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07.10.2013 | (rsn) – Bei der Präsentation des 97. Giro d’Italia trafen Vincenzo Nibali (Astana) und Cadel Evans (BMC) am Montag in Mailand aufeinander. Doch wenn die Italien-Rundfahrt am 9. Mai 2014 in Belfast in Nordirland beginnt, wird wohl nur der Australier am Start stehen. Der Italiener will im kommenden Jahr nämlich um den Sieg bei der Tour de France kämpfen und deshalb aller Voraussicht nach auf die Titelverteidigung in der Heimat verzichten.
Zwar äußerte sich Nibali am Rande der Veranstaltung auf entsprechende Fragen noch diplomatisch. „Ich kann derzeit nicht sagen, ob ich den Giro fahre, weil wir mein Rennprogramm für die kommende Saison noch nicht zusammengestellt haben“, erklärte der 28 Jahre alte Sizilianer und verwies auf das erste Teamtreffen. Nibali schloss allerdings aus, den Giro nur als Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt bestreiten zu wollen: „Sollte ich mich dazu entscheiden, den Giro zu fahren, dann auf Gesamtwertung.“
Angesichts des erneut schweren Profils mit zahlreichen schweren Bergankünften dürfte es allerdings auch Nibali kaum möglich sein, sowohl in Italien als auch in Frankreich in Topform am Start zu stehen. Genau mit diesem Unternehmen scheiterte in diesem Jahr Evans, der ebenfalls sowohl beim Giro als auch bei der Tour auf Sieg fahren wollte. Der 37-jährige Australier beendete die Italien-Rundfahrt zwar auf einem sehr guten dritten Platz, war dann aber bei der Tour de France weit von den Besten entfernt.
Daraus zog Evans nun in Absprache mit BMC die Konsequenz, im Jahr 2014 alles auf den Giro zu setzen. „Das Team möchte, dass ich mich auf den Giro fokussiere“, sagte der 36 Jahre BMC-Kapitän in Mailand den Journalisten. „Es möchte sich mit Tejay (van Garderen) und einer Generation jüngerer Fahrer auf die Tour konzentrieren. Das ist okay. Ich habe zehn Jahre meines Lebens der Tour de France gewidmet“, so der Gewinner der Frankreich-Rundfahrt 2011, der sich auch den Gesamtsieg bei der ersten großen Rundfahrt des Jahres zutraut
„Ich hoffe ganz sicher darauf, andernfalls würde ich meine Zeit hier verschwenden”, erklärte Evans, dem der Kurs mit zahlreichen Bergetappen, aber auch einem Team- und einem langen Einzelzeitfahren entgegenkommen müsste. Und seine Lieblingsetappe hat er auch schon ausgemacht.
„Ich mag die zum Monte Zoncolan am meisten“, sagte er. „Im Jahr 2010 war ich dort nicht in Bestform, aber ich freue mich darauf zurückzukehren. Es ist ein besonderes Ambiente. Es gibt nicht viel Platz, aber es ist eine besondere Etappe. Ich glaube nicht, dass der Zoncolan den Giro entscheiden, aber er ist das Sahnehäubchen.“