Bei der Tour lief es nicht wie gewünscht

Voß war zu früh in Topform

Foto zu dem Text "Voß war zu früh in Topform"
Paul Voß (Bora-Argon 18): Bei der Tour lief es nicht wie gewünscht. | Foto: Cor Vos

28.07.2015  |  (rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach sehr guter Vorbereitung lief ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt für den Bora-Profi nicht viel zusammen.

„Ich hatte einfach zum Teil nicht die Beine und wenn ich gute hatte, hat es leider nie mit der Gruppe geklappt“, erläuterte Voß und nannte als Beispiel die 16. Etappe nach Gap, die vom Spanier Ruben Plaza (Lampre-Merida) gewonnen wurde. „Da hätte ich, denke ich, eine gute Rolle spielen können.“

Doch nicht nur der gebürtige Rostocker blieb hinter den Erwartungen zurück, auch sein Team konnte nicht an das sensationelle Tour-Debüt von 2014 anknüpfen, als der damalige Kapitän Leopold König bis auf den siebten Platz des Schlussklassements vorfuhr. Diesmal dagegen war vom Start weg Sand im Getriebe. Schon im Auftaktzeitfahren in Utrecht stürzte der Tscheche Jan Barta und verpasste so eine mögliche Spitzenplatzierung. Kapitän Dominik Nerz rutschte der Lenkeraufbau aus der Halterung, zwei Tage später stürzte der 25-Jährige auch noch und zog sich dabei eine Rippenprellung zu, mit der er sich bis zum Ruhetag durchquälte, ehe er dann doch aufgeben musste.

„Wir hatten zum Teil schon extrem viel Pech“ sagte Voß dazu und betonte, dass er und seine Teamkollegen sich nicht viel vorzuwerfen hätten. „Ich denke, dass wir mehr oder weniger alles in unserer Macht stehende getan haben. Wir hatten einfach nicht das Glück auf unserer Seite“, sagte er, um dann doch eine mögliche Erklärung nachzuschieben: „Es waren nicht alle bei 100 Prozent - sowie ich etwa.“ Das gleich galt auch für Nerz, dem im Frühjahr eine langwierige Viruserkrankung den Fahrplan durcheinander gebracht hatte, und auch für Sprinter Sam Bennett, den noch im Juni eine Grippe zurückwarf.

Bei Voß selber war es allerdings keine Erkrankung, sondern einfach eine Frage der Form, die im Juli nicht mehr so war wie noch vier Wochen zuvor. „Ich dachte nicht, das ich zu früh in Topform war, aber anscheinend war ich es wohl“, sagte er mit Blick auf das Critérium du Dauphiné, bei dem er als bester deutscher Fahrer Rang 23 belegte und vor allem auf den schweren Etappen voll zu überzeugen wusste. Doch der erfolgreichen Generalprobe folgte eine schwächere Vorstellung vor großen Publikum. „Ich dachte eigentlich, ich hätte alles gut geplant, aber offensichtlich lief es in der Tour nicht so wie vorher.“

Dabei waren gerade die anspruchsvollen ersten Etappen der Frankreich-Rundfahrt wie gemacht für Voß‘ Qualitäten. „Der Streckenverlauf war schon extrem anspruchsvoll, aber mit der Form von der Dauphine, wäre er super für mich gewesen“, sagte er. Auch die die vier Etappen zwischen Pyrenäen und Tour waren für Ausreißversuche bestens geeignet, doch da war das Bora-Team schon personell deutlich geschwächt – was die Angelegenheit nicht einfacher machte.

„Man hat es vor allem gemerkt, wenn man in der Gruppe dabei sein wollte. Das mit fünf Mann hinzubekommen ist zum Teil nicht so einfach“, erklärte Voß, der ebenso wie Debütant Emanuel Buchmann, Bartosz Huzarski, Jan Barta und José Mendes in Paris zum großen Finale von Sponsor Willi Bruckbauer erwartet wurde. „Ich denke Willi war mit unserem Auftritt zufrieden. Vor allem der dritte Platz von Emu war extrem wichtig“, lobte er seinen jungen Teamkollegen Buchmann, der in Cauterets für das Tour-Highlight des deutschen Zweitdivisionärs gesorgt hatte.

Nach einer kurzen Pause – „Momentan bin ich echt müde, und das vor allem mental“ – geht es für Voß über die beiden Kriterien in Neuss und Bochum nach Norwegen, wo am 13. August das Arctic Race of Norway startet. Es folgen am 23. August die Hamburger Cyclassics, ehe im September in Kanada Starts bei der Tour of Alberta sowie den beiden WorldTour-Eintagesrennen in Quebec und Montreal geplant sind. Zudem hofft Voß auf eine Berücksichtigung für das deutsche Aufgebot für die Straßenweltmeisterschaften Ende September in Richmond im US-Bundesstaat Virginia.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015„Froome gewinnt gegen Gott und die Welt seine zweite Tour"

Berlin (dpa) - Die internationale Presse beschäftigt sich in ihren Kommentaren Tour de France vor allem mit dem zweiten Triumph von Chris Foome. Eine Überischt:  FRANKREICH:Sud-oue

Weitere Jedermann-Nachrichten

16.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

16.05.2025Visma geht Alpecin auf den Leim und Kooij verpasst Siegchance

(rsn) – Das Team Visma – Lease a Bike hat auf der 227 Kilometer langen 6. Etappe des Giro d´Italia 2025 viel investiert, um für einen Massensprint in Neapel zu sorgen und Olav Kooij den Weg zum

16.05.2025Hindley mit Gehirnerschütterung, Hollmann bricht sich Unterarm

(rsn) – Jai Hindley (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat sich bei seinem Sturz auf der 6. Etappe des Giro d’Italia eine Gehirnerschütterung zugezogen und musste die Nacht im Krankenhaus verbring

16.05.2025Erster Bergtest in den Abruzzen

(rsn / ProCycling) – Beim 108. Giro d´Italia geht es erstmals hoch hinaus. Die Route der 7. Etappe führt nach Norden, wo es die ersten Berge warten. Bisher konnten sich die Anwärter auf das Rosa

16.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

15.05.20256. Giro-Etappe: Neutralisiert, gestoppt und dann doch beendet

(rsn) – Unter einem wirklich guten Stern stand die 6. Etappe des Giro d`Italia eigentlich schon im Voraus nicht. Als vor zwei Tagen Erdbeben die Region um Neapel erschütterten, machten einige Über

15.05.2025Pedersen: “Es macht keinen Spaß, bei 70 km/h zu stürzen“

(rsn) – An der Seite seines Edelhelfers Mathias Vacek kam Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf der 6. Giro-Etappe mit mehreren Minuten Rückstand auf Etappengewinner Kaden Groves (Alpecin – Deceuninc

15.05.2025Red-Bull-Trio stürzt schwer, kommt aber glimpflich davon

(rsn) – Nach dem perfekten Auftakt mit dem Sieg durch Danny van Poppel ist Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 2. Etappe der Ungarn-Rundfahrt bei einem Massensturz schwer in Mitleidenschaft gezo

15.05.2025Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat die von Stürzen und einer Rennunterbrechung überschattete 6. Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Der 26-jährige setzte sich über 227 Kilometer

15.05.2025Groves jubelt nach chaotischem Tag in Neapel, Kanter Vierter

(rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat am Ende der längsten Etappe des 108. Giro d’Italia jubeln können. Der 26-jährige Australier entschied das sechste Teilstück über 227 Kilomete

15.05.2025Van Poppel lindert Red Bulls Schmerz in Ungarn

(rsn) – Auch im regulären Sprint ist Danny van Poppel (Red Bull – Bora – hansgrohe) in Ungarn nicht zu schlagen. Hatte sich der Niederländer am Vortag noch durch einen cleveren Schachzug zum S

15.05.2025Askey holt sich im Sprint die 2. Etappe in Dünkirchen

(rsn) – Lewis Askey hat sich bei den 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) seinen zweiten Saisonsieg gesichert. Der Brite entschied die 2. Etappe über 178, 7 Kilometer von Avesnes-sur-Helpe nach Crépy-e

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine