Der Education-First-Fahrer gewinnt Ultracycling-Rennen in Südspanien

Badlands: Lachlan Morton fährt 719 km in 43,5 Stunden

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| Foto: efprocycling.com

11.09.2020  |  (rsn) - Das WorldTour-Team Education First, derzeit in der Mannschaftswertung der Tour de France auf Platz drei, hat auch einen "alternativen" Renn-Kalender abseits der UCI-Rennen, in dem sich viele Gravel- und Ultracycling-Events finden.

Das Aushängeschild dieses Kalenders, Lachlan Morton nahm vergangene Woche
am Ultra-Rennen "Badlands" teil, das in der andalusischen Stadt Granada startete und 719 km über den Schotter Südspaniens führte. Lachlan gewann in der neuen Rekordzeit von 43,5 Stunden, mit lediglich 19 Minuten Pause.

"Bitte bedenken Sie, dass Sie bei Temperaturen nahe 40 Grad C durch Wüsten fahren werden, aber wahrscheinlich auch durch Schneefelder und über Nacht nahe null Grad", warnte das Roadbook der "Badlands"... Und die Starter waren völlig autark unterwegs, sie mussten ihr Essen und alle Vorräte mitnehmen, das Rad im Pannen-Fall selbst reparieren und unterwegs zelten.

Morton war einer von 121 Solo- und Zweier-Team-
Fahrern, und nach seinen Erfolgen bei Rennen wie dem Leadville 100, GBDuro und Three Peaks Cyclocross sowie seiner rekordverdächtigen "Everesting"-Fahrt freute sich Lachlan nach der langen Corona-Pause zu sehen, was in ihm steckt.

Von Granada ging es in Richtung Sierra Nevada, über die Pässe Col de La Argumosa (1290 m), Collado Alguacil (1891 m) und Collado Bermeja (1576 m) durchquerte das Peloton die Wüste von Granada. Nach der Passage des 2168 m hoch gelegenen Calar-Alto-Observatoriums ging's durch die Wüste von Tabernas und über die Sierra de Alhamilla.

Weiter duch die "Badlands" der Hoya de Guadix
und die Stadt Gorafe, die für ihre Höhlenhäuser und archäologischen Schätze berühmt ist. Dann führte die Strecke nach Süden, durch die Wüste Gorafe, schließlich nach Osten auf die wilden Gipfel der Sierra de Los Filabres, und den Collado Colativí auf 1306 m.

Etwa zur Hälfte des Rennens wurde das Mittelmeer erreicht, am Cabo de Gata. Die Küste dort ist eine der spektakulärsten der Welt, mit vulkanischen Fels-Formationen, verlassenen Dörfern, hohen Klippen und einsamen Stränden. Die Teilnehmer fuhren am Ufer entlang nach Westen, passierten die Großstadt Almería, dann in die Sierra de Gador, wo sie La Lagunilla (1498 m) überquerten.

Nun begann der richtig schwere Teil:
Von Pantano de Beninar bei Kilometer 564 mussten die Fahrer auf 100 Kilometern 4000 Höhenmeter überwinden, oft auf steilen Feldwegen, bis zur verschneiten Passhöhe Pico de Veleta, mit 3202 Metern eine der höchsten Straßen Europas. Danach folgte eine rasante Abfahrt, und der Anstieg auf den Col de La Cortijuela (1788 m), schließlich die letzte Etappe, zurück zum Ziel  in Granada.

Die Organisatoren hatten geschätzt, dass die 719 km lange Strecke mit 15 000 Höhenmetern von den schnellsten Fahrern in etwa vier Tagen bewältigt werden würde; Mortons Zeit von 43 Stunden und 30 Minuten war also wirklich sensationell.

Für Lachlan ging es jedoch nicht so sehr
um den Sieg, sondern darum, "herauszufinden, wozu Körper und Geist in der Lage sind. Ich glaube, man lernt immer etwas über sich selbst, wenn man sich in solchen schwierigen Situationen befindet. Außerdem sehnte ich mich mental nach Abwechslung", sagte er im Ziel des Rennens.

Lachlan weiter: "In einer so einzigartigen Umgebung fahren zu können, war ein echtes Privileg. Wir fuhren durch die einzige 'offizielle' Wüste in Europa, und es gab fantastische Strand-Passagen. Das ist ein Teil Spaniens, den ich nicht wirklich kannte."

 

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