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05.11.2013 | (rsn) – Michael Rasmussen hat seine pauschalen Dopingvorwürfe gegen das Rabobank-Tour-Team von 2007 zurück genommen, nachdem ihm sein damaliger Teamkollege Oscar Freire als Reaktion auf entsprechende Presseberichte mit rechtlichen Schritten gedroht hat.
„Es gab organisiertes Doping, aber es waren nicht alle Fahrer darin verwickelt. Ich habe nie in meinem Leben gesehen, wie Oscar Freire gedopt hat. Auch (Juan Antonio) Flecha hat nichts davon gewusst“, sagte Rasmussen nun der spanischen Nachrichtenagentur EFE.
Dem dänischen Fernsehen gegenüber hatte der ehemalige Rabobank-Profi noch behauptet, dass alle Fahrer des Tour-Aufgebots von 2007 gedopt gewesen seien. Dazu zählten neben Rasmussen, Freire und Flecha noch Dennis Mentschow, Michael Boogerd, Bram de Groot, Thomas Dekker, Pieter Weening und Grischa Niermann.
Freire reagierte verärgert auf die Anschuldigungen und bestritt, das er in Doping-Aktivitäten verwickelt gewesen sei. Der spanischen Sportzeitung Marca sagte der 37-Jährige, dass Rasmussen für sich sprechen, aber nicht das ganze Team beschuldigen könne. „Das kann ich nicht erlauben“, so Freire, der gegenüber ciclismo.as.com betonte: „Ich habe eine öffentliche Entschuldigung von ihm verlangt und er hat gesagt, dass er nie meinen Namen genannt hatte.“ Zudem kündigte der dreifache Weltmeister an, seinen damaligen Teamkollegen zu verklagen, sollte der die Vorwürfe nicht explizit zurücknehmen.
Freire stellte auch Vermutungen darüber an, warum Rasmussen nun mit seinen Beschuldigungen an die Öffentlichkeit tritt und erwähnte in dem Zusammenhang dessen Autobiografie mit dem Titel „Yellow Fever“. „Wahrscheinlich will er so viele Bücher wie möglich verkaufen, aber das kann nicht sein“, meinte der Spanier. „So was fügt dem Radsport und allen, die Teil des Radsports waren, großen Schaden zu.”
Niermann hatte am Montag im Gespräch mit Radsport News die Vorwürfe bereits zurück gewiesen. Mittlerweile reagierte auch Weening, der mittlerweile für Orica-GreenEdge fährt. Der Niederländer dementierte ebenfalls und vermutet hinter Rasmussens Behauptungen „Verzweiflung“, wie er dem Telegraaf sagte. „Rasmussen kommt jedes Mal mit anderen Geschichten. Vor Gericht hat er unter Eid was anderes erklärt. Es ist offensichtlich, dass er frustriert ist, weil er den Prozess gegen Rabobank verloren hat“, sagte Weening.
Rasmussen hatte sein damaliges Team auf Schadenersatz verklagt, weil es ihn kurz vor dem Ende der Tour de France 2007 wegen Dopingverdacht aus dem Rennen genommen hatte. Der Däne hatte damals das Gelbe Trikot getragen und stand vor dem Gesamtsieg, den dann Alberto Contador errang. Ein Gericht hatte Rasmussen zunächst 665.000 Euro zugestanden. In der Berufung hatte dann aber Rabobank Recht bekommen und Rasmussen musste das Geld wieder an seinen ehemaligen Rennstall zurückzahlen.