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07.01.2024 | (rsn) - Haben Sie zu Weihnachten ein schickes Radbekleidungs-Teil bekommen? Und nun schon diverse Male eingesetzt, so dass es dringend in die Wäsche muss? Im Winter setzen Schlamm, Schmutz und Spritzwasser der Bekleidung besonders stark zu... Damit die Rad-Garderobe möglichst lange hält, und den/ die Radfahrer/in gut vor Wind und Wetter schützt, muss sie entsprechend gepflegt werden.
Dabei kann falsches Waschen die Funktionalität von hochwertiger Radbekleidung besonders beeinträchtigen. Damit Atmungs-Aktivität, Feuchtigkeits-Transfer sowie Wind- und Wetterschutz möglichst lange erhalten bleiben, gilt die Grundregel: So wenig wie möglich und so oft wie nötig waschen - denn Schweiß, Körperfett oder Kosmetika können die Funktion der Membran beeinträchtigen, ebenso nicht geeignetes Waschmittel.
Besonders materialschonend: Bei der äußeren, wind- und wasserdichten Schicht oberflächlichen Schmutz trocknen lassen, dann einfach abklopfen oder mit einer weichen (!) Bürste entfernen. Baselayer und Unterwäsche, die mit der Haut in direktem Kontakt sind und viel Schweiß aufnehmen, sollten nach jeder intensiven Einheit gewaschen werden. Ausnahme: Merino-Wäsche, die man ein paar Mal auslüften lassen kann, bevor sie in die Maschine muss.
Wichtig: Welche Mambran?
Vor dem Waschen wichtig: Welche Membran enthält der Jackenstoff?
Das sollten Sie beim Kauf klären, sofern Sie nicht eine
der hier getesteten Regenjacken kaufen (da finden Sie
die Angabe im Test). Sogenannte mikroporöse Membranen aus ePTFE – also GoreTex, eVent etc. – sollten häufiger gewaschen werden, damit die von Schweißresten verstopften Kanäle wieder frei
werden und der Dampftransport gut funktioniert.
Bei Membranen mit wasserabstoßender Beschichtung (DWR) gilt hingegen: So wenig wie möglich, aber so oft wie nötig waschen. Und immer mit flüssigem Funktionswaschmittel auf 40 Grad Celsius; danach zweimal spülen, um Waschmittelrückstände zu entfernen, und schleudern bei maximal 400 Touren, um die Membran nicht zu beschädigen.
Ebenfalls wichtig: Pflege- und Waschhinweise können von Produkt zu Produkt verschieden sein - daher immer die Hinweise auf den eingenähten oder eingedruckten Etiketten beachten. Wer das Wasch-Etikett zB bei Unterwäsche entfernt hat, um Scheuern auf der Haut zu vermeiden, kann die Pflegehinweise auf den Internet-Seiten der Hersteller nachlesen.
Reiß- und Klettverschlüsse sind an den meisten Funktions-Textilien verbreitet. Um ihre Funktion möglichst lange zu erhalten, und andere Wäsche zu schützen, sollte man selbige vor dem Waschen schließen.
Die richtige Wasch-Temperatur
Für ein gutes Waschergebnis ist die richtige Temperatur entscheidend. Unterwäsche verträgt 40 oder auch 60 Grad C., beschichtete Regen- oder Windjacken sollte man bei bei 30, maximal 40 Grad waschen. Durch die geringen Temperaturen und die schonenden Waschmittel braucht Funktionsbekleidung mehr Platz in der Trommel, um richtig sauber zu werden.
Dabei gilt für alle Funktions-Stücke: Kein Weichspüler! Dessen Tenside legen sich wie ein Film auf die Fasern, was den Feuchtigkeitstransport beeinträchtigt. Zudem sollte man keine Pulver-Waschmittel nehmen. Sie lösen sich bei niedrigen Temperaturen schwerer auf, und nicht selten bleiben Waschmittelrückstände, die das Funktions-Gewebe verstopfen. Deshalb weichspülerfreies Flüssigwaschmittel oder noch besser Spezialwaschmittelnfür Funktions-Textilien verwenden.
Bei wind- und wasserdichter Funktionsbekleidung sollte man auf jeden Fall Spezialwaschmittel verwenden, um die Membran oder Beschichtung nicht zu beschädigen.
Schleudern: Sollte immer niedrigtourig erfolgen, um das Material zu schonen. Bei Kleidung mit Membran-Technologie, etwa Regenjacken oder winddichte Softshells, wegen des hohen Wasserdrucks generell nicht schleudern. Ob ein Funktions-Produkt anschließend in den Trockner darf, steht in den Pflegehinweisen.
Die Imprägnierung wiederherstellen
Eine Imprägnierung hält im Normalfall drei bis fünf Waschgänge aus. Ist die Imprägnierung abgenutzt, perlt das Wasser nicht mehr ab, sondern das Obermaterial saugt sich voll. Die Jacke ist dann zwar weiterhin wasserdicht, aber Schweiß kann nicht mehr nach außen entweichen.
Um die Imprägnierung wieder herzustellen, sollte das noch leicht feuchte Produkt nach dem Waschen gleichmäßig mit einem Imprägnier-Mittel eingesprüht werden, und dann für rund dreißig Minüten in den Trockner, bei mittlerer Temperatur.
Falls bei einer DWR-beschichteten Jacke das Wasser nicht mehr abperlt: Das trockene Teil für 20 Minuten bei 60 Grad in den Wäschetrockner geben, um die Imprägnierung zu reaktivieren.
Radschuhe gehören, auch wenn sie stark verschmutzt sind, nicht in die Waschmaschine. Äußeren Schmutz sollte man mit einer Bürste oder einem Schwamm und warmem Wasser entfernen. Wichtig ist vor allem im Winter, dass die Schuhe richtig trocknen, denn in feuchten Schuhe entstehen Pilze und Keime. Deshalb Radschuhe regelmäßig auch innen mit Schwamm und warmem Seifenwasser reinigen. Vorher die Einlagen entfernen und separat waschen.