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22.06.2015 | (rsn) – Seine Sky-Mannschaft gewann die Teamwertung der Tour de Suisse, er selber war im Verlauf der neun Tage wohl der beständigste Fahrer im Peloton. Doch zum Gesamtsieg fehlten Geraint Thomas letztlich ganz fünf Sekunden. Die büßte der Waliser am Sonntag im alles entscheidenden Zeitfahren von Bern gegenüber dem Slowenen Simon Spilak (Katusha) ein, der sich in der Gesamtwertung noch an Thomas und am Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) vorbei schob und den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere feierte.
Ähnliches hätte man wohl auch sagen können, wenn der 29-jährige Waliser die Tour-Generalprobe für sich entschieden hätte. Zwar holte Thomas auf den schweren 38,4 Kilometern wie erwartet locker die 34 Sekunden auf, die ihn vom Gelben Trikot trennten. Doch erweisen sich die 13 Sekunden Vorsprung auf Spilak, der wohl das Zeitfahren seines Lebens hinlegte, als zu wenig.
„So nah am Sieg zu sein, ist ganz nett, aber es tut dann doch ein Stück mehr weh“, kommentierte Thomas auf der Sky-Website seinen ersten Renneinsatz nach der Tour Romandie, die Anfang Mai zu Ende gegangen war. „Derzeit schmerzt es noch, nicht gewonnen zu haben, aber es war bisher schon eine ordentliche Saison von mir und ich habe definitiv den nächsten Schritt gemacht. Ich hoffe, dass es so weitergeht“, sagte der Gewinner von E3 Harelbeke, der eine der dominierenden Figuren der Klassikersaison war und der bei der Tour de Suisse auf gleich fünf der neun Etappen unter die besten Zehn kam.
Auf der Königsetappe hinauf zum Rettenbachferner konnte Thomas im Finale zwar nicht mit dem Kletterspezialisten Pinot mithalten, doch als Fünfter bei der Bergankunft in 2.669 Metern Höhe büßte er nur 43 Sekunden auf den Tour-Dritten von 2014 ein – dazu kamen zehn Sekunden Zeitbonifikation für Pinot. Doch die machte Thomas an den beiden folgenden Tagen wieder wett, als es ihm jeweils in den technischen Finals gelang, das Gelbe Trikot um jeweils fünf Sekunden abzuhängen.
Und auch auf der vorletzten Etappe rund um Bern holte der Allrounder nochmals drei Sekunden auf, so dass die Zeichen auf Gesamtsieg standen. Doch im Zeitfahren, das der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) souverän für sich entschied, erwies sich Spilak dann als der Stärkere. „Ich war während des ganzen Rennens auf der Höhe. Und es gab nicht viel, was ich hätte anders machen können“, sagte Thomas, der dann aber doch einen möglichen Knackpunkt benannte: „Vielleicht waren es die letzten paar Meter auf der Königsetappe, wo Spilak ein bisschen Zeit gut gemacht hatte. Das war wahrscheinlich der einzige Moment, an dem ich hätte an ihm dranbleiben müssen.“
Am Rettenbachferner wurde Spilak Dritter, sechs Sekunden vor dem Sky-Kapitän. Dazu sicherte er sich noch 4 Sekunden Bonifikation – alles in allem zehn Sekunden, die dann letztlich den Ausschlag geben. Trotzdem betonte Thomas: „Ich kann stolz darauf sein, wie ich die ganze Woche gefahren bin - und der Rest der Mannschaft kann auch stolz auf sich sein.“