Die Stimmen zur 3. Etappe der Tour de France 2025

Rickaert: “Sein Leben für 10 Punkte zu riskieren, da fehlen mir die Worte“

Von Kevin Kempf

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Jonas Rickaert (Alpecin - Deceuninck / Sporza) | Foto: Cor Vos

07.07.2025  |  (rsn) – Nach einer echten Bummeletappe ohne richtige Ausreißergruppe sprintete Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) zum Tagessieg. Der Europameister war nach 178 Kilometern zwischen Valenciennes und Dünkirchen wenige Zentimeter schneller als Jonathan Milan (Lidl – Trek) und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious). Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), der das Aus für den Träger des Grünen Trikots bedeutete. Auch auf den letzten drei Kilometern gab es noch mehrere Crashs, bei denen unter anderem Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) am Boden lagen.

In unserem Stimmensammler können Sie nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten.

Die Stimmen zur 3. Etappe der 112. Tour de France:

Tim Merlier (Soudal – Quick-Step / Sieger / Eurosport): “Ich war erst sicher, dass ich gewonnen hatte. Aber wenn man dann die Hände in die Luft streckt, kommen doch die Zweifel. Ich musste warten, bis ich die Bestätigung bekam. Das Gelbe Trikot war auch ein Ziel, aber ich kam vor allem hierher, um eine Etappe zu gewinnen. Ich bin also glücklich!“

Bert van Lerberghe (Soudal – Quick-Step / Eurosport): “Es war sehr hektisch und Tim (Wellens) hat in der letzten Kurve mein Hinterrad verloren. Was auf den letzten zwei- oder dreihundert Metern passiert ist, weiß ich nicht. Wir sind hier auf dem höchsten Niveau im Radsport und wollten eine Etappe gewinnen. Zum Auftakt waren wir nicht vorn dabei, das war ein riesiger Fehler. Heute hat er bewiesen, wie schnell und gut er ist.“

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious / Dritter / Eurosport): “Ich hatte wegen des Gegenwindes noch den Glauben an den Sieg. Merlier und Milan waren aber einfach beeindruckend stark. Wenn einer der beiden in meiner Position gefahren wären, wären sie vorbeigefahren. Ich bin eine der Besten, ich bin schließlich Dritter geworden. Die extra Magie, die sie haben, fehlt mir aber.“

Nils Politt (UAE Team Emirates – XRG / ARD): “Am Ende hatten wir voll Gegenwind und jedes Team wollte vorne fahren. Zu meinen Jungs habe ich anfangs gemeint, dass wir uns das Rennen lieber von hinten angucken sollten. Dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel kam dann der Sturz, somit kriegen wir die gleiche Zeit.“

Emanuel Buchmann (Cofidis / ARD): “Heute war es wieder ein bisschen nervös, gerade mit dem Seitenwind am Anfang. Mit dem Gegenwind waren einige Fahrer nicht mehr voll konzentriert, so passieren eben die Stürze.“

Georg Zimmermann (Intermaché - Wanty / ARD): “Beim Sturz von Laurenz musste ich stark bremsen, Geraint Thomas ist mir dann hinten draufgefahren. Ich musste kurz stehenbleiben und schauen, ob mein Rad passt. Die Kette war abgefallen. Das war ein schöner Schreckmoment.“

Aike Visbeek (Sportlicher Leiter Intermarché - Wanty / RSN): “Coquard ging rechts zu Rex rüber. Und der ist einer der größten Leadout Fahrer. Er ist dann in die entgegengesetzte Richtung gefahren. So ist Philipsen gestürzt, ich hoffe, dass er okay ist. Es war ein fürchterlicher Anblick.“

Biniam Girmay (Intermarché - Wanty / Sechster / Eurosport): “Ich habe, um ehrlich zu sein, keine Ahnung, was da alles im Finale passiert ist. Ich glaube, dass wir heute in der Hölle gefahren sind. Keine Ahnung. Ich bin einfach superglücklich, dass ich sicher gefinisht habe. Immer wenn ich hinter mir einen Sturz hörte, stieg mein Puls auf 300.“

Tom Steels (Sportlicher Leiter Soudal – Quick-Step / Eurosport): “Kein Sprinter ist im Chaos so gut wie Tim. Er findet immer seinen Weg. Er fühlt seinen Sprint an. Er wusste, dass er das Hinterrad von Milan haben musste, denn sein Team war das einzige, das noch organisiert war. Dann war es ein Mann-gegen-Mann-Duell und er hat gewonnen. Es gehört zu Tims Qualitäten, dass er keine ganze Mannschaft benötigt. Darum konnten wir ihn hier mitnehmen."

Silvan Dillier (Alpecin – Deceuninck / Eurosport): “Als Jasper am Boden lag, habe ich angehalten. Sein Rücken war offen und er ist gleich ins Krankhaus gebracht worden. Ich weiß nicht, ob er sich sein Schlüsselbein gebrochen hat. Es war definitiv ein schwerer Schlag für unser Team. Wir haben dann probiert den Schalter umzulegen und Kaden zu helfen. Es war schwer für uns, aber wir haben es ganz gut gemacht.“

Tim Wellens (UAE – Emirates - XRG / Träger des Bergtrikots / Sporza): “Zum Glück haben meine lieben Kollegen mich fahren lassen. Ich hatte gefragt, ob ich weg darf, wenn ich danach zurück komme. Ich habe nach der Wertung also brav auf den Rest gewartet. Im Leben sieht man sich immer zweimal. Wenn sie die nächsten Tage etwas brauchen, lasse ich sie einfach vorbei.“

Philip Roodhooft (Teamchef Alpecin - Deceuninck / Sporza): “In der einen Sekunden verfällt man von der Euphorie in eine Depression. Es war sofort deutlich, dass es ernst war und im Krankenhaus wurde deutlich, dass er sich das Schlüsselbein gebrochen hat. Das wussten wir aber eigentlich gleich. Es gibt einen Unterschied zwischen Ursache und Schuld. Im Endeffekt hatte Jasper aber keine Chance.“

Jonas Rickaert (Alpecin - Deceuninck / Sporza): “Ich war erst wütend auf Coquard und wollte ihn zur Rede stellen. Er sagte, er konnte nichts dafür. Aber es ist nicht das erste Mal, dass er bei einem Zwischensprint zu große Risiken eingeht. Und das obwohl er höchstens Sechster oder so im Punkteklassement werden kann. Dass er beim Finish mitsprintet, okay. Dann geht es um den Sieg. Aber sein Leben für zehn Punkte zu riskieren, dafür fehlen mir einfach die Worte.“

Bryan Coquard (Cofidis / Eurosport): “ Sie können sich sicher vorstellen, dass es kein gutes Gefühl ist, das Grüne Trikot zu Fall gebracht zu haben. Ich habe mir inzwischen die Bilder kurz angesehen. Ich weiß wirklich nicht, was da passiert ist. Ich glaube Milan ist losgesprintet und vielleicht hat mein Vorderrad sein Schaltwerk berührt. Oder vielleicht war es Rex, der mich aus dem Gleichgewicht gebracht hat, ich weiß es wirklich nicht. Ich wollte ihn aber selbstverständlich nicht zu Fall bringen. Ich wollte keine Risiken eingehen.“

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