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19.10.2013 | (rsn) – Das Team Cannondale und der Russe Oleg Tinkoff haben sich offenbar doch noch nicht endgültig über eine Zusammenarbeit im kommenden Jahr geeinigt. Während der Einstieg von Tinkoff Credit Systems beim Team von Roberto Amadio in den vergangenen Wochen immer häufiger als so gut wie sicher vermeldet wurde, berichtete die Gazetta dello Sport nun, die Verhandlungen seien gescheitert. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen.
„Es ist nicht richtig, dass unsere Gespräche abgebrochen sind“, so Tinkoffs italienischer Vertreter Stefano Feltrin gegenüber cyclingnews.com. „Aber eine Einigung gibt es auch noch nicht. Die Verhandlungen gehen weiter. Wie wahrscheinlich es ist, dass der Deal klappen wird, kann man schwer beurteilen.“
Tinkoff würde gerne Titelsponsor des Teams und Mehrheitseigner an der Brixia Sports Management Company werden, die die Lizenz der Mannschaft hält. Seit Anfang 2013 gehören 90 Prozent des Unternehmens dem seit dem Liquigas-Ausstieg alleinigen Sponsor Cannondale. Sechs Millionen Euro soll Tinkoffs Kreditinstitut pro Jahr investieren wollen, so dass das Budget des Teams auf zwölf Millionen Euro steigen würde.
Doch bislang scheint Cannondale das nicht zu gefallen. Der Radhersteller und Amadio wollen die Kontrolle offenbar nicht abgeben, und so pokert der italienische Teamchef. „Ich bin optimistisch, dass wir uns einigen werden. Die Medien hatten schon vom Vollzug berichtet, aber das haben wir nie gesagt. So schnell geht das nicht“, so Amadio, der aber auch versicherte: „Es gibt keine Probleme für die Zukunft des Teams und für 2014. Die Mannschaft wird 2014 weitermachen – egal ob mit oder ohne Tinkoff.“
Die UCI habe bereits alle nötigen Bankgarantien für das Fortbestehen des Teams im Jahr 2014. „Es ist jetzt an Tinkoff, zu entscheiden, ob er Teil des Projekts sein will.“
Der Russe scheint mehr Einfluss zu wollen als zuletzt bei seinem Engagement in Bjarne Riis‘ Saxo-Bank-Team. Sollte das bei Cannondale nicht funktionieren, so scheint auch denkbar, dass er sich geduldet und stattdessen für 2015 den Aufbau eines komplett eigenen Teams plant. Das gab es bereits von 2006 bis 2009.