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07.12.2014 | (rsn) – Nachdem Alex Krieger in den vergangenen Jahren beim Team Heizomat und bei rad-net Rose über den Rang eines Talents nicht hinauskam, gelang dem 23-Jährigen in der abgelaufenen Saison im Dress vom Team Stuttgart der Durchbruch.
Vierte Plätze im DM-Straßenrennen in Baunatal, der Ronde van Zeeland Seaports (1.1) und beim Omloop Het Waasland (1.2) sowie ein sechster Platz bei Rund um Köln (1.1) und Rang sieben bei der Ronde van Limburg (1.1) ließen Krieger gegenüber radsport-news.com zu einem eindeutigen Fazit gelangen: „Meine Bilanz fällt auf jeden Fall positiv aus“, so der endschnelle Allrounder, der nach einem guten Wintertraining bei den Drei Tagen von Westflandern (2.1) in die Saison gestartet war, dort aber noch durch einem Sturz und einem Defekt auf den beiden Sprinteretappen ausgebremst worden war.
Mehr drin gewesen wäre für den 23-Jährigen bei Rund um den Finanzplatz-Eschborn Frankfurt (1.HC). Doch beim hessischen Frühjahrsklassiker machte Krieger die letzte Kurve einen Strich durch die Rechnung. „In Frankfurt hatte ich mir wie bereits in Köln eine Top Ten-Platzierung zum Ziel gesetzt, doch durch einen Sturz wurden meine Pläne vereitelt. Das war für mich sehr ärgerlich, da ich mich das gesamte Rennen über in der ersten großen Gruppe aufhalten konnte und am Mammolshainer Berg sehr Ziel gelitten hatte“, blickte Krieger zurück.
Das nächste Ziel war die Bayern-Rundfahrt, an der der Sprinter bereits zum fünften Mal teilnahm. „Ich konnte mich dort zwar gut präsentieren, aber mein Ziel von einer Top Fünf-Platzierung habe ich knapp verfehlt“, so Krieger, der einmal Etappensiebter wurde, vor allem aber der vertanen Chance auf dem dritten Teilstück nachtrauerte. „Dort habe ich mich am besten gefühlt, aber letztendlich habe ich mich für das falsche Hinterrad entschieden."
Starke Leistungen zeigte Krieger im Anschluss bei der Ronde van Zeeland Seaports, wo ihm nur wenige Zentimeter zum Podium fehlten. Auch bei der Ronde van Limburg wäre ein Platz unter den Top Drei möglich gewesen. „Aber am Ende hat mir definitiv der Mut gefehlt. Ich hatte zu großen Respekt vor der Zielankunft und war zu zaghaft“, sagte Krieger, der 2015 wieder in den Niederlanden am Start stehen will. „Das Rennen gefällt mir sehr und ich kann dort meine Stärken gut ausspielen.“
Auch nicht viel zu einem Podiumsplatz fehlte bei den Deutschen Meisterschaften, wo sich Krieger im Kampf um Platz drei nach einem harten Duell Phil Bauhaus (Stölting) geschlagen geben musste. „Hier war ich mit meiner Leistung durchaus zufrieden, doch es ärgert mich noch immer, dass ich nur die Holzmedaille mit nach Hause nehmen konnte“, so Krieger, der anfügte: „Der Zielsprint lief aus meiner Sicht nicht ganz fair ab, doch auch solche Momente wird es im Sport immer geben.“
Die Laune hellte sich aber wieder auf, als er die Nachricht erhielt, ab August bei NetApp-Endura als Stagiaire fahren zu können. „Ich war sehr glücklich über diese Chance und versucht mich so gut wie möglich zu verkaufen. Die gelang mir meines Erachtens sehr gut. Auch von der sportlichen Leitung habe ich positive Rückmeldung bekommen“, erklärte Krieger, der gerne mehr Rennen für den deutschen Zweitdivisionär bestritten hätte, allerdings von einer starken Mandelentzündung, die eine zehntägige Antibiotika-Kur zur Folge hatte, gestoppt wurde.
Immerhin kämpfte sich Krieger noch einmal zurück und konnte zum Saisonabschluss noch den Sprinterklassiker Paris-Tours bestreiten. „Leider hatten wir im Team an diesem Tag viel Pech und für mich wurde das Rennen am Ende zehn Kilometer zu lang“; gestand er ein. Immerhin schaffte es Krieger bei all seinen Rennen auch das Ziel zu erreichen.
Trotz guter Leistungen konnte sich Krieger zwar (noch) nicht für einen Profivertrag empfehlen, doch durch seinen Wechsel zum luxemburgischen Leopard-Rennstall dürfte er ein Stück näher gekommen zu sein.
„Das Team hat sehr professionelle Strukturen. Ich hatte sofort einen sehr guten Eindruck und erhoffe mir auch dadurch einen weiteren Sprung nach vorne“, so Krieger, der 2015 seinen ersten UCI-Sieg einfahren will.