Folgt schon 2022 die Rückkehr nach Roubaix?

Ganna führt Italiens Vierer zum nächsten Triumph

Von Peter Maurer aus Roubaix

Foto zu dem Text "Ganna führt Italiens Vierer zum nächsten Triumph"
Filippo Ganna (vorn) führt Italiens Vierer zu WM-Gold. | Foto: Cor Vos

21.10.2021  |  (rsn) - Auch wenn er in den letzten Jahren auf der Straße zu einem der besten, wenn nicht dem weltbesten Zeitfahrer reifte, so sind die 4.000 Meter auf der Bahn die Domäne des Filippo Ganna. Bei den Weltmeisterschaften in Roubaix führte er nun den italienischen Vierer zur Goldmedaille in der Teamverfolgung. Ebenso wie Liam Bertazzo, Simone Consonni, Jonathan Milan und Ersatzfahrer Francesco Lamon durfte sich der 25-Jährige das Regenbogentrikot überstreifen.

Ausgestattet mit goldenen Rädern und goldenen Helmen nach ihrem sensationellen Olympiasieg in Tokio, wo sie mit neuem Weltrekord die favorisierten Dänen auf den Silberrang verwiesen, flog die Squadra Azzurra auch im Jean Stablinski Velodrom von Roubaix zu Gold. "Ich liebe das Regenbogentrikot und jetzt haben wir es endlich zurückerobert und es ist wieder in Italien", schilderte Ganna gegenüber radsport-news.com. Zuletzt gewann der italienische Vierer 1997 die Goldmedaille in der prestigeträchtigen Disziplin.

Damals war Italiens aktuelles Radsportaushängeschild noch nicht einmal ein Jahr alt. "Es war ein aufregendes Jahr für Italien. Das ganze Land ist stolz auf uns und wir werden versuchen, die Erfolgsserie fortzusetzen", so der Piemontese, der als Leader seine Mannschaft in ein heiß umkämpftes Finale führte.

Denn dort wartete der französische Vierer, angefeuert vom radsportbegeisterten Heimpublikum, und brachte die Olympiasieger an den Rand einer Niederlage. "Am Anfang haben sie uns richtig ins Schwitzen gebracht. Da die Fans so laut waren, wussten wir, dass sie führen", erinnerte sich Ganna und fügte an: "Es war ein irres Rennen, mal waren wir vorne, mal sie."

Doch Nationaltrainer Marco Villa durchbrach den Lärmpegel der französischen Fans und führte seinen Vierer zurück in die Erfolgsspur: "Er hat uns lautstark angefeuert und uns nochmals motiviert. Wir konnten das hohe Tempo halten und am Ende den Sieg einfahren." Denn im Gegensatz zu den Franzosen brachen die Weltrekordhalter und Olympiasieger nicht ein.

Rückkehr nach Roubaix schon im nächsten Jahr?

"Vielleicht ist es ja auch der goldene Helm, der uns mit zusätzlicher Kraft für solche Rennen versorgt", grinste Ganna, der auch in der Einzelverfolgung am Freitag der große Gejagte ist und hier den fünften WM-Titel in dieser Disziplin einfahren kann. Doch seit seiner ersten Goldmedaille 2016 in London hat sich für den Italiener viel verändert: Die Straßensaison nimmt immer mehr Platz in seinem Terminkalender ein.

"Ich spüre die lange Saison schon, aber ich kann noch immer gut zwischen den kurzen Strecken auf der Bahn und der längeren Belastung auf der Straße wechseln. Es ist nicht leicht, aber ich fühle mich immer noch gut", erzählte Italiens Bahnsuperstar, der auch für die britische Mannschaft Ineos Grenadiers auf der Straße schon für Furore sorgte und in das Rosa Trikot beim Giro d’Italia schlüpfte.

2020 und 2021 gewann er den WM-Titel im Einzelzeitfahren auf der Straße und im nächsten Jahr möchte Ganna gerne die Klassiker seinem Programm hinzufügen. Ausgerechnet in jener Saison, in der er seinen ersten Bahn-WM-Titel bejubeln konnte, gewann er in der Klasse U23 auch ein Straßenrennen, das nur wenige Meter vom Schauplatz seines letzten Erfolges zu Ende ging: Paris-Roubaix. "Ich mag die belgischen Rennen und auch das Kopfsteinpflaster. Ich habe hier schon gewonnen und es wäre auch schön, diesen Klassiker in der Elite als Erster zu beenden", ließ Ganna abschließend einen kleinen Einblick in seine zukünftigen Pläne zu.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.04.2024Not-OP nach Lungenembolie: Vogel im Krankenhaus

(rsn) – Kristina Vogel ist am Wochenende einmal mehr dem Tod nahe gewesen und ihm gerade so entgangen. Das machte die zweifache Bahnrad-Olympiasiegerin am Montag via Instagram bekannt. Dort postete

14.01.2024Friedrich stürmt im Keirin zum vierten EM-Titel in Folge

(rsn) – Am letzten Tag der Bahn-EM in Apeldoorn hat Lea Sophie Friedrich nochmals zugeschlagen und ihren Titel im Keirin souverän verteidigt. Für die zweite Medaille des deutschen Teams sorgte Fra

13.01.2024Zwei deutsche Medaillen am vierten Tag der Bahn-EM

(rsn) – Zwei Medaillen gab es für deutsche Frauen, doch der Star am vierten Tag der Bahn-Europameisterschaft in Apeldoorn war Lotte Kopecky, die innerhalb von 19 Minuten zweimal Gold holte. Erst si

13.01.2024Wafler saust mit großem Gang zur Silbermedaille

(rsn) – Mit einem vierten Platz im Ausscheidungsrennen begannen die Bahn-Europameisterschaften richtig gut für Tim Wafler. Doch zufrieden ging der junge Wiener am Mittwochabend nicht ins Bett. Er

12.01.2024Friedrich und Hinze auf zwei und drei im EM-Sprint

(rsn) – Die beiden Sprinterinnen Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze sorgten bei den Bahn-Europameisterschaften im niederländischen Apeldoorn für die nächsten beiden Medaillen. Sie mussten sich i

12.01.2024Dank der Big Points zum historischen Titelgewinn

(rsn) - Mit seinem vierten Europameistertitel, dem dritten in Folge an der Seite von Theo Reinhardt, krönte sich Roger Kluge am zweiten Tag der Kontinentalen Titelkämpfe in Apeldoorn zum neuen Köni

12.01.2024Brauße: “In Paris spekulieren wir schon auf eine Medaille“

(rsn) – Wie schon vor einem Jahr holte sich der deutsche Frauenvierer bei der Bahn-EM die Bronzemedaille. Auf kontinentaler Ebene schafften Franziska Brauße &Co. erneut den Sprung auf das Podium, w

12.01.2024Bigham weiß: Nur mit Weltrekord gibt es in Paris Olympiagold

(rsn) – 2021 sammelte Daniel Bigham seine ersten olympischen Erfahrungen. Als Leistungsoptimierer unterstützte der Brite, der nur wenige Jahre zuvor als Quereinsteiger in den Bahnsport gekommen ist

11.01.2024Dritter Madison-Titel en suite für Kluge/Reinhardt

(rsn) – Nach der Goldmedaille im Teamsprint zum Auftakt der Europameisterschaften in Apeldoorn sorgten am zweiten Tag Roger Kluge und Theo Reinhard für den zweiten deutschen Titelgewinn. Wie schon

11.01.2024Wafler wäre in Apeldoorn lieber Fünfter als Vierter geworden

(rsn) – Es war das beste Karriereergebnis, das der 21-jährige Tim Wafler aus Österreich am Mittwochabend zum Auftakt der Europameisterschaften im Omnisport von Apeldoorn in der Elite einfuhr. Doch

11.01.2024Deutsche Teamsprinterinnen auf der Suche nach Perfektion

(rsn) – Sie dominieren den Teamsprint und mit dem Gewinn der Goldmedaille zum Auftakt der Europameisterschaften auf der Bahn in Apeldoorn unterstrichen Lea Sophie Friedrich, Emma Hinze und Pauline G

10.01.2024Deutschen Teamsprinterinnen gelingt der EM-Hattrick

(rsn) – Zum dritten Mal in Folge sicherten sich Lea-Sophie Friedrich, Emma Hinze und Pauline Grabosch den Europameistertitel im Teamsprint. Das erfolgsverwöhnte deutsche Trio war auch am ersten Tag

Weitere Jedermann-Nachrichten

16.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

16.04.2024Es gilt nur eins: Wer erklimmt die Mur de Huy am schnellsten?

(rsn) – Sieben Mal Anna van der Breggen, fünf Mal Marianne Vos, fünf Mal Alejandro Valverde und drei Mal Julian Alaphilippe: Kein Rennen wurde in den letzten 20 Jahren so oft von denselben Fahreri

16.04.2024Eine Mur mehr als bisher: Strecken des Fleche Wallonne im Detail

(rsn) – Wenn am Mittwoch zum 30. Mal in Charleroi der Fleche Wallonne der Männer beginnt, gibt es ein Novum: Bei der 88. Austragung des ´Wallonichen Pfeils´ wird die Mur de Huy erstmals vier Mal

16.04.2024Auf den heimischen Straßen setzte Gamper alles auf eine Karte

(rsn) – Eigentlich war Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) von seinem Team gar nicht vorgesehen für die 47. Tour of the Alps. Doch die Möglichkeit sich wieder einmal dem heimischen Publikum zu pr

16.04.2024Pöstlberger: “Als wäre man nur später in die Saison gestartet“

(rsn) – Schon gegen Ende der Saison 2023 war Lukas Pöstlberger klar, dass das kommende Jahr ein schwieriges für ihn werden würde. Der frühere Giro-Etappensieger war bei der Vergabe der neuen Ver

16.04.2024Gnadenwald-Attacke beschert De Marchi Solo-Sieg in Stans

(rsn) – Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) hat als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps gewonnen. Der 37-jährige Italiener setzte sich auf der längsten Etappe der Woche nach 190,7 Kilomet

16.04.2024Not-OP nach Lungenembolie: Vogel im Krankenhaus

(rsn) – Kristina Vogel ist am Wochenende einmal mehr dem Tod nahe gewesen und ihm gerade so entgangen. Das machte die zweifache Bahnrad-Olympiasiegerin am Montag via Instagram bekannt. Dort postete

16.04.2024Vingegaard verlässt das Krankenhaus in Vitoria-Gasteiz

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat zwölf Tage nach seinem schweren Sturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt das Krankenhaus von Txagorritxu in der baskischen Hauptstadt V

16.04.2024Shackley muss ihre Karriere mit nur 22 Jahren beenden

(rsn) – Anna Shackley (SD Worx – Protime) muss ihre Profikarriere im Alter von nur 22 Jahren beenden. Die Britin, die im vergangenen Jahr in der U23 EM-Zweite und WM-Dritte sowie Zweite der Tour d

16.04.2024Eschborn-Frankfurt verspricht erneut Angriffs-Spektakel

(rsn) – Nicht nur wie ursprünglich angekündigt 13, sondern sogar 14 WorldTour-Mannschaften werden am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt am Start stehen und das Rennen durch den Taunus in Angriff nehmen

16.04.2024Blackmore steigt bei Israel - Premier Tech zu den Profis auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

16.04.2024Stork: Aus der Höhe über die Alpen zum Giro d´Italia

(rsn) – Auf der 1. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) lief es noch nicht ganz rund bei Florian Stork (Tudor). Der 26-Jährige verpasste bei der zweiten und letzten Überfahrt von Penone das erste F

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine