Der große rsn-Gravelbike-Test - Teil 7, Rad 5

YT Szepter Core 4: Ein Gravelbike zum Shredden

Foto zu dem Text "YT Szepter Core 4: Ein Gravelbike zum Shredden"
| Fotos: Andreas Meyer

10.05.2023  |  Jede Menge Schotter: Seit März 2018 hat radsport-news.com über 70 Gravelbikes getestet (siehe die Rubrik "Test" in unserer Menü-Leiste). Nun geht der rsn-Gravelbike-Test in die siebte Runde, mit neuen, weniger bekannten und auch ungewöhnlichen Schotter-Rädern. Das fünfte Gravelbike der aktuellen Runde ist das Szepter Core 4 der MTB-Spezialisten von YT. Der Test ist erschienen im neuen Sonderheft unseres Print-Schwester-Magazins "World of Mountainbike".

Das 2008 von Markus Flossmann gegründete und in Oberfranken ansässige Unternehmen "Young Talent", kurz YT, ist weltweit für ihre Trail- Enduro- und Downhill-Bikes bekannt, die ausschließlich im Direktvertrieb vermarktet werden. Mit ihrem neuen Modell "Szepter" dringen die MTBler in neue Gefilde vor und präsentieren ein Gravelbike der Extraklasse, das die typische, geländefähige Gravity-DNA der YT-MTBs hat.  

 

Das neue Szepter richtet sich an alle, die mit einem Dropbar-Bike in Mountainbike-Terrains shredden wollen. So hat das YT einen vergleichsweisen langen Reach, gekoppelt mit einem kurzen Vorbau, einem flachen 69 Grad Lenkwinkel und einer RockShox Rudy Ultimate XPLR Federgabel mit 40 Millimeter Federweg. Der stylische Carbon-Rahmen hat  viele interessante Details und smarte Features. Der Tretlagerbereich hat höchstmögliche Steifigkeit für eine optimale Kraftübertragung, die tiefgezogenen Sitzstreben in Verbindung mit den speziell entwickelten Ausfallende sollen Flex generieren und den Komfort im Sitzbereich erhöhen.

Die RockShox Rudy Ultimate XPLR Federgabel spendiert dem "Szepter" 40 Millimeter Federweg. 

Das geschwungene Sitzrohr wird über das Hinterrad durch einen Fender verlängert – stylisch und praktisch zu gleich. Neben der magnetischen "FidLock"-Flaschenhalterung am Unterrohr finden sich etliche weitere Gewindeösen am Szepter, um diverse Utensilien unterzubringen. Neben dem getesteten Top-Modell dem Core 4 für 4499 Euro ist die einfacher ausgestattete Version Core 3 für 3299 Euro zu haben.

Der Carbon-Rahmen hat einen magnetischen Flaschenhalter von FidLock und etliche weitere Verschraubungspunkte.  

Auf dem Trail
Bereits auf dem Weg zum Einsatzgebiet merkt man, dass YT ordentlich Wert auf Komfort gelegt hat. Die im Durchmesser von 27,2 Millimeter verbaute Tele-Stütze Reverb AXS XPLR kann mit Drücken beider Shifter gleichzeitig abgesenkt werden. Sie flext auch voll ausgefahren gut und federt zusätzlich, sobald sie etwas eingefahren wird. Die RockShox Rudy Ultimate Federgabel lässt sich vollständig blockieren, was den Vortrieb gerade auf Asphalt und glatten Schotterpisten deutlich erhöht. Im Gelände angekommen, mit offener Federung und abgesenkten Sattel zeigt das Szepter dann aber, wofür es gebaut wurde: Schnell fahren!

Der flache Lenkwinkel und die Federgabel zusammen mit dem tiefen Sattel vermitteln viel Sicherheit und verführen selbst auf Singletrails dazu, es richtig krachen zu lassen und auch über Wurzeln abzuziehen. Die 42 Millimeter breiten WTB-Reifen sind tubeless verbaut und liefern auch bei nassen Bedingungen ordentlich Traktion, ohne auf Asphalt zu stark zu bremsen. Insgesamt: Das Szepter wildert klar im Hardtail-Segment - mit den Aero- und Komfort-Vorteilen, die ein Dropbar-Bike bietet.

Die Funk-Vario-Stütze Sram Reverb AXS XPLR verspricht ein besseres Handling bergab. 

Das Fazit
+ Geländegängigkeit
+ Vario-Stütze
+ Federgabel
+ viel Komfort
+/- Fender hinten wenig effizient
- Bremsleitung klappert im Rahmen

 

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