Zeitfahrspezialist entwickelt sich weiter

Tony Martin: Geglückter Test am legendären Tourmalet

Von Joachim Logisch aus Bangères-de-Louchon

Foto zu dem Text "Tony Martin: Geglückter Test am legendären Tourmalet"
Tony Martin (Etix-Quick-Step) überzeugte als Ausreißer auf der 8. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

09.07.2016  |  (rsn) - Neunzehn Kilometer lang, 2115 Meter hoch und im Schnitt 7,4 Prozent steil – der Col du Tourmalet. Er ist der legendäre Pyrenäen-Berg der Tour de France seit 1910. Also genau die richtige Stelle für Tony Martin (Etix-Quick-Step), ein neues Stück von sich selbst zu entdecken. Denn nach der Probierphase bei den Klassikern im Frühjahr, die nicht wirklich nach Wunsch verlief, folgt nun die Testphase in den Bergen, die von größerem Erfolg gekrönt scheint.

"Ich bin froh, dass ich am Tourmalet ganz vorne dabei gewesen bin. Denn ich kann mich an andere Zeiten erinnern, da habe ich da richtig gelitten“, erzählte Martin beim Ausfahren am Teambus. Dabei wirkt er, als sei er nicht völlig fertig. Martin: "Körperlich und mental fühle ich mich wohl am Berg. Ich merke, dass ich an Gewicht verloren habe. Es ist nicht so, dass ich nicht gelitten hätte. Doch für mich ist das schon eine neue Dimension. Das läuft aber alles für mich noch unter Test. Auch für die Zukunft. Doch im Moment habe ich dabei sehr viel Spaß und sammle noch Erfahrung“, sagte er nach der schweren Bergetappe bei großer Hitze, die nach dem Tourmalet noch zwei Anstiege der ersten und einen der zweiten Kategorie enthielt.

Am Fuße des Tourmalet hatte  Martin aus dem Hauptfeld heraus angegriffen und sich über Kilometer an die beiden vor ihm ausgerissenen Thibaut Pinot  (FDJ) und Rafal Majka (Tinkoff) herangekämpft. "Das war heute nicht unbedingt geplant, in die Attacke zu gehen. Das hat sich mehr oder weniger so nach dem Zwischensprint vor dem Tourmalet ergeben. Ich habe hinter mich geschaut und gesehen, dass das Feld sehr lang war. Ich hatte Alaphilippe (sein Teamkollege, d.Red.) am Hinterrad und bin weiter schnell gefahren, um die Favoriten ein wenig zu fordern. Danach hatte ich zwar auch eine Schnappatmung, aber die Beine waren relativ schnell wieder gut“, schilderte er die Szene, bevor er loslegte.

"Da haben sich alle angeschaut und wenn man doch ein paar Körner hat, greift man halt an", sagte er. Lange blieb der Abstand zum Führungsduo bei 20 Sekunden, während der zu den Verfolgern beständig anwuchs. Martin: "Ich wusste aber, dass ich irgendwann mal zu ihnen hinfahren muss, dass ist das, was einem die Körner zieht. Die zwei vorne waren ja auch nicht blöd, die wollten nicht unbedingt, dass ich da vorne hinkomme. Deshalb sind die auch ein ziemliches Tempo gefahren.“

Doch Martin schaffte es und konnte eine Zeitlang hoffen, um den Etappensieg mitkämpfen zu können. Doch Froome hatte sich diesen Tag ausgesucht, den Konkurrenten auf den Zahn zu fühlen. Am dritten Berg, dem Col de Val Louron-Azet, war das Trio wieder gestellt.

Mit dem Sieg hatte Martin auch nicht wirklich gerechnet. "Nach dem Tourmalet hatte ich nicht mehr die besten Beine. Im Finale gegen Rafal Majka und Thibaut Pinot hätte ich vielleicht keine Chance gehabt“, gestand er. Trotzdem fiel sein Fazit dieses Test-Tages äußerst positiv aus: "Ich bin froh, dass die Form stimmt!“ 

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.07.2020Video-Rückblick: Froome joggt 2016 den Ventoux hinauf

(rsn) – Heute vor vier Jahren erlaubten staunende Zuschauer am Mont Ventoux das Finale eines denkwürdigen Tour-Tages. Nach einem Sturz im Schlussanstieg der 12. Etappe rannte Chris Froome am Franz

27.07.2016Nibali hatte bei der Tour schon Rio im Blick

(rsn) – Vincenzo Nibali hat verärgert auf die Kritik an seinen Leistungen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de France reagiert. Der Italiener und sein Astana-Team waren ohne Etappensieg ge

26.07.2016Erneuter Tour-Ausstieg der ARD darf kein Thema sein

(rsn) - Drei Wochen Tour de France. Ein paar Tage "als Fan" selbst dabei. Den großen Rest aber am Bildschirm. Bis zum grandiosen Schlussakkord auf den Champs Elysees, gesetzt im "Sprint des Jahres" v

26.07.2016Quintana will weiter für seinen Gelben Traum kämpfen

(rsn) – Kolumbien muss weiter auf seinen ersten Tour-de-France-Sieger warten. Auch im dritten Anlauf hat es Nairo Quintana nicht geschafft – doch noch nie war der Movistar-Kapitän weiter vom Gelb

26.07.2016Künftig ein britisches Duell um das Gelbe Trikot?

(rsn) – Wie sein berühmter Landsmann Bradley Wiggins wird auch Adam Yates in die Geschichtsbücher des Radsports eingehen. War der mittlerweile 36-jährige Stundenweltrekordler vor vier Jahren der

26.07.2016Kittel kam bei der Tour in keinen "richtigen Flow"

(rsn) – Bei André Greipel (Lotto Soudal) lief am Sonntag auf den Champs-Élysées alles nach Wunsch. Wie bereits 2104 gewann der Deutsche Meister die prestigeträchtige Abschlussetappe der 103. Tou

26.07.2016Hektische Sprints und Cavendish machten Greipel das Leben schwer

(rsn) – Nach drei teils frustrierenden Wochen schien für André Greipel (Lotto Soudal) doch noch die Sonne. Am Sonntagabend holte sich der Deutsche Meister in Paris auf den Champs-Élysées den so

25.07.2016Bardet zum dritten Mal in Folge in Paris auf dem Tour-Podium

(rsn) – Romain Bardet hat den heimischen Fans die Tour de France gerettet. Der 25 Jahre alte Kapitän der Ag2R-Equipe legte auf den letzten drei Tagen ein Finale sondergleichen hin, sicherte sich au

25.07.2016Kittel: Erst durch Defekte gestoppt, dann im Finale kraftlos

(rsn) – Zum großen Finale der 103. Tour de France wollten Marcel Kittel und sein Etixx-Quick-Step-Team nochmals zuschlagen. Der Erfurter, der bereits 2013 und 2014 jeweils den Schlussakkord auf den

25.07.2016Jogging-Einlage in Gelb und ein machtloser Herausforderer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Dominator in Grün und Schweizer Coup durch einen Kolumbianer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Kollision mit dem Teufelslappen und ein fataler Entschluss

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)