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03.06.2015 | (Ra) - Seit 4 Uhr heute früh ist Patrick Seabase auf der Herausforderung seines Lebens unterwegs: Auf dem Fixie fährt er die erste
Berg-Etappe der Tour de France von 1910 nach.
Von Bagnères-de-Luchon bis nach
Bayonne kämpft er
sich auf der legendären Strecke von mehr als 300
Kilometern und knapp 6000 Höhenmetern über fünf Pässe – mit nur einem Gang,
und ohne Bremse.
Auf den Spuren der Radhelden der Tour de France von 1910 wird der Schweizer Fixie-Fahrer über die Pässe Peyresourde, Aspin, Tourmalet, Aubisque und Osquich fahren, in 15 Stunden oder mehr.
Noch nie hat Seabase etwas Vergleichbares gemacht,
und er ahnt nebst
malerischen
Panoramen,
rustikalen Bergdörfern,
Temperaturschwankungen
und Wind
körperliche und mentale Qualen.
Der «Clou»: Er tritt auf seinem Fixie an, einem Rennrad mit Starrlaufnabe - die Pedale drehen ständig mit, also auch bergab -, mit nur einer Übersetzung, und ohne Bremsen. "Das minimalste, puristischste Rad, das es gibt", wie Seabase betont.
«Ich will nachempfinden
,
was die Rad-Pioniere vor 105 Jahren
auf ihren simplen Rädern
gefühlt haben. Wenn ich
in
Bayonne ankomme, dann habe ich etwas für mich Monumentales erreicht», erklärt der
Berner
seinen Antrieb.
Patricks Betreuer, Ex-Profi Danilo Hondo, wird alles tun, damit Seabase erst in Bayonne vom Rad steigt. Vor
wenigen Monaten beendete er seine
20-jährige
Karriere im Profi-Radsport.
Als sportlicher
Leiter, Motivator und Betreuer
ist er auf der grossen Fahrt durch die
Pyrenäen
dabei:
«Aufgegeben hat man schnell. Ich werde Patrick zeigen, dass die schweren Momente vorbei
gehen, und dass es sich immer lohnt, weiter zu kämpfen.»
Die als «Mörder-Etappe» in die Geschichte eingegangene erste Berg-Etappe der Tour de
France wurde wenige Jahre später wieder aus dem Programm genommen.
Der fünffache
Mountainbike-Weltmeister Nino Schurter
startete
letztes Jahr bei der Tour de Suisse und ist
von Seabases Vorhaben beeindruckt:
«Das ist etwas vom Härtesten
,
das du machen
kannst. Schon mit einem Rennrad ist das extrem tough. So lange Etappen gibt es heute
nicht mehr. Und dann mit einem Fixie, wo du dich auf der Abfahrt auch nicht erholen kannst.
Chapeau, wenn er das schafft».
Im Internet (siehe erster Link) kann man
"#Seabase1910"
live folgen.
Die
aktuelle Position
wird mittels GPS-Tracking
angezeigt,
ein
News-Feed berichtet laufend vom Geschehen.
die Strecke
1. Teilziel:
Col de
Peyresourde
Passhöhe 1569 m, 939 Höhenmeter, Distanz 15,2 km
2. Teilziel:
Col d’Aspin
Passhöhe 1489 m, 785 Höhenmeter, Distanz 12,3 km
3. Teilziel:
Col du Tourmalet
Passhöhe 2115 Höhenmeter, 1270 m, Distanz 17,2 km
4. Teilziel:
Col d’Aubisque
Passhöhe 1709 m, 1247 Höhenmeter, Distanz 30,2 km
5. Teilziel:
Col d’Osquich
Passhöhe 507 Höhenmeter, 290 m, Distanz 5,1 km
Endziel:
Bayonne
Höhenmeter rund 1000, Distanz rund 80 km
Patrick Seabase
ist ein
er der stärksten Fixie-Athleten weltweit. Der Schweizer ist 31 Jahre alt, und lebt in Bern. Auf seinem Fixie jagt er nicht Siege oder
Rekorde, sondern Momente: „Es ist, als ob man auf eine Rakete geschnallt wäre. Alles, was ich auf
dem
Rad mache, überträgt sich direkt auf die Strasse“, beschreibt Patrick die Faszination für sein
puristisches Rad. Gelegentlich
trainiert Seabase mit
Fabian Cancellara.
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