Katar: Arndt Dritter im Massensprint

Kristoff hält Sagan hinter sich und feiert Sieg Nummer zwei

Von Felix Mattis aus Doha

Foto zu dem Text "Kristoff hält Sagan hinter sich und feiert Sieg Nummer zwei"
Alexander Kristoff (Katusha, re.)) gewinnt die 4. Etappe der Katar-Rundfahrt, Nikias Arndt (Giant-Alpecin, li.) wird Dritter. | Foto: Cor Vos

11.02.2015  |  (rsn) – Alexander Kristoff (Katusha) hat in Mesaieed den ersten echten Massensprint der diesjährigen Katar-Rundfahrt (2.HC) gewonnen. Zwei Tage nach seinem Sieg in Al Khor Corniche, wo er sich als stärkster Sprinter einer 15-köpfigen Gruppe behauptete, schlug der Norweger auf der 4. Etappe erneut zu. Im Sprint des geschlossenen Feldes setzte er sich knapp vor Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) durch. Der Deutsche Nikias Arndt (Giant-Alpecin) wurde Dritter.

„Das ist der bisher beste Saisonstart meiner Karriere“, freute sich Kristoff. „Ich habe mich hier in Katar noch nie so gut gefühlt.“ Dabei war im Finale der vom Gegenwind geprägten Etappe nicht alles nach Plan gelaufen für den nun zweimaligen Tagessieger. „Ich habe meinen Zug ein paar Mal verloren“, musste der 27-Jhrige zugeben.

Deshalb startete Kristoff seinen Sprint sehr früh. „Ich hatte das Gefühl losfahren zu müssen, weil sonst jemand von hinten vorbeigekommen wäre“, erklärte er. „Ich habe langsam begonnen und wurde dann schneller. Am Ende war ich schon ziemlich müde und habe Sagan links kommen sehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich gewonnen hatte, aber ich konnte ihn wohl noch gerade so hinter mir halten.“ Das Zielfoto war allerdings nicht nötig, um zu erkennen, dass Kristoff sein Vorderrad früher über den Strich geschoben hatte als der Slowakische Meister.

Marcel Kittel (Giant-Alpecin) griff nicht in den Sprint mit ein. Der achtmalige Tour-Etappensieger ließ im Etappenfinale abreißen und belegte 1:05 Minute nach Kristoff an der Seite seines Helfers Albert Timmer Rang 105.. Kittel habe bereits nach 60 Kilometern mitgeteilt, dass er sich nicht gut genug fühle, um den Sieg zu ersprinten, erzählte Teamkollege Arndt im Ziel. Deshalb seit nach rund 100 Kilometern die Entscheidung getroffen worden, auf den 23-Jährigen zu setzen.

Auf der Zielgeraden war Arndt allerdings noch einen Tick früher gestartet als Kristoff und sprintete daher lange im Wind. Auf den letzten 50 Metern reichte dann die Kraft offensichtlich nicht mehr, um sich vor Kristoff und Sagan zu behaupten.

Die 165,5 Kilometer lange 4. Etappe, die in Al Takhira direkt am Meer gestartet wurde und auf Straßen gen Süden führte, die bereits auf der 2. Etappe in entgegengesetzter Richtung befahren worden waren, wurde vom Gegenwind geprägt. Nach zehn Kilometern setzte sich ein Trio mit dem Südafrikaner Jaco Venter (MTN-Qhubeka), dem Belgier Jarl Salomein (Topsport-Vlaanderen) und dem Kasachen Dimitri Gruzdev (Astana) ab.

Die Ausreißergruppe fuhr schnell mehr als drei Minuten heraus, wurde dann aber von Etixx – Quick-Step, dem Team des Gesamtführenden Niki Terpstra, an der gar nicht mal so langen Leine geführt. Weiter als vier Minuten ließ man das Trio nie weg, und im Finale musste sogar das Tempo im Feld kurzzeitig gedrosselt werden, um Venter, Salomein und Gruzdev nicht früher als gewünscht einzuholen.

„Ich hatte auf Seitenwinde gehofft, aber es war fast die ganze Zeit Gegenwind“, sagte Venter. „Deshalb war es vielleicht nicht die beste Entscheidung in die Gruppe zu gehen. Teilweise haben wir wirklich hart kämpfen müssen, um 30 Stundenkilometer zu fahren. Wenigstens war es so ein recht gutes Training.“ Der Zusammenschluss erfolgte 18 Kilometer vor dem Ziel, und von da an liefen die Vorbereitungen für den Massensprint.

Sieben Kreisverkehre auf den letzten fünf Kilometern zwischen teilweise sehr hohen Randsteinen sorgten für schwierige Positionskämpfe, wobei lange Zeit vor allem die Australier von Orica-GreenEdge den besten Eindruck machten und deren Sprinter Adam Blythe letztlich Vierter wurde. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel übernahm Giant-Alpecin die Spitze und gab sie bis zur Eröffnung des Sprints nicht mehr ab. Arndt wurde auf den ersten Blick perfekt lanciert, stand letztlich aber wohl etwas zu früh im Wind.

In der Gesamtwertung kam es zu leichten Veränderungen, weil im Finalsprint eine Lücke im Feld entstand, die zwischen  Andriy Grivko (Astana) als Vierzehntem und dem Gesamtdritten Ian Stannard (Sky) auf Rang 15 mit fünf Sekunden vermessen wurde. Terpstra, der auf Podition 30 über die Linie rollte, behielt zwar das Goldene Trikot, büßte aber eben jene fünf Sekunden auf Maciej Bodnar (Tinkoff-Saxo) ein. De Pole wurde Zwölfter und liegt nun im Gesamtklassement nur noch sechs Sekunden hinter dem Titelverteidiger.

Gesamtdritter ist weiterhin Stannard mit zwölf Sekunden Rückstand, gefolgt vom Belgier Greg Van Avermaet (BMC / + 19 Sekunden) und Kristoff (+ 21) der 15 Sekunden gutmachte. Der Australische Meister Heinrich Haussler (IAM), der genau wie zwei Tage zuvor auf Rang sechs sprintete, ist mit 39 Sekunden Rückstand nun Achter, Marcus Burghardt (BMC / + 54) bleibt als Elfter bester Deutscher und Ralf Matzka vom deutschen Zweitdivisionär Bora-Argon 18  belegt mit 1:07 Minute Rückstand den 15. Platz.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.02.2015Die Corniche in Doha ist nicht die Champs Élysées im Morgenland

(rsn) - In Sachen Equipment ist die Katar-Rundfahrt ungewöhnlich. Als Mannschaftswagen etwa stehen Pickups zur Verfügung. Auf der hinteren Ladefläche sind lediglich vier Räder befestigt, ein bissc

14.02.201514. Katar-Rundfahrt: Kristoff ging in Doha die Puste aus

(rsn) - Alexander Kristoff und sein Katusha-Team ließen am gestrigen letzten Tag der Katar-Rundfahrt (2.HC) nichts unversucht, um Niki Terpstra (Etixx-Quick) doch noch zu entreißen. Am Ende der 6. E

14.02.2015Bodnar muss sich nach einer tollen Woche nur Terpstra beugen

(rsn) - Wer ist Maciej Bodnar, werden sich viele Zuschauer und Fans nach dem zweiten Platz des Polen bei der gestern zu Ende gegangenen Katar-Rundfahrt fragen. In der Saison 2007 stieß Bodnar zur ita

13.02.2015Bennett in Doha Schnellster eines „Tour-de-France-Pelotons"

(rsn) – Am letzten Tag der 14. Katar-Rundfahrt hat das deutsche Team Bora-Argon 18 seinen ersten Saisonsieg bejubeln können. Verantwortlich dafür zeigte Sprinter Sam Bennett, der sich nach 113 Kil

13.02.2015Kein versöhnliches Finale für Kittel in Katar

(rsn) – Nach fünf schweren Tagen hatte sich Marcel Kittel (Giant-Alpecin) ein versöhnliches Ende der bisher für ihn enttäuschend verlaufenen Katar-Rundfahrt erhofft.Der mit einer Erkältung ins

13.02.2015Cleverer Bennett in Doha ohne Kampf zum bisher größten Sieg

(rsn) – Auf der abschließenden 6. Etappe der 14. Katar-Rundfahrt musste Niki Terpstra (Etixx-QuickStep) nur zwischenzeitlich um sein Goldtrikot zittern. Nach 113 Kilometern vom Sealine Beach Resort

13.02.2015Bennett holt ersten Bora-Sieg, Terpstra gelingt Titelverteidigung

(rsn) – Sam Bennett hat auf der abschließenden 6. Etappe der 14. Katar-Rundfahrt (2.HC) für den ersten Saisonsieg des deutschen Teams Bora-Argon 18 gesorgt. Der 24 Jahre alte Ire ließ am Freitag

13.02.2015Terpstra muss Kristoffs letzten Angriff fürchten

(rsn) – Niki Terpstra (Etixx-QuickStep) wird auf der heutigen letzten Etappe der Katar-Rundfahrt weniger den zweitplatzierten Polen Maciej Bodnar (Tinkoff-Saxo) als vielmehr den dahinter auf Rang dr

12.02.2015Bodnar in Katar im Wechselbad der Gefühle

(rsn) – Im Finale der 5. Etappe der Katar-Rundfahrt griff Maciej Bodnar nach dem Goldtrikot. Der Pole hatte nach einer Tempobeschleunigung von Katusha auf den letzten fünf Kilometern den Anschluss

12.02.2015Matzka verpasst den letzten Zug, bleibt aber vorne dabei

(rsn) – Während für seinen irischen Sprint-Kapitän Sam Bennett in dieser Woche  ähnlich wenig läuft wie für Marcel Kittel (Giant-Alpecin), darf sich das Team Bora-Argon 18 in Katar über die

12.02.2015Kristoff bezwingt Sagan erneut um wenige Zentimeter

(rsn) – Mit demselben Resultat wie am Vortag endete in Madinat Al Shamal die 5. Etappe der Tour of Qatar. Lediglich der Abstand zwischen Tagessieger Alexander Kristoff (Katusha) und Peter Sagan (Tin

12.02.2015Kristoff wieder schneller als Sagan und Arndt

(rsn) – Alexander Kristoff (Katusha) ist in den Sprints der 14. Katar-Rundfahrt (2.HC) nicht zu bezwingen. Der Norweger gewann am Donnerstag auch die 5. Etappe, die über 153 Kilometer von Al Zubara

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Strecken zum Oster-Highlight: Die Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Die 108. Flandern-Rundfahrt der Männer und die 21. der Frauen werden am Ostersonntag auf den letzten 45 Kilometern ab dem Ort Melden am Fuß des berüchtigten Koppenbergs über dieselbe Str

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine