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07.07.2015 | (rsn) - Im Transferpoker um Straßenweltmeister Michal Kwiatkowski ist der Ausgang immer noch unklar. Am Ende dieser Saison läuft der Vertrag des 25-jährigen Polen mit der belgischen Mannschaft Etixx-Quick Step aus. Kwiatkowskis Manager gab schon vor einigen Wochen bekannt, dass sich für seinen Klienten gleich mehrere Mannschaften interessieren würden.
Kwiatkowski selber möchte sich im Moment zu den Wechselmeldungen nicht äußern. In seinem Blickfeld befindet sich zurzeit die Frankreich-Rundfahrt, bei der er nach der 2. Etappe zum kämpferischsten Fahrer mit der Roten Nummer ausgezeichnet wurde. Dem Amstel Gold Race-Sieger stehen im Grunde zwei Optionen offen. Entweder entscheidet er sich für eine Vertragsverl¬ängerung mit dem Team von Manager Patrick Lefevere oder er wechselt zur Equipe Sky.
Die Briten haben Kwiatkowski schon ein konkretes Vertragsangebot auf den Tisch gelegt. Allerdings würde er gerne weiterhin für Etixx fahren, wo er in den letzten drei Jahren ausgesprochen erfolgreich war. Er wurde Gesamtelfter bei der Tour de France (2013), gewann in Italien die Strade Bianche (2014), belegte bei der Polen- (2012), der Baskenland-Rundfahrt (2014) sowie der Fernfahrt Paris-Nizza jeweils den zweiten Rang. Nicht zu vergessen natürlich den Coup in Ponferrada bei der WM 2014.
„Die Entscheidung hängt nicht nur von mir ab. Ich warte auf den Zug von Lefevere. Im Mai und Juni habe ich viel an meine Zukunft gedacht, jetzt während der Tour möchte ich meine Zeit damit nicht vergeuden, weil wichtigere Aufgaben vor mir und der Mannschaft stehen. Im August muss die Situation spätestens geklärt werden. Dasselbe gilt für Mark Cavendish, Rigoberto Uran, Tom Boonen und andere“, sagte Kwiatkowski im Gespräch mit cyclingnews.com.
Bei der Tour setzt sich der junge Pole im Regenbogen-Trikot derweilen für seinen Freund Tony Martin ein, der in diesem Jahr schon mehrmals für Kwiatkowski die Kohlen aus dem Feuer holte. Der Deutsche ist aktuell Zweiter in der Gesamtwertung mit einem minimalen Rückstand auf Chris Froome (Sky) – dem möglichen Teamkollegen von Kwiatkowski. Auf der gestrigen Etappe hinauf zu Mur de Huy gab der jedoch für den dreimaligen Zeitfahrmeister alles, im Finale waren allerdings die Batterien leer. Für seine Arbeit erhielt Kwiatkowski allerdings größtes Lob von Martin: „An den beiden letzten Tagen hat Michal für mich mehr getan als ich für ihn in den letzten beiden Jahren“, sagte der 30-Jährige.