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04.06.2015 | (rsn) - Das Critérium du Dauphiné ähnelt mit seinem Parcours Jahr für Jahr mehr der jeweiligen Ausgabe der Tour de France. Veranstalter ASO richtet das Rennen absichtlich so aus, dass es für die Tour-Favoriten eine ideale Generalprobe rund drei Wochen vor dem Grand Départ darstellt. Deshalb wundert es wenig, dass Einzelzeitfahren bei der einwöchigen Rundfahrt, die am Sonntag in Ugine beginnt, in diesem Jahr keine Rolle spielen.
Das sollte den reinen Kletterern entgegenkommen, und somit auch den französischen Hoffnungsträgern Romain Bardet und Jean-Christophe Péraud (beide Ag2r La Mondiale) - Thibaut Pinot (FDJ) steht nicht am Start, er fährt lieber die Tour de Suisse. Doch Bardet hat nun in einem Interview mit der ASO erklärt, dass er sich im Gesamtklassement trotzdem nichts ausrechne.
„Ich glaube, dass ich besser für dreiwöchige Rundfahrten geeignet bin als für einwöchige, wo die Zeitfahren schwerer ins Gewicht fallen", sagte der Franzose. Das klingt so, als hätte er sich den Dauphiné-Kurs noch gar nicht angeschaut, doch Bardet bezieht sich dabei auf das 24,5 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren von Roanne nach Montagny am dritten Renntag. Dort ist seine Ag2r-Mannschaft den Teams Sky (Chris Froome), Astana (Vincenzo Nibali) und Movistar (Nairo Quintana) schon fast traditionell unterlegen.
Deshalb will Bardet voll auf Angriff fahren. „Es könnte eine bessere Idee sein, auf Etappenjagd zu gehen", meinte er. „Das Dauphiné ist ein Rennen, das es einem erlaubt, frei zu fahren. Ich komme von einer langen Trainings-Periode und freue mich, wieder in den Rennbetrieb zu kommen und die Chance zu haben, zu sehen, wo ich stehe. Wir sind alle jetzt bei 90 oder 95 Prozent, und es wäre schön, daraus etwas zu machen."
Im vergangenen Jahr ging Bardet auf der Schlussetappe nach Courchevel in die Offensive und wurde dort Tageszweiter, was ihn noch auf den fünften Gesamtrang nach vorn spülte.