Tagebuch Team Strassacker - Tag 3 - wieder Doppelsieg

Tour Transalp: “Wenn´s läuft, dann läuft´s...“

Von Moritz Palm

Foto zu dem Text "Tour Transalp: “Wenn´s läuft, dann läuft´s...“"
| Foto: Team Strassacker

22.06.2022  |  Am Sonntag startete das Team Strassacker mit einem Doppelsieg in die Tour Transalp 2022, bei Etappe zwei standen die beiden Herren-Teams nach dem Stilfser Joch mit Platz eins und drei am Podium - und gestern der zweite Doppelsieg, diesmal auf einer Sprint-Etappe nach Livigno. Auch das Mixed-Team konnte wieder einen zweiten Platz einfahren.
Wie in den vergangenen Jahren ist
radsport-news.com als Medien-Partner dabei, und veröffentlicht ein Tour-Tagebuch, in dem die Teams abwechselnd von den Ereignissen berichten - heute wieder Moritz:

"So langsam wird's aber unheimlich, Männer - und Jael".
So lautete die eine oder andere Nachricht nicht nur in unserer Team-internen Whatsapp-Gruppe nach dem heutigen Zieleinlauf im italienischen Skiort Livigno: dritter Sieg in Folge für das Team Strassacker.

Was soll ich sagen? So in etwa fühlt es sich auch an - ein wenig unheimlich. Drei Tage in Folge haben wir uns am Vorabend eine Taktik zurechtgelegt, die bisher an jedem Tag zu 100 Prozent aufgegangen ist.

Die heutige Etappe war mit nur 46 Kilometern
von Bormio nach Livigno für die Tour Transalp untypisch kurz. Wir waren uns daher unsicher, wie aggressiv das nun ausgetragen werden würde. Klarheit schaffte in dieser Frage der erste Anstieg nach Le Motte, der mit richtig Zug auf der Kette gefahren wurde – eingeleitet durch eine Attacke des früheren Ironman-Siegers Faris Al-Sultan. Ruhetag? Fehlanzeige!

Nach einem etwas ruhigeren Aufstieg zum Lago di Cancano begab sich unsere dezimierte Gruppe in den Pass des Tages, den 15 km langen Passo del Foscagno. Wie bereits in den Tagen zuvor kristallisierte sich schnell heraus, dass unsere beiden Herren-Teams mit den Jungs vom niederlandischen Stipbike Racing Team um den Tagessieg kämpfen würden. Bis auf eine nicht ganz faire Attacke in der Verpflegungszone durch unsere Konkurrenz aus den Niederlanden verlief das Ganze relativ ereignislos.

Kurz vor der Kuppe kam Ben dann zu mir
vorgerollt und wir beschlossen wie am Abend vorher analyisiert, gemeinsam in der Abfahrt zu attackieren.Wir hatten heute Morgen die Reifen mit etwas weniger Luft als üblich befüllt, um in den Kurven nicht bremsen zu müssen; das sollte sich nun auszahlen: Das Loch zu den Niederländern ging auf, Nils war direkt an meinem Hinterrad und Ben fuhr uns mit einem perfekten Lead-Out in die zwei Kilometer lange Gegenwelle am Passo d’Eira hinein.

Von dort an hieß es dann pushen, pushen, pushen... bis ins Ziel. In Livigno kamen Nils und ich schließlich mit 30 Sekunden Vorsprung auf unser Führungs-Duo Ben und Phil sowie mit weiteren 30 Sekunden auf die Jungs von Stipbike über den Zielstrich. Im Gesamt-Klassement bauten Ben und Phil den Vorsprung nun auf über drei Minuten aus; Nils und ich liegen nur noch eine knappe Minute hinter den Zweitplatzierten. Ein rundum gelungener Renntag für uns, der letztlich doch deutlich härter ausgefahren wurde als erwartet.

Hart ausgefahren wurde auch das “Parallel-Rennen“
unseres Mixed-Teams. Jael und Jonas konnten ihren zweiten Rang in der Gesamt-Wertung mit einem stark herausgefahrenen zweiten Platz in der Tageswertung konsolidieren. Im Kampf mit der Konkurrenz machte heute einmal mehr die im Training erprobte hervorragende Zusammenarbeit am Berg den Unterschied.

Den jeweiligen Team-Partnern ist es nämlich ausdrücklich erlaubt, sich gegenseitig durch Schieben oder Festhalten zu helfen und bestehende Leistungsunterschiede optimal zu nutzen. Persönlich finde ich, dass gerade diese Besonderheit die Tour Transalp so einzigartig macht: Der altbekannte Spruch "Gewinnen kann man nur im Team" wird hier jeden Tag bekräftigt.

Morgen geht’s nach einer langen Abfahrt
hinunter nach Bormio auf den ebenso bekannten wie gefürchteten Mortirolo, über 107 km von Livigno nach Aprica. Entgegen der Empfehlungen meiner Trainings-Kollegen habe ich bisher an meinem Set-Up mit einer 11-30-Übersetzung festgehalten. Und mit dem Upgrade auf die Dura-Ace-Kassette fahren sich die zwölf Kilometer bei elf Prozent Durchschnittssteigung morgen sicher von ganz alleine;-)

Viele Grüße aus Livigno!
Moritz

Das Team Strassacker ist mit drei Mannschaften am Start der Tour Transalp:
Team Strassacker - radsport-news 1: Nils Kessler, Moritz Palm
Team Strassacker - radsport-news 2: Benjamin Witt, Philip Peitzmeier
Heuer neu ist das Team Strassacker Mixed mit Jael Heinrich und Jonas Kahler.

 

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