Lidl - Trek vor neuer Aufgabe

Klappt die Rollenverteilung zwischen Skjelmose und Ayuso?

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Bisher Konkurrenten, künftig Teamkollegen: Juan Ayuso (Mitte) und Mattias Skjelmose bei der Baskenlad-Rundfahrt 2024 | Foto: Cor Vos

30.10.2025  |  (rsn) – Kaum hat das künftig mit einer deutschen Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek mit Juan Ayuso einen Rundfahrtspezialisten der Extraklasse verpflichtet, muss Sportdirektor Kim Andersen schon die ersten kleineren Wogen glätten. Nachdem sich Mattias Skjelmose im vergangenen Monat überrascht vom Transfer des Spaniers gezeigt hatte, betonte Andersen nun in einem Gespräch mit feltet.dk, dass es keine Konflikte im Team geben würde.

“Er wurde sehr, sehr gut aufgenommen“, sagte der Däne über Ayuso, der unter teils schriller Begleitmusik UAE – Team Emirates – XRG vorzeitig zum Saisonende verlassen hat, um nun bei Lidl – Trek die Rolle des Grand-Tour-Kapitäns zu übernehmen. In dem Zusammenhang fühlte sich jedoch der bisherige Leader Skjelmose nach eigenen Worten übergangen.

“Es war eine etwas seltsame Situation. Ich habe es ziemlich früh erfahren, ohne dass man mich informiert hat. Sie (Lidl – Trek) sagen mir seit ein paar Jahren, dass sie ein Team um mich herum aufbauen wollen. Aber ich glaube nicht, dass sie ihn als Helfer geholt haben. Jetzt werden wir sehen, was passiert“, so Skjelmose, der seine Skepsis auch mit Ayusos Vorgeschichte bei UAE begründete: “Wenn er Schwierigkeiten hat, Tadej (Pogacar) zu helfen, weiß ich nicht, ob er mir im Ernstfall überhaupt helfen will.“

Dagegen betonte Anderson nun, dass die neue Konstellation mit zwei Kapitänen für das Team nur von Vorteil sein werde. Die jüngsten Irritationen seien durch teilweise schlechte Übersetzungen ins Englische entstanden. “So entstand ein ziemliches Durcheinander“, meinte Andersen, der sich zuversichtlich zeigte, dass Skjelmose und Ayuso gut miteinander auskommen werden. “Keiner von ihnen kannte den anderen. Sie waren bisher Konkurrenten, aber so ist das im Profisport. Man ist Konkurrent, bis man Teamkollege wird. Und es geht darum, sich anpassen zu können. Das wird sehr spannend“, so der Ex-Profi.

Ebenfalls gegenüber feltet.dk kommentierte Ayuso Skjelmoses Äußerungen ziemlich diplomatisch. “Ich kann das teilweise verstehen. Wenn das Team sagt: ‚Du bist der Kapitän‘, kann ich die Frustration nachvollziehen“, sagte der prominente Neuzugang, der dabei auch an eigene Erfahrungen bei UAE gedacht haben dürfte.

Hinter Superstar Pogacar baute der Rennstall allerdings auch auf weitere Grand-Tour-Spezialisten wie Joao Almeida und eben Ayuso, der deshalb unter Verweis auf andere Mannschaften betonte: “Es ist normal, dass man als Spitzenteam mit guten Fahrern antritt. UAE, Visma und jetzt Red Bull haben viele Fahrer, die um die Gesamtwertung kämpfen. Man kann kein Spitzenteam sein und nur einen Kapitän haben.“ Dem dürfte auch Skjelmose nicht widersprechen.

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