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06.03.2015 | (rsn) – Am morgigen Samstag steht nicht nur die 9. Auflage der Strade Bianche der Männer auf dem Programm. Erstmals wird auch ein hochklassig besetztes Frauenrennen der Kategorie 1.1 ausgetragen, das 103 Kilometer lang ist und – wie das der männlichen Kollegen – von San Gimignano nach Siena führt.
Auf der Jagd durch die malerische Hügel- und Weinlandschaft der Toskana wird das Feld fünf Abschnitte (17 Kilometer) der berühmten Schotterpisten, die „Weißen Straßen“ oder „Strade Bianche“, bewältigen müssen. Dabei ist die Strecke bis zur ersten Schotterpassage, die bei Kilometer 33 über 2.200 Meter Naturstraße führt, identisch mit der des Männerrennens.
Danach aber zweigt der Parcours nach Westen ab und es geht bei San Martino in Grania zum mit 95, Kilometer längsten Schotterstück des Tages. Auf den letzten 20 Kilometern biegen die Fahrerinnen wieder auf die Männerstrecke ein, wo nochmals zwei „Strade-Bianche“-Passagen einschließlich zweier, bis zu 15 bzw. 18 Prozent steiler Anstiege warten. Und auch das Finale hält noch genügend Möglichkeiten zur Attacke bereit, so etwa auf dem bis zu 16 Prozent steilen Schlusskilometer, der zur Zielgeraden an der Piazza il Campo führt.
Natürlich werden die Italienerinnen alles daransetzen, die erste Auflage der Strade Bianche der Frauen für sich zu entscheiden. Die Hoffnungen der Tifosi ruhen dabei auf dem Wiggle Honda-Duo Elisa Longo Borghini und Giorgia Bronzini, sowie auf Tour Down Under-Gewinnerin Valentina Scandolara (Orica-AIS) und Rosella Ratto (Inpa Sottoli Guisfredi).
Favorisiert sind allerdings die beiden niederländischen Teams Rabobank-Liv und Boels-Dolmans, die die ersten Eintagesrennen dieser Saison dominiert haben. Dabei setzt Rabobank-Liv in Abwesenheit der verletzten Marianne Vos und Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot auf die junge Niederländerin Anna van der Breggen, die am vergangenen Samstag Het Nieuwsblad für sich entscheiden hat. Boels-Dolmans baut auf die Britin Elizabeth Armitstead, im Februar Gewinnerin der Ladies Tour of Qatar.
Zum Kreis der Favoritinnen zählen aber auch die Schwedin Emma Johansson (Orica-AIS), die noch auf ihren ersten Saisonsieg wartet, die Niederländerin Annemiek van Vleuten (Bigla) sowie die Australierin Tiffany Cromwell und Zeitfahrweltmeisterin Lisa Brennauer vom deutschen Velocio-SRAM-Team.
„Meine Form ist gut, das Team ist jetzt viel stärker und es wird aufregend“, sagte die 31-jährige Johansson, die aber wie ihre Kolleginnen auch „nicht weiß, was mich erwartet. Bis jetzt habe ich nur Fotos gesehen. Es wird darum gehen, sich richtig zu positionieren“, so Johansson, die mit ihren Teamkolleginnen die Strecke am heutigen Freitag inspizieren wird – gleiches gilt übrigens für andere Teams, so auch für Velocio-SRAM.
„Strade Bianche ist definitiv ein frühes Saisonziel für mich“, wurde Cromwell auf der Website ihres Teams zitiert. „Ich hoffe, in der entscheidenden Schlussphase des Rennens vorne dabei zu sein.“ Sportdirektorin Beth Duryea erhofft sich vom sechsköpfigen Aufgebot, für das mit Trixi Worrack eine zweite deutsche Fahrerin neben Brennauer nominiert wurde, ein besseres Ergebnis als zum Auftakt der Klasssikersaison. „Die Fahrerinnen haben in Belgien am vergangenen Wochenende eine solide Vorstellung gezeigt, aber wir erwarten einen viel stärkeren Auftritt bei Strade Bianche“, fügte sie an.