Taktischer Fehler von Gautier kostet möglichen Sieg

Voeckler verpasst in Luchon den Hattrick

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Voeckler verpasst in Luchon den Hattrick"
Zerknirscht im Ziel: Thomas Voeckler | Foto: Cor Vos

22.07.2014  |  (rsn) - Vier Etappensiege konnte Thomas Voeckler (Europcar) bei seinen bisherigen 13 Tour-Teilnahmen, dieser eingeschlossen, herausfahren. Zweidavon sammelte er auf Etappen, die im Pyrenäen-Örtchen Bagneres-de-Luchon endeten- im heutigen Tagesziel. Viel fehlte nicht, und Voeckler hätte nach 2010 und 2012 bereits zum dritten Mal in Bagneres-de-Luchon siegen können. Den möglichen Hattrick verbaselte ihm ausgerechnet Teamkollege Cyril Gautier.

Der böse Blick von Voeckler, nach Zieldurchfahrt an seinen26-Jährigen Landsmann gerichtet, legt nahe, dass der 35-Jährige überhaupt nicht zufrieden war mit Gautiers Aktion. Mit einem Angriff in der Abfahrt vom Port de Balès, dem letzten Hindernis der 16. Etappe, sprengte der Franzose die verbliebene Spitzengruppe um den späteren Tagessieger Michael Rogers (Tinkoff-Saxo), José  Serpa (Lampre-Merida), Vasil Kiryienka (Sky) und eben Voeckler 4,5 Kilometer vor dem Zielstrich.

Seinen Antritt konterte Rogers jedoch umgehend, zog an Gautier vorbei und setzte ihn sofort in den Wind, so dass sich der dreimalige Zeitfahrweltmeister einen Vorsprung von etwa 200 Meter erarbeiten konnte, den er sich bis ins Ziel nicht mehr nehmen ließ. Voeckler sprintete aus der Verfolgergruppe zwar noch auf Platz, doch glücklich wurde er damit nicht.

„Das ist für mich eine große Enttäuschung. Andere könnten mit einem solchen Ergebnis vielleicht leben, ich heute aber nicht“, so der Europcar-Kapitän nach der Etappe. „Übeltäter" Gautier zeigte sich im Etappenziel reuig: „Ich habe Thomas heute vielleicht um den Sieg beraubt. Bis sechs Kilometer vor dem Ziel lief alles perfekt. Nun dominiert natürlich die Enttäuschung." Denn angenommen, es wäre zu einem Sprintfinale gekommen, hätte Voeckler sicherlich die besten Karten gehabt.

All zu hart wollte Voeckler mit seinem Teamkollegen aber dann doch nicht ins Gericht gehen und blieb eher im Allgemeinen. „Es muss nicht unbedingt ein Vorteil sein, wenn man in einer Spitzengruppe die numerische Überlegenheit hat. Ich weiß, dass Cyril genau so enttäuscht ist wie ich."

Ob Voeckler noch ein weiteres Mal die Chance dazu bekommt, in Bagneres-de-Luchon zu gewinnen? Bleibt die Tour-Organisation jedoch dem zuletzt angeschlagenen Rhythmus treu, alle zwei Jahre das 2.500-Einwohner-Städtchen anzufahren, bleibt ihm vielleicht noch eine Chance

 

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