Etappe 8: Pau – Bagnères-de-Luchon, 184 km, bergig

Pyrenäen-Klassiker zwischen zwei historischen Tour-Städten

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Pyrenäen-Klassiker zwischen zwei historischen Tour-Städten"
Das Streckenprofil der 8. Tour-Etappe | Foto: A.S.O.

09.07.2016  |  (rsn) - Mehr als zehnmal schon war diese Etappe so oder in ähnlicher Form Teil einer Frankreich-Rundfahrt, meistens mit dabei: die legendären Anstiege zum Col du Tourmalet und zum Col de Peyresourde. Pau war insgesamt 62-Mal Etappenort, Bagnères-de-Luchon kommt auf 48 Zielankünfte. Nach dem ersten Showdown gestern und vor der morgigen ersten Bergankunft in Andorra könnte heute die Stunde eines Unbekannten schlagen, während die Favoriten noch abwarten.

TagesTour: Von Pau aus bewegt sich das Fahrerfeld in südwestlicher Richtung, stets dem einen Ziel entgegen: dem Col du Tourmalet (HC). Dort wird in 2.115 Metern Höhe nach einem 19 Kilometer langen und im Schnitt 7,4 Prozent steilen Anstieg an den Ersten auch das Souvenir Jacques Goddet vergeben - eine seit 2001 ausgefahrene Sonderwertung zu Ehren des langjährigen Tour-Direktors. Nach dem wohl bekanntesten Anstieg der Pyrenäen gibt es fast keinen flachen Kilometer mehr, denn Schlag auf Schlag folgen der etwas unbekanntere Hourquette d’Ancizan (2.Kategorie), der Col de Val Louron-Azet (1.Kategorie) und schließlich der steile Col de Peyresourde (1.Kategorie), bevor die Abfahrt ins Ziel nach Bagnères-de-Luchon ansteht.

KulTour: Die gläubigen unter den Rennfahrern werden bei Kilometer 35 vielleicht kurz in sich gehen, so es die Rennsituation zulässt. Denn hier wird das kleine Städtchen Lourdes passiert, einer der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsorte. Der Legende nach hatte ein 14-jähriges Mädchen im Jahre 1858 hier Marienerscheinungen, weswegen jährlich rund fünf Millionen Gläubige nach Lourdes pilgern, um die Kraft der „heiligen Quellen“ zu erfahren. Nur die Hauptstadt Paris verzeichnet mehr Übernachtungen als die 15.000 Einwohner-Stadt am Fuße der Pyrenäen.

HisTourie: Bereits 48 Mal war Bagnères-de-Luchon Ziel einer Tour de France-Etappe und ein Fahrer scheint diesen Ort besonders zu mögen: der angriffslustige Franzose Thomas Voeckler. In den Jahren 2010 und 2012 konnte sich der mittlerweile 37-jährige hier jeweils als Solist durchsetzen. Vor zwei Jahren war Bagnères-de-Luchon letztmals Tour-Etappenort, damals siegte Michael Rogers. Der Australier hat in diesem Jahr aufgrund von Herzproblemen seine lange und erfolgreiche Karriere beendet. Zweiter wurde, na, wer wohl? Thomas Voeckler!

RSN-Prognose: Die erste Stunde dieser Etappe wird für die Profis wohl eine Qual werden, denn heute wollen viele Fahrer in die Gruppe des Tages, und zwar aus ganz unterschiedlichen Motiven. Die Favoriten wollen Helfer in der Gruppe platzieren, starke Kletterer mit Rückstand im Gesamtklassement gehen auf Etappenjagd, andere Bergfahrer werden es auf das Gepunktete Trikot abgesehen haben. Höchstwahrscheinlich wird sich Ausreißer den Sieg holen, gelingt Voeckler sogar Coup Nummer drei?

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