Astana-Profi gewinnt Baskenland-Auftakt

Luis Leon Sanchez und Navarro halten die Jäger auf Distanz

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Luis Leon Sanchez (Astana) hat den Auftakt der 56. Baskenland-Rundfahrt vor Daniel Navarro (Cofidis) gewonnen. | Foto: Cor Vos

04.04.2016  |  (rsn) – Schon der Auftakt der 56. Baskenland-Rundfahrt hat gezeigt, dass die Sprinter gut daran getan haben, auf einen Start im spanischen Norden zu verzichten. Die mit acht Bergwertungen versehene 1. Etappe wurde zu einer Angelegenheit für die bergfesten Fahrer, wobei sich der Spanier Luis Leon Sanchez (Astana) über 144 Kilometer von Etxebarria nach Markina-Xemein den Sieg vor seinem Landsmann Daniel Navarro (Cofidis) holte.

Knapp hinter dem Duo, das sich nach einer Attacke von Navarro am letzten Berg des Tages aus dem Feld abgesetzt hatte, entschied Simon Gerrans (Orica- GreenEdge) den Sprint der Verfolger vor dem Italiener Fabio Felline (Trek-Segafredo) für sich. Fünfter wurde Gerrans‘ Landsmann Simon Clarke (Cannondale), gefolgt vom Belgier Jan Bakelants (Ag2R), dem Iren Daniel Martin (Etixx - Quick-Step) und dem Franzosen Warren Barguil vom deutschen Giant-Alpecin-Team.

Die Top-Favoriten wie Albero Contador (Tinkoff), Nairo Quintana (Movistar) oder Thibaut Pinot (FDJ) kamen sicher mit dem Feld ins Ziel, wobei Quintanas Team bereits vor dem Startschuss einen herben Rückschlag verkraften musste. Die Izaguirre-Brüder Ion und Gorka konnten aufgrund einer Magen-Darm-Grippe nicht nämlich antreten. Für Ersatz war es zu spät, daher absolviert Movistar nur mit sechs Fahrern das Rennen.

Marcel Wyss (IAM), Nicolas Edet (Cofidis), Gianluca Brambilla (Etixx-QuickStep) und Jonathan Lastra (Caja Rural) bestimmten als Ausreißer einen Großteil der Eröffnungsetappe. Das Quartett hatte seine Flucht nach rund 30 Kilometern begonnen und sich einen Maximalvorsprung von gut drei Minuten erarbeitet. Unter dem Tempodiktat von Tinkoff und Orica-GreenEdge schrumpfte der Abstand, ehe Brambilla als erster der Ausreißer seinen Begleitern nicht mehr folgen konnte.

Mit mehreren Attacke schüttelte Edet im dritt- bzw. zweitletzten Anstieg auch seine letzten beiden Konkurrenten ab, wurde aber im Alto de Ixua, mit 6,2 Kilometern und durchschnittlich 7,2 Prozent Steigung die vorletzte und schwerste Kletterprüfung des Tages, von Daria Cataldo (Astana) 30 Kilometer vor dem Ziel erst ein- und dann überholt.

Der Italiener erreichte mit rund einer halben Minute Vorsprung auf die ersten Verfolger den Alto de San Miguel (5km, 5,7 Prozent), den letzten Berg des Tages. Hinter Cataldo sorgten vor allem Cannondale und Sky für Tempo, wodurch sich der Vorsprung des Astana-Profis 2,5 Kilometer vor dem Gipfel und 7,5 vor dem Ziel auf wenige Sekunden reduziert hatte. Kurz vor dem Gipfel griff Navarro an, und auch Contador testete seine Konkurrenten mit einer Tempoverschärfung.

Der Cofidis-Kapitän stürzte sich als Erster in die Abfahrt, hatte aber kurz darauf Luis Leon Sanchez an seinem Hinterrad, und gemeinsam erarbeitete sich die kleine Spitzengruppe einen knappen Vorsprung von rund zehn Sekunden auf die jagende Verfolgergruppe, aus der heraus Contador auf den letzten drei Kilometern nochmals vergeblich attackierte, da Sky prompt reagierte.

Der 32-jährige Sanchez, der im Februar bereits eine Etappe der Algarve-Rundfahrt gewonnen hatte, eröffnete schließlich den Sprint von der Spitze weg und setzte sich gegenüber seinem Landsmann durch. Wenige Meter dahinter folgte das auf knapp 50 Fahrer geschrumpfte Feld mit allen Favoriten, aber keinem der drei deutschen Starter Simon Geschke (Giant-Alpecin) – der als bester 6:48 Minuten hinter Sanchez auf Rang 95 landete -, Johannes Fröhlinger (Giant-Alpecin) und Paul Martens (Lotto NL-Jumbo).

Da bei der Baskenland-Rundfahrt keine Zeitboni verteilt werden, ist die Tageswertung identisch mit dem ersten Gesamtklassement. Etappensieger Sanchez führt zudem die Punktewertung an, Lastra trägt auf der morgigen 2. Etappe das Bergtrikot, Ag2R steht an der Spitze der Teamwertung.

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