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14.06.2015 | (rsn) - Kristijan Durasek (Lampre-Merida) hat auf der 2. Etappe der 79. Tour de Suisse die Favoriten überrascht und sich mit einer Attacke 800 Meter vor dem Ziel in Risch-Rotkreuz den bisher bedeutendsten Sieg seiner Karriere gesichert. Der 27 Jahre alte Kroate setzte sich nach 161,1 Kilometern um den Etappenort, der bereits gestern den Prolog ausgerichtet hatte, mit vier Sekunden Vorsprung auf eine achtköpfige Verfolgergruppe durch.
„Das ist mein wichtigster Sieg, weil es sich bei der Tour de Suisse um eine Rundfahrt auf World-Tour-Niveau handelt“, freute sich Durasek, der im April die Türkei-Rundfahrt gewonnen und danach eine Rennpause eingelegt hatte. Bei seinem Wiedereinstieg hatte er am Donnerstag beim GP Gippingen Rang 43 belegt.
Rang zwei der Tageswertung sicherte sich im Sprint der Spanier Daniel Moreno (Katusha) vor dem Kolumbianer Julian Arredondo (Trek). Mit dem Franzosen Thibaut Pinot (FDJ), dem Briten Geraint Thomas (Sky) und dem Slowenen Simon Spilak (Katusha) belegten drei Kandidaten auf den Gesamtsieg die Plätze vier bis sechs, gefolgt vom überraschend starken spanischen Neoprofi Miguel Ángel López (Astana), der noch vor seinem dänischen Kapitän Jakob Fuglsang Siebter wurde.
Als Etappenneunter und damit letzter Fahrer der ersten Verfolgergruppe überquerte der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) den Zielstrich und verteidigte damit souverän sein Gelbes Trikot, das er mit seinem Sieg am Samstag erobert hatte. Der 24-Jährige zeigte keine Schwäche und hatte auf den beiden Zielrunden auch keine Mühe am vier Kilometer langen Anstieg von Michaelskreuz.
„Ich fuhr einfach meinen Rhythmus und kam damit gut durch“, so Dumoulin, der sich im Gesamtklassement weiterhin gute Chancen ausrechnen darf, zumal er seine Führung ausbaute und nun sieben Sekunden vor Thomas und elf vor Moreno liegt „Einzig die Ankunft am Mittwoch am Rettenbachgletscher bereitet mir noch etwas Sorgen“, erklärte der Niederländische Zeitfahrmeister, der bei der zweiten Überquerung des MichaelskreuzAnstiegs gemeinsam mit den schließlich vor ihm platzierten Moreno, Arredondo, Pinot und Lopez, Durasek zu Thomas, Spilak und Fuglsang aufschloss, die zuvor attackiert hatten und zahlreiche prominente Fahrer wie etwa Weltmeister Michael Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) abgeschüttelt hatten. Doch das Trio harmonierte nicht und ließ die Chance ungenutzt.
Zuvor hatte ein Quartett die Etappe dominiert: Der Australier Cameron Meyer (Orica-GreenEdge), der Italiener Valerio Agnoli (Astana), der Belgier Jürgen Roelandts (Lotto-Soudal) und der Slowene Luka Pibernik (IAM) hielten sich bei sehr hohem Tempo lange vor dem Feld und hatten bei der zweiten Zieldurchfahrt in Rotkreuz einen Vorsprung von noch fast zwei Minuten.
Bei der ersten Überfahrt über den Scharfrichter des tages fielen Relandts und Agnoli zurück, wogegen sich Meyer, der lange Zeit im virtuellen Gelben Trikot unterwegs war, und Pibernik erst auf der Schlussrunde gestellt wurden. Kurz vor der bergwertung in Michaelskreuz läutete Fuglsang mit seiner Attacke das Finale ein, in dem Dumoulin, Durasek und die anderen zunächst abgehängt wurde, dann aber in der Abfahrt wieder zu dem Spitzentrio aufschlossen, ehe der Lampre-Fahrer mit seiner Attacke auf dem Schlusskilometer die Etappe für sich entschied.