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17.03.2016 | (rsn) – Nachdem Peter Sagan (Tinkoff) zu Beginn dieser Saison seine Serie an zweiten Plätzen aus dem Vorjahr fortgesetzt hat, will der Weltmeister am Samstag bei Mailand-Sanremo nicht nur seinen ersten Sieg im Regenbogentrikot einfahren, sondern endlich auch das erste Radsport-Monument seiner Karriere gewinnen.
Bei seinen bisher fünf Teilnahmen seit seinem Debüt 2011 belegte Sagan in Sanremo die Plätze 17, vier, zwei, zehn und - im vergangenen Jahr - nochmals vier. Zumindest bei den vergangenen drei Austragungen zählte der mittlerweile 26-Jährige zu den ganz großen Favoriten, um sich dann doch immer wieder geschlagen geben zu müssen, auch deshalb, weil alle Konkurrenten auf ihn schauten. Das wird auch übermorgen bei der 107. Auflage nicht anders sein, wie Sagan der Gazetta dello Sport sagte.
"Niemand macht dir Geschenke; niemand lässt dich ziehen“, meinte der Tinkoff-Kapitän, der sich aber wieder als unverwüstlicher Optimist zeigte. "Früher oder später wird der Sieg kommen, da bin ich ganz gelassen. Seit Beginn der Saison habe ich immer um den Erfolg gekämpft.“
Allerdings sei die Aufgabe in Sanremo mit der Zeit immer schwerer geworden. „Vor drei Jahren war es leichter für mich, das Rennen zu gewinnen, jetzt ist es anders“, spielte Sagan wohl auch auf die Last des Regenbogentrikots an.
Am nächsten dran am ganz großen Sanremo-Triumph war Sagan im Jahr 2013, als er sich in einem denkwürdigen Rennen, das wegen Eis und Schnee unterbrochen werden musste, dem Sensationssieger Gerald Ciolek geschlagen geben musste. Der Pulheimer ist diesmal übrigens nicht dabei, da sein Stölting-Team keine Wildcard erhalten hat.
Die Aufgabe wird dadurch für Sagan allerdings nicht leichter. "Es ist der längste und einfachste der (großen) Klassiker. Aber er ist sehr schwer zu gewinnen“, betonte Sagan die Paradoxie der diesmal 291 Kilometer langen „Primavera“, die erst in der zweiten Rennhälfte topografische Schwierigkeiten aufweist.
Die werden aber wohl nicht ausreichen, um die sprinstärkeren Konkurrenten wie Alexander Kristoff (Katusha) oder Michael Matthews (Orica-GreenEdge) loszuwerden. Deshalb bedauerte Sagan die seiner Meinung nach zu leichte Streckenführung. "Ich hätte gerne ein Sanremo mit dem Manie-Anstieg und vielleicht sogar mit Pompeiana... das würde es für die Sprinter schwieriger machen“, sagte er. „Aus mir wird nie ein Kletterer, aber ich fühle mich auch nicht als Sprinter.“
Gefragt nach seinen Favoriten für das diesjährige Mailand-Sanremo, nannte Sagan dann doch auch den Namen eines Klassikerspezialisten. "Fabian (Cancellara) fährt derzeit sehr gut. Dann hängt aber natürlich alles davon ab, wieviele Sprinter über den Poggio mit drüberkommen. Natürlich werden Matthews und Van Avermaet dabei sein. Ich glaube aber nicht, dass Greg am Poggio attackieren wird“, fügte er an.Gegen den Belgier hat Sagan in dieser Saison beim Het Nieuwsblad und bei Tirreno-Adriatico aber schon zwei bittere Sprint-Niederlagen kassiert
Auf die Frage nach dem seiner Meinng nach entscheidenden Sektor des Rennens, gab Sagan mal wieder eine Kostprobe seines trockenen Humors, der ihn zu einem Lieblings der Fans hat werden lassen.“Ich weiß es nicht, andernfalls hätte ich hier schon fünfmal gewonnen. Jedes Jahr ist es eina anderes Rennen und natürlich ist auch das Wetter ein Faktor“, erklärte er.