Weitere Vorwürfe gegen ehemaligen UCI-Chef

Squinzi: „Verbruggen drohte Mapei mit Disqualifiaktion"

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Hein Verbruggen, UCI-Präsident von 1991 - 2005 | Foto: ROTH

20.11.2013  |  (rsn) – Der ehemalige UCI-Chef Hein Verbruggen muss sich gegen weitere Vorwürfe zur Wehr setzen. Wie Giorgio Squinzi, Chef des Bauchemiekonzerns Mapei, gegenüber Tuttobici erklärte, habe ihm der damalige Präsident des Radsportweltverbandes im Jahr 1999 angedroht, das Mapei-Team zu disqualifizieren. Squinzi hatte zuvor behauptet, dass es unmöglich sei, ohne Doping eine Spitzenplatzierung bei einer großen Rundfahrt herauszufahren.

Unangenehm für Verbruggen ist auch, dass der Italiener die Anschuldigungen von Lance Armstrong für wahr hält, die UCI habe den US-Amerikaner geschützt und dabei auch positive Dopingtests vertuscht. „Sicher ist das passiert", so Squinzi und fügte an: „Ich sagte ihm im Jahr 1999, dass man ohne den Einsatz von Doping bei einer Grand Tour nicht unter die besten Fünf kommt. Danach drohte Verbruggen, mein Team für immer zu disqualifizieren.“

In den zehn Jahren seines Bestehens (1993 – 2002) fuhr das Mapei-Team 653 Siege ein und war vor allem in den Klassikern kaum zu bezwingen. Prominenteste Fahrer waren Franco Ballerini, Michele Bartoli, Paolo Bettini, Johan Museeuw, Pavel Tonkov, Tony Rominger, Oscar Camenzind und Andrea Tafi.

Allerdings stand die Star-Truppe auch immer wieder im Zentrum von Doping-Anschuldigungen. Museeuw beispielsweise wurde im Oktober 2004 für zwei Jahre gesperrt und gestand im Jahr 2007 Doping ein – damals arbeitete der dreimalige Gewinner der Flandern-Rundfahrt für das belgische Quick-Step-Team. Camenzind, der 1997 und 1998 für Mapei fuhr, wurde im Jahr 2004 positiv auf EPO getestet und beendete daraufhin seine Karriere.

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