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20.09.2013 | Christoph Strasser, zweifacher Sieger des "Race Across America", hat gestern das "Race Around Ireland" souverän gewonnen. Der Steirer blieb unter der Grenze von vier Tagen, und stellte mit einer Fahrzeit von 3 Tagen, 20 Stunden und 56 Minuten einen neuen Strecken-Rekord auf, in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,7 km/h.
Die Strapazen nach dem Extrem-Radrennen
mit insgesamt über 2150 Kilometern und rund 25 000 Höhenmetern standen Strasser gestern um 14 Uhr im Ziel nicht nur ins Gesicht geschrieben. Auch seine Stimme litt unter den Anstrengungen der vergangenen vier Tage, die er fast durchwegs auf dem Rad verbrachte. Seine gesamte Schlafzeit betrug lediglich 1,5 Stunden.
Strasser feierte einen Start-Ziel-Sieg, und hatte am Ende rund 300 Kilometer Vorsprung auf den Zweiten, den Deutschen Bernhard Steinberger.
Christoph Strasser war im Zielort Navan mehr als zufrieden: "Ich bin total happy mit meiner Leistung und dem neuen Rekord, den ich um einen halben Tag verbessern konnte. Vor dem Rennen war ich der große Favorit, und gerade solche Siege sind oft schwierig einzufahren."
Das "Race Around Ireland" sei "ein absolut geniales Abenteuer,
auch wenn es mit dem Race Across America nicht zu vergleichen ist", so Strasser weiter: "Gerädert bin ich aber genau so wie nach den Siegen in Amerika."
Neben dem angepeilten Sieg galt es für Strasser beim "Race Around Ireland" seine Schlaf-Strategie weiter zu perfektionieren. Mit je 20minütigen "Powernappings" kam er auf insgesamt 1,5 Schlafstunden - in vier Tagen.
"Es lief alles rund. Aber einen Faktor hatte ich nicht berücksichtigt:
die mentale Komponente", so der Extrem-Radler: "Die Unterschiede zum RAAM liegen in der Landschaft, und vor allem im Wetter. Du glaubst hier, du fährst ständig durch einen Märchenwald. Zudem ist es total eng auf den Straßen, die bei uns wohl nicht mal als Feldwege durchgehen würden. Dazu kommt der permanente Regen."
Strasser weiter: "Die Belastung in Irland war komplett anders als in den USA, was für den Kopf extrem anstrengend war. Ich wusste, dass die Powernappings das Risiko von Aussetzern mit sich bringen. Das habe ich in der letzten Nacht mit kompletter Wucht erlebt, als ich tote Schafe auf der Straße liegen sah. Ich hatte richtige Halluzinationen, und mein Fotograf Lex hat mich schließlich dazu gebracht, eine Schlafpause einzulegen", sagte Strasser.
Rein körperlich hat der 30jährige die Anstrengungen
gut verdaut. "Hauptproblem war die ständige Nässe. Es reisst zwar immer wieder auf, aber es war kein einziges Mal richtig trocken. Das hat meinen Knien zugesetzt, und durch die miserablen Straßen spüre ich meine Handgelenke und vor allem den Hintern. Aber die Saison hat heute super geendet, und jetzt habe ich genug Zeit, um mich wieder gut zu erholen."
Wegen der schlechten Straßenverhältnisse hatte Christoph sechs platten Reifen. "Und neben einem Reifenplatzer beim Pacecar, sowie einer leeren Batterie und eines Verfahrers, der mich rund 40 Minuten gekostet hat, hatten wir aber keine größeren Probleme", meinte Strasser.