Tour: Etixx muss noch richtige Taktik finden

Aldag stolz auf Cavendish: "Mit zu großem Gang zum Sieg gewürgt"

Von Joachim Logisch aus Angers

Foto zu dem Text "Aldag stolz auf Cavendish:
Mark Cavendish (Dimension) hat zwei von drei Etappen der 103. Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

05.07.2016  |  (rsn) - Volksfeststimmung am Bus von Dimension Data. Mit ohrenbetäubenden Hupen und Gesängen feiern die Afrikaner ihren Helden, den Briten Mark Cavendish! Zweimal war der kleine Mann von der Iles of Man in den ersten drei Tagen der 103. Tour de France bereits erfolgreich.

Für seinen "Sprint-Manager“ Rolf Aldag eine tiefe Genugtuung. "Die nach der ersten Etappe meinten, er hätte nur Glück gehabt, weil Sagan ihm den Sprint angefahren hätte, wurden jetzt eines Besseren belehrt. Man muss seine sportliche Leistung anerkennen. Er ist einer der drei schnellsten Sprinter. Das macht uns stolz“, erklärte Aldag gegenüber radsport-news.com.

"Auf der ersten Etappe hat man gesehen, dass er gewinnen kann. Da musste er nicht auf die Fehler der anderen warten, wie letztes Jahr, als André Greipel ihm die Tür aufmachte“, meinte Aldag und lobte den Deutschen: "André ist fair, wenn er zugemacht hätte, hätte Mark letztes Jahr keine Etappe gewonnen.“ Allerdings räumte der ehemaliger Edelhelfer von Erik Zabel auch ein: "Greipel war nur zwei Zentimeter zurück. Das hätte auch in die andere Richtung ausgehen ausgehen können.“

Einen Fehler, den alle Sprinter, auch Cavendish begingen, hatte Aldag allerdings erkannt: "Die waren alle in einem zu großen Gang. Sie hatten sich alle komplett mit der ansteigenden Zielgeraden verschätzt. Wenn man gesehen hat, mit welch niedriger Frequenz alle auf den Pedalen standen, dann war es bei keinem optimal. Zwei Gänge kleiner wäre schneller gewesen. So war nichts mehr mit beschleunigen. Da kann man das Rad nur noch zur Ziellinie würgen.“

Mit dem besten Ende für Cavendish - vielleicht, weil er der leichteste der drei Top-Sprinter ist?

Allerdings hatte Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) an diesem dritten Tag der Tour gar keine Chance, obwohl er sich trotz der sehr ansteigenden Zielgeraden einiges vorgenommen hatte. "Wir wollten um den Sieg fahren“, erklärte sein Teamkollege Tony Martin gegenüber radsport-news.com. Der Fehler, warum Kittel im Finale gar keine Rolle spielte, war da möglicherweise auch schon gefunden. "Die erste Analyse war, dass Marcel zu früh Wind war. Wir wollten den Sieg haben. Das ist erst mal ein kleiner Dämpfer. Aber morgen versuchen wir es wieder. Wir müssen uns abstimmen und in dieser Tour die richtige Taktik finden", sagte Martin.

Auch Greipel wird sich für die heute längste Etappe dieser Tour etwas einfallen lassen - damit es mit dem ersten deutschen Etappensieg in diesen Jahr klappt.

 

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