Longo Borghini gleich drei Italienerinnen dabei waren, waren die Gastgeberinnen machtlos, als Vos im letzten Anstieg des Rennens auf der Via Salviati ihre entscheidende und von allen erwartete Attacke setzte.

Nur Johansson und Ratto versuchten der Olympiasiegerin zu folgen, doch die hielt ihren knappen Vorsprung auf die beiden schärfsten Verfolgerinnen und konnte ähnlich früh wie van der Poel ihren Titelgewinn bejubeln.

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