3900 km, 50 000 hm - unsupported

Transcontinental Race: Von Geraardsbergen nach Thessaloniki

Foto zu dem Text "Transcontinental Race: Von Geraardsbergen nach Thessaloniki"
Christoph Strasser gestern abend beim Start an der Kapellmuur | Foto: lexkarelly.com

24.07.2023  |  (rsn, mr) - Gestern um 22 Uhr startete in Geraardsbergen an der berühmten Kapelmuur die neunte Ausgabe des Transcontinental Race (TCR), das größte "unsupported"-Radrennen in Europa. Und der Steirer "Weitradlfoara" (Ultra-Radfahrer) Christoph Strasser will nach seinem Sieg im Vorjahr auch heuer wieder um Platz eins mitfahren. Es geht über rund 3900 Kilometer und 50.000 Höhenmeter durch Belgien, Frankreich und die Schweiz, weiter über Slowenien und Albanien nach Thessaloniki in Griechenland.

Und momentan (19 Uhr) führt Strasser vor dem Pariser Marin de Saint-Exupéry und dem Schweizer Robin Gemperle; sie sind seit 21 Stunden unterwegs, derzeit im Rheintal bei Basel (hier live per GPS zu verfolgen). Strasser hat bereits rund 615 Kilometer in den Beinen, bei einem Schnitt von 29,3 km/h.

Christoph: "Die erste Nacht verlief problemlos, keine Navigationsprobleme wie letztes Jahr zu Beginn des Rennens. Auch der Fehlerteufel bei der Technik hat bisher nicht zugeschlagen. Ein guter Start ins Rennen. Auch das Wetter ist nicht so schlecht wie befürchtet. Hie und da leichter Regen, aber glücklicherweise kein Dauerregen."

Über 300 Teilnehmer/innen sind bim TCR09 als Solofahrer unterwegs. "Der Deutsche Robert Müller, der mich beim B-Hard geschlagen hat und auch das 900 km lange Unsupported-Race 'Rund um Sachsen' gewann, zählt sicher zu meinen härtesten Gegnern", sagte Christoph vor dem Start, "wie auch der Schweizer Robin Gemperle, der im Vorjahr lange in Führung war. Nach gesundheitlichen Problemen musste er eine eintägige Pause einlegen, was ihn um alle Sieg-Chancen brachte."

Es sind vier Kontrollpunkte zu passieren, dazu vorgegebene Streckenabschnitte (sogenannte Parcours), in der Schweiz und Italien, Slowenien, Albanien und Griechenland. Die Strecke: Geraardsbergen (B) - Splügen-Pass (I/ CH) - Zgronje Jezesko (Slowenien) - Pehskopi (Albanien) - Meteora (Griechenland) - Thessaloniki

Strasser: "Nach der Anfangsphase durch Frankreich und die Schweiz warten viele hohe Alpenpässe. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man die ganz hohen umrundet, aber dafür stellen sich wieder andere Anstiege in den Weg. Nach dem Kontrollpunkt 1 in Livigno hat man zum Beispiel die Wahl: Gavia oder Stilfserjoch? Beide sind keine leichten Berge."

Einige Passagen des Rennens führen auch über Schotter, wie beispielsweise eine 40 km lange Gravel-Passage in den albanischen Bergen oder der letzte Parcours nördlich des Ziels Thessaloniki in Griechenland.

Strasser weiter: "In Südosteuropa werden die meisten Streckenabschnitte für mich neu sein, ich bin schon sehr darauf gespannt und habe sehr großen Respekt davor. In der hochsommerlichen Hitze werden die vielen Höhenmeter im Landesinneren eine riesige Herausforderung werden. Dazu kommen die Unsicherheiten bei der Versorgungssituation in kleinen griechischen Bergdörfern, streunende Hunde und wenige Radwerkstätten, falls wirklich ein gröberer Defekt auftritt. Aber das ist das TCR: eine Kombination aus Radrennen und purem Abenteuer, das macht für mich auch die Faszination aus."

"Im letzten Jahr war ich der totale Rookie in Sachen Unsupported Race. Gepäcktransport, technische Ausrüstung am Rad, Routen-Planung, Pausengestaltung und Versorgung - alles muss selbständig umgesetzt werden. Nach einigen Startschwierigkeiten habe ich das meiste davon ganz gut hinbekommen.

Heuer habe ich schon mehr Erfahrung, aber ich passe auf, dass ich mir keinen Erwartungsdruck aufbaue. Ja, ich bin Titelverteidiger, aber das bedeutet nicht, dass ich automatisch der Favorit bin und um den Sieg mitfahren kann. Natürlich ist das mein Ziel, aber das kann ich nur erreichen, wenn ich mit Lockerheit an die Sache herangehe und nicht verkrampft versuche, unterwegs alles perfekt zu machen. Bei so einem langen, abenteuerlichen Rennen kann es niemals perfekt laufen - da gehören immer Improvisation und die nötige Portion Glück dazu."

Weitere Jedermann-Nachrichten

03.05.2024Velo-Tour Frankfurt: Nicht immer läuft alles nach Plan...

Die vergangenen Amateur-Rennen des Rad-Klassikers Eschborn - Frankfurt wurden seit 2019 von den Fahrern in Celeste dominiert - doch diesmal ging die Equipe aus Süßen in der Einzelwertung leer aus.

01.05.2024Mecklenburger Seen-Runde: Jubiläum der “besten Radfahrt Deines Lebens“

(rsn) - Jubiläum in der Mecklenburgischen Seenplatte: Die Mecklenburger Seen-Runde führt seit nunmehr zehn Jahren immer Ende Mai auf zwei Strecken durch schöne Seen-Landschaften - "die beste Rad

30.04.2024Tour d’Energie: Team Strassacker mit Dreifach-Sieg

Vorjahressieg wiederholt, dieses Mal sogar das komplette Podium erobert - dem Team Strassacker gelang am vergangenen Sonntag ein perfekter Saison-Einstand. Nach 100 Kilometern rund um Göttingen und e

25.04.2024Steirer Youngster und ein Niederländer jubeln in Mörbisch

(rsn) – Die erst 20-jährige Steirerin Elisa Winter hat am Wochenende die Frauen-Wertung beim 32. Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus gewonnen und für die 125 Kilometer lange

23.04.2024Donnerstags-Rennen München: Kriterium an der Arena

(rsn) - Am 16. Mai geht´s endlich wieder los: Die Donnerstags-Rennen der Münchner Radsport-Vereine an der Allianz-Arena in Fröttmaning, eine Kriteriums-Serie aus fünf Rennen - "die beste Mögli

18.04.2024King of the Lake: Europas größtes Zeitfahren

(rsn) - Auf die Plätze: Am 21. September wird "ASVÖ King of the Lake", das Einzelzeitfahren im Salzkammergut, zum 14. Mal rund um den Attersee führen. Wer dabei sein will: Die Online-Anmeldung (sie

08.03.2024Nibelungen Radmarathon: Alle Pfälzer Highlights...

(rsn) - Seit 2018 veranstaltet Timo Rokitta den Nibelungen-Gravelride in Worms. Dieses Jahr hat der Pfälzer Ultra-Radler (ua Paris - Brest - Paris, The Traka) neben vier Gravelrides auch die zweite A

05.03.2024Nova Eroica Prosecco Hills: Prickelnde Hügel-Runde

(rsn) - Im Herbst 2019 haben die Veranstalter der Eroica-Vintage-Radrennen auf den Strade Bianche, den weißen Schotter-Straßen der Toskana, mit der "Nova Eroica" auch den Gravel-Trend aufgegriffen

29.02.2024L´Ardèchoise: mit Granfondo-Europameisterschaften

(rsn) - Seit Ende der 80er Jahre findet immer Mitte Juni "L´Ardèchoise" statt, eine Rundfahrt durch das Departement Ardèche im Südosten Frankreichs, mit im vergangenen Jahr rund 12.500 Teilnehmern

27.02.2024Neusiedler See Radmarathon: Mit Klöden, Sagan, den “Gold-Tobis“...

(rsn) - Wie jedes Jahr wird die Radmarathon-Saison in Österreich am 20. und 21. April mit dem "Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus" (NRM) eröffnet. Und wie immer ist auch jede

26.02.2024Alpen-Challenge: “Der direkte Weg zum Glück...“

(rsn) - "Manchmal ist der direkte Weg zum Glück eine gewisse Anzahl von Serpentinen" - so lautet das schöne Motto eines der schönsten Rad-Marathons in Europa: die Alpen-Challenge Lenzerheide. Und d

25.02.2024A Day in Hell: Der “Hölle des Nordens“ nachspüren

(rsn) - Zum 118. Mal werden die WorldTour-Profis am 7. April beim Frühjahrs-Klassiker Paris - Roubaix, der "Hölle des Nordens", über die Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs rumpeln. Alle Nicht-Profis

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine