Campenaerts gewinnt das Abschlusszeitfahren

0,31 Sekunden Vorsprung: Roglic bezwingt Yates

Von Felix Mattis

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Primoz Roglic (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

19.03.2019  |  (rsn) - Mit dem erwarteten Sekundenkrimi ist das Abschluss-Zeitfahren von Tirreno-Adriatico in San Benedetto del Tronto zu Ende gegangen. Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat die 54. Austragung der Fernfahrt 'zwischen den zwei Meeren' nach sieben Tagen mit 31 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Adam Yates (Mitchelton - Scott) für sich entschieden und dem Briten erst auf den letzten Metern das Blaue Trikot sowie den Dreizack als Siegertrophäe entrissen.

"Es ist unglaublich eng", freute sich Roglic. "Ich habe mich auf dem Weg zurück noch stark gefühlt und habe versucht, einen Unterschied zu machen." Vor allem in der zweiten Rennhälfte bei Gegenwind hatte der Slowene in großen Schritten Boden gutgemacht und die 25 Sekunden Rückstand von vor der Etappe in den Mini-Vorsprung umgewandelt, der zum Gesamtsieg reichte.

Yates war zwar enttäuscht ob des Ergebnisses, zeigte sich im ersten Interview nach der Siegerehrung aber trotzdem lächelnd. "Ich habe mein Bestes gegeben", sagte er und betonte immer wieder, dass er schon am Vortag gesagt hatte, dass ihm das Zeitfahren überhaupt nicht liege und 25 Sekunden Vorsprung möglicherweise nicht reichen würden, um die Gesamtführung zu behaupten. "Mehr ging nicht. Aber sicherlich werde ich nächstes Jahr zurückkommen und dann hoffentlich diesen Dreizack gewinnen."

Obwohl Roglic 26 Sekunden schneller fuhr als Yates, belegte er allerdings nur den elften Platz im Tagesklassement - 13 Sekunden hinter Etappensieger Victor Campenaerts (Lotto Soudal). Der Europameister nahm den meisten Kontrahenten vor allem auf dem Rückweg zum Ziel viel Zeit ab. "Ich bin ein perfektes Zeitfahren gefahren. Ich wusste, dass es wichtig sein würde, auf dem Weg zurück stark zu sein, weil der Gegenwind dort sehr stark war. Ich habe immer eine gute zweite Hälfte in Zeitfahren, und heute scheine ich das perfekte Zeitfahren gefahren zu sein", meinte der Belgier.

Allerdings fiel auch auf, dass bis auf Tom Dumoulin (Sunweb / 7. Platz, + 0:08) und den Überraschungszweiten Alberto Bettiol (Education First / + 0:03) alle Fahrer in den Top Ten des Tagesklassements vor 15 Uhr von der Startrampe gerollt waren, so dass die Vermutung nahe lag, dass der Wind im späteren Verlauf noch etwas stärker war. Faktisch belegen ließ sich das zwar nicht, so oder so beeinflusste der Wind das Rennen aber wohl stark: In 11:23 Minuten fuhr Campenaerts die langsamste Siegerzeit seitdem das Abschlusszeitfahren von Tirreno-Adriatico auf diesem unveränderten, zehn Kilometer langen Parcours in San Benedetto del Tronto ausgetragen wird. Erstmals war das 2015 der Fall, zuvor war die Strecke noch etwas kürzer.

Der wie Campenaerts bereits vor 14 Uhr gestartete Tony Martin (Jumbo - Visma) kam in 11:52 Minuten mit 29 Sekunden Rückstand auf Campenaerts nicht über den 28. Platz hinaus, während Jasha Sütterlin (Movistar) als bester Deutscher auf dem 22. Rang drei Sekunden schneller war. Bester Österreicher war Matthias Brändle (Israel Cycling Academy) mit 36 Sekunden Rückstand auf dem 42. Platz - drei Sekunden vor Yates, dem der Gegenwind am Ende offensichtlich den Garaus gemacht hatte.

Kurz vor Rennhalbzeit lag Yates an der Zwischenzeit nämlich nur sieben Sekunden hinter Roglic. Doch auf den letzten 5,5 Kilometern verlor er noch 19 Sekunden gegenüber dem ehemaligen Skispringer. "Ich hatte Abstände vom Sportdirektor im Auto. Aber das ändert nicht viel, denn das Zeitfahren ist so kurz, dass man einfach nur Vollgas fährt und aufs Beste hofft", so Yates später. "Auf der ganzen Strecke war es dasselbe Gefühl: Leiden. Ich habe ja gestern schon gesagt, dass mir dieses Zeitfahren überhaupt nicht liegt."

Während Campenaerts die Etappe vor Bettiol und Roglics Teamkollege Jos van Emden (+ 0:04) gewann, belegte in der Gesamtwertung Jakob Fuglsang (Astana / + 0:30) hinter Roglic und Yates den dritten Platz. Die Sprintwertung entschied Ausreißerkönig Mirco Maestri (Bardiani - CSF) für sich, während Fuglsangs Teamkollege Alexey Lutsenko das Bergtrikot mit nach Hause nahm und Sam Oomen (Sunweb) die Nachwuchswertung gewann. Als bestes Team der 54. Auflage von Tirreno-Adriatico wurde EF Education First geehrt.

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