Bouhanni und Dumoulin steigen aus

Martin düpiert die Rundfahrt-Asse in seinem Heimrevier

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Martin düpiert die Rundfahrt-Asse in seinem Heimrevier"
Daniel Martin (Etixx-Quick-Step) hat die 3. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Etixx - Quick-Step / Tim de Waele

23.03.2016  |  (rsn) - Die Katalonien-Rundfahrt ist und bleibt ein gutes Pflaster für Daniel Martin (Etixx-Quick-Step). In La Molina hat der Gesamtsieger von 2013 die 3. Etappe der diesjährigen Auflage für sich entschieden und bei seinem zweiten Saisonsieg eine illustre Runde von Kletter-Assen in den Schatten gestellt.

Martin verwies, nur 70 Straßenkilometer entfernt von seiner Wohnung in Andorra, Alberto Contador (Tinkoff) sowie Romain Bardet (Ag2r La Mondiale) auf die Plätze und distanzierte sowohl Chris Froome (Sky) als auch Nairo Quintana (Movistar) mit einem explosiven Antritt auf dem Schlusskilometer deutlich.

"Ich hätte nicht damit gerechnet, heute zu gewinnen“, sagte Martin nach dem Rennen, fügte dann jedoch an. "Ich kannte das Finale und mir kam es auch entgegen, dass es vergleichbar mit dem bei meinem Sieg bei der Valencia-Rundfahrt war."

Tejay Van Garderen (BMC) kam zeitgleich mit Contador und Bardet zwei Sekunden nach Martin in jenes Etappenziel, in dem er im Vorjahr triumphiert hatte. Van Garderens Teamkollege Richie Porte wurde neun Sekunden hinter Martin Tagesfünfter nachdem er rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel einige Kräfte in einen erfolglosen Angriff investiert hatte.

Froome verlor zwar nur zwölf Sekunden, musste das angesichts der Arbeit, die sein Team zuvor geleistet hatte, aber trotzdem als herbe Niederlage ansehen. Sky war den gesamten Schlussanstieg mit hohem Tempo an der Spitze gefahren und hatte so dafür gesorgt, dass unter den Rundfahrt-Assen erst auf den letzten zwei Kilometern attackiert wurde. Zunächst versuchte es Quintana, dann ging Porte in die Offensive. Froome klebte am Hinterrad seines australischen Ex-Teamkollegen und wehrte dessen Attacke so ab, bevor Quintana rund 700 Meter vor Schluss erneut angriff und die Gruppe endgültig auseinanderflog.

Martin konterte seinen Antritt, zog am Kolumbianer vorbei und marschierte auf den letzten 500 Metern dem Sieg entgegen, während hinter ihm die Lücken zwischen den einzelnen Fahrern kontinuierlich größer wurden und nur Contador, Bardet und Van Garderen auf Tuchfühlung bleiben konnten. Porte und Quintana brachten neun Sekunden Rückstand mit ins Ziel, Froome zwölf und Rigoberto Uran (Cannondale) sowie Geraint Thomas (Sky) und Joaquim Rodriguez (Katusha) 18. Fabio Aru (Astana) büßte 22 Sekunden ein, Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) und Domenico Pozzovivo (Ag2r La Mondiale) jeweils 28.

Bevor es auf dem Weg von Martins ehemaliger Heimat Girona nach La Molina zum Kräftemessen der Superstars kam, hatte zunächst eine siebenköpfige Ausreißergruppe um Alex Howes (Cannondale) und Huub Duyn (Roompot) das 172 Kilometer lange Rennen bestimmt, die vom meist durch Movistar angeführten Hauptfeld maximal zwölf Minuten Vorsprung gewährt bekam. Howes und Duyn hängten ihre Begleiter, zu denen auch Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) gehörte, auf den letzten 50 Kilometern ab und wurden ihrerseits 33 Kilometer vor dem Ziel von Pieter Weening (Roompot) ein- und überholt.

Der Niederländer absolvierte einen Großteil der zwei Schlussrunden über die La Molina-Steigung als Solist, wurde neun Kilometer vor dem Ziel aber zunächst von Louis Vervaeke (Lotto-Soudal) überholt und dann vom Feld geschluckt - genau wie vier Kilometer vor dem Ziel auch Vervaeke dem Tempodiktat der Sky-Mannschaft erlag. Nach einer kurzen Zwischenabfahrt, die den durchschnittlichen Steigungswert des Schlussanstiegs auf 4,5 Prozent herunterdrückte, eröffnete Quintana auf den letzten zwei Kilometern hinauf zum Ziel den Angriffsreigen der Favoriten.

Am Donnerstag steht mit dem vierten Teilstück die Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt auf dem Programm. Erneut führt eine 172 Kilometer lange Route das Feld durch die Pyrenäen - von Bagà nach Porte Ainé, wo Martin vor drei Jahren das Führungstrikot eroberte und damals in der 18 Kilometer langen Schlusssteigung, die bis knapp 2.000 Meter über das Meer führt, unter anderem Joaquim Rodriguez, Quintana und Bradley Wiggins bezwang."Das ist ein harter Schlussanstieg und es wird sehr schwer werden, das Trikot zu verteidigen", befand Martin, der sich bei der Oman-Rundfahrt einen Virus eingefangen hatte und deshalb auf Tirreno-Adriatico hatte verzichten müssen.

Nicht mehr um den Etappensieg in Porte Ainé kämpfen wird Tom Dumoulin (Giant-Alpecin). Der Niederländer gab das Rennen während der 3. Etappe genauso auf wie der bisherige Gesamtführende Nacer Bouhanni (Cofidis), der nach seinen Tagessiegen auf den ersten zwei Teilstücken nun nach 90 Kilometern ausstieg. Ebenfalls aus dem Rennen sind Julian Arredondo (Trek-Segafredo) und Omar Fraille (Dimension Data).

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.03.2016Quintana holt sich Extra-Motivation, Tsatevich überrascht seine Frau

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) hat seinen ersten Saisoneinsatz in Europa siegreich beendet. Der Kolumbianer wehrte auf der abschließenden 7. Etappe der 96. Katalonien-Rundfahrt alle Angriffe der

27.03.2016Quintana hatte in Barcelona alles im Griff

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat auf der Schlussetappe der 96. Katalonien-Rundfahrt alle seine Konkurrenten in Schach gehalten und sich souverän den Gesamtsieg gesichert. Wie der Kolumbianer am

26.03.2016Arndt Zweiter - Cimolai durchkreuzt Traum vom ersten Giant-Sieg

(rsn) – Nikias Arndt und sein Giant-Alpecin-Team müssen auch nach der 6. Etappe der 96. Katalonien-Rundfahrt auf den ersten Saisonsieg warten. Doch auf dem mit 197 Kilometern längsten Abschnitt wa

26.03.2016Cimolai gewinnt 6. Etappe vor Arndt, Quintana bleibt vorn

(rsn) – Davide Cimolai hat bei der 96. Katalonien Rundfahrt für den ersten Saisonsieg seines Lampre-Merida-Teams gesorgt. Der Italiener entschied am Samstagnachmittag die 5. Etappe nach 197 Kilomet

25.03.2016Die letzten Kurven waren Poels´ Rettung

(rsn) - Das Profil der 5. Etappe der 96. Katalonien-Rundfahrt war wie gemacht für Ausreißer. Es war schließlich der Niederländer Wout Poels (Sky), der auf dem 187 Kilometer langen Abschnitt von Ri

25.03.2016Poels verpasst Sky ein Trostpflaster, Quintana büßt eine Sekunde ein

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff) hat bei der 96. Katalonien-Rundfahrt im Kampf um das Weiße Trikot noch nicht aufgesteckt. Der Spanier verkürzte auf der 5. Etappe über 187 Kilometer von Rialp n

25.03.2016Poels mit Ausreißer-Coup, Contador kommt Quintana näher

(rsn) – Wout Poels (Sky) hat bei der 96. Katalonien-Rundfahrt seinen bereits vierten Saisonsieg feiern können. Der 28 Jahre alte Niederländer entschied am Freitag als Ausreißer die 5. Etappe übe

25.03.2016Quintanas letzte Attacke war zuviel für Contador

(rsn) – Nicht nur Peter Sagan, auch Teamkollege Alberto Contador scheint in dieser Saison bisher ein Abonnement auf zweite Plätze gelöst zu haben. Zwar konnte der zweimalige Tour-Sieger aus Spanie

24.03.2016Quintana rechnet mit Spannung bis zum letzten Tag

(rsn) – Nach seinem vierten Platz im Jahr 2013 und Rang fünf vor zwei Jahren nimmt Nairo Quintana (Movistar) bei der 96. Katalonien-Rundfahrt Kurs in Richtung Gesamtsieg. Nach seinem überzeugenden

24.03.2016Quintana der Stärkste der Favoriten

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat auf der Königestappe der 96. Katalonien-Rundfahrt Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff) abgehängt und liegt nun auf Kurs Gesamtsieg. Dem Kolumbianer

24.03.2016Quintana hängt Froome und Contador ab

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) liegt gleich bei seinem ersten Renneinsatz in Europa auf Siegkurs. Der kleine Kolumbianer ließ mit einigen Tempobeschleunigungen im Finale der Königsetappe der 96

24.03.2016De Gendt gewinnt Königsetappe, Quintana stürmt ins Weiße Trikot

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) hat sich auf der Königsetappe 96. Katalonien-Rundfahrt das Weiße Trikot des Spitzenreiters geholt und ist nun erster Kandidat auf den Gesamtsieg. Der 26 Jahre alt

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

15.06.2025Schwarzbacher gewinnt Auftakt beim Giro Next Gen

(rsn) – Matthias Schwarzbacher (UAE Team Emirates Gen Z) hat in Rho das 8,4 Kilometer lange Auftaktzeitfahren des Giro d'Italia Next Gen (2.2U) gewonnen. Der 19-jährige Slowake war in 9:17 Minuten

15.06.2025Cavallar Dritte und Mitterwallner Sechste bei Pyrenäen-Rundfahrt

(rsn) – Die Baskin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) hat die dreitägige Pyrnäen-Rundfahrt (2.1) gewonnen und damit ihr Potential als Bergfahrerin noch einmal unterstrichen. Nachd

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Angriff aufs Double: Wer schlägt Almeida in der Schweiz?

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

14.06.2025Lipowitz ist bereit für die Tour - aber für welche Rolle?

(rsn) – Das Critérium du Dauphiné (2.UWT) zementierte nach den ersten beiden schweren Bergetappen die Machtverhältnisse im Radsport – jedenfalls bei Rundfahrten. Die besten Drei waren sowohl i

14.06.2025Pogacar: “Meine Attacke war eine Art Verteidigung“

(rsn) – Mit einer weiteren Machtdemonstration hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) seine Gesamtführung ausgebaut und seinen dritten Tag

14.06.2025Tour de Suisse im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse die zweite wichtige Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France. Waren die Topfahrer zumeist in Frankreich unterwegs, bot sich in de

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)