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10.11.2025 | (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert.
Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komplett eigenen Texten vorstellen, zumindest aber einige Worte sollen jedem gewidmet werden. Die zweite Hälfte des Tableaus wird daher in der ersten November-Woche in mehreren Blöcken zusammengefasst.
86. Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck), 6 Punkte
Nachdem er in seinen ersten Profijahren mit Top-10-Platzierungen auf Etappen des Giro d'Italia oder des Critérium du Dauphiné sein Potential zeigen konnte, hat sich Tobias Bayer bei seinem Team Alpecin – Deceuninck inzwischen mehr und mehr in Helferrollen einen Namen gemacht und eingefunden. So hat er Anteil an großen Erfolgen seiner Mannschaftskollegen, eigene Spitzenergebnisse haben daher in den letzten beiden Jahren aber eher Seltenheit erlangt. 2025 hat Bayer bei den Österreichischen Meisterschaften seinen wohl einzigen Tag ohne Kapitän aber sehr gut genutzt: Er fuhr aufs Podium und verpasste den Titel erst im Drei-Mann-Sprint gegen Bahn-Ass Tim Wafler und Felix Großschartner – es war Bayers bestes Ergebnis im ÖM-Straßenrennen bislang.
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86. Jakob Purtscheller (Tirol – KTM), 6 Punkte
Das dritte U23-Jahr war für den 21-Jährigen aus Wels sein letztes: Doch leider bedeutet das nicht, dass Jakob Purtscheller in der kommenden Saison im Profi-Peloton zu finden sein wird, sondern dass sich der Youngster entschieden hat, die Radschuhe an den Nagel zu hängen. Dabei schaffte er 2025 seine besten Ergebnisse bei Österreichischen U23-Meisterschaften bislang: Er wurde hinter dem später zu WM-Bronze gefahrenen Marco Schrettl Zweiter im Straßenrennen und verpasste den Staatsmeistertitel der U23 auch im Einzelzeitfahren nur knapp – um eine Sekunde hinter Adrian Stieger. Diese beiden Ergebnisse beförderten ihn auch in die RSN-Jahresrangliste.
86. Ole Theiler (Rembe – rad-net), 6 Punkte
Würde die Rad-Bundesliga aus UCI-Rennen bestehen, so wäre Ole Theiler in diesem Jahr noch weiter vorne im RSN-Ranking gelandet. Denn der 23-Jährige feierte dort den Gesamtsieg und entschied auch gleich das Auftaktrennen für sich. Die gute Frühjahrsform verhalf ihm dann am 1. Mai aber auch zum siebten Platz beim GP Vorarlberg (1.2) und damit fünf Weltranglistenpunkten. Im Saisonverlauf fuhr Theiler mit seinem neuen Team mehrere interessante, internationale Rundfahrten und konnte dort auch noch weitere gute Platzierungen ansammeln. Besonders herausgestochen ist aber die Tour de la Mirabelle (1.2) Ende September. Dort wurde Theiler Vierter.
Ole Theiler bei Rund um Köln 2025, wo er im Finale noch ein Solo wagte. | Foto: Cor Vos
89. Ilian Alexandre Barhoumi (Decathlon – AG2R Development), 5,5 Punkte
Schon als Junior war er eines der vielversprechendsten Nachwuchstalente in der Schweiz: Ilian Alexandre Barhoumi gewann sowohl 2022 als auch 2023 den Schweizer Meistertitel der U19. Schon damals war er für die Nachwuchsabteilung des Teams AG2R – Citroen unterwegs. Den Wechsel in die U23 machte der 1,90 Meter große Kerl aus Lausanne dann zwar mit dem Development-Team von dsm-firmenich, doch dort hielt es ihn nur ein halbes Jahr und all seine UCI-Rennen 2024 bestritt Barhoumi mit dem Schweizer Nationalteam. Für 2025 nun kehrte er in die AG2R-Struktur zurück, belegte dort Rang 16 der Olympia's Tour (2.2) und wurde Zehnter der U23-Variante von Paris-Roubaix. Außerdem bestritt der 20-Jährige die Tour of the Alps bereits als Gaststarter im Profiteam. Im Juni kürte er sich zum Schweizer U23-Zeitfahrmeister, doch leider endete Barhoumis Saison bei der Tour de L'Avenir vorzeitig.
89. Adrian Stieger (Schwingshandl), 5,5 Punkte
Hattrick! Zum dritten Mal in Folge ist Adrian Stieger in diesem Jahr Österreichischer U23-Zeitfahrmeister geworden. Der inzwischen 22-Jährige bestritt die Saison 2025 im Trikot des ambitionierten Elite-Teams Schwingshandl und fuhr außerdem die Nations-Cup-Rndfahrten in Polen und Tschechien mit dem Nationalteam. Dabei sprang beim Course de la Paix auf der Schlussetappe am 1. Juni auch noch ein dritter Etappenrang heraus und so brachte es Stieger auf seine 5,5 Zähler im RSN-Jahresranking.
91. Mauro Brenner (Lotto – Kern-Haus – PSD Bank), 5 Punkte
In seinem dritten Jahr auf Kontinental-Level hat Mauro Brenner sich das Deutsche Meistertrikot der U23 gesichert. Der inzwischen 21-jährige Augsburger setzte sich bei den gemeinsam mit Luxemburg, Österreich und der Schweiz ausgetragenen Vier-Länder-Meisterschaft im Schlussanstieg aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe ab und fuhr allein zum Sieg – nicht nur als bester Deutscher, sondern auch als Sieger des Gesamtrennens. Neben dem U23-Titel fuhr Brenner in seinem zweiten und letzten Jahr bei Lotto – Kern-Haus – PSD Bank noch zu einem zwölften Platz beim Eschborn-Frankfurt der U23. Im kommenden Jahr wird er für Rembe – rad-net in die Pedale treten.
91. Diego Casagrande (Tudor U23), 5 Punkte
Und noch ein U23-Landesmeister: Wie Brenner so war auch der Schweizer Diego Casagrande bei den Vier-Länder-Meisterschaften in den Ybbstaler Alpen in der fünfköpfigen Spitzengruppe unterwegs und fuhr aus dieser heraus als Gesamtdritter des Tages zum Schweizer Meistertitel. Zehn Tage zuvor war er im Meisterschafts-Zeitfahren der Schweizer U23 Sechster geworden. Casagrande bestritt 2025 seine erste volle Saison auf KT-Level beim Development-Team von Tudor und schien auf konstantem Level durchs Jahr zu kommen. Mit dem Giro d'Abruzzo (2.1) bestritt er auch bereits eine Rundfahrt mit dem Profiteam.
Fuhr 2025 seine letzte Saison als Radrennfahrer: Vinzent Dorn (Bike Aid). | Foto: Cor Vos
91. Vinzent Dorn (Bike Aid), 5 Punkte
Nach drei Jahren auf KT-Level beendet Vinzent Dorn seine Karriere als Radrennfahrer. Künftig liegt der Fokus des 27-Jährigen mehr auf der Uni und Dingen wie dem sozial-integrativen Radfahr-Projekt "Trail-Heldinnen" für Mädchen im Alter von 8 bis 14 Jahren in Freiburg. Doch Dorn verabschiedete sich noch einmal mit starken Auftritten vom Rennzirkus und seinem Team Bike Aid – vor allem offensiv. So kämpfte er Bergpreis um Bergpreis ums Kletter-Trikot der Deutschland Tour und verpasste das am Ende nur hauchdünn. Er fuhr bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) an drei Tagen in der Ausreißergruppe und sammelte auch bei seinem allerletzten Rennen, dem Münsterland Giro (1.Pro) noch einmal fleißig Bergpunkte, um die Sonderwertung dort zu gewinnen. Außerdem wurde er jeweils Gesamtsiebter der Tour of Route Salvation (2.2) in der Türkei und der Tour of Poyang Lake (2.2) in China.
91. Robin Fischer (Storck – Metropol), 5 Punkte
Schon viele Jahre auf Elite-Level unterwegs und eine feste Größe in der deutschen Rennszene ist der 31-Jährige ohnehin. Mit dem Ziehen der KT-Lizenz des ehemaligen Wheelsports-Teams als Storck – Metropol ging es für Robin Fischer ab 2023 aber auch vermehrt zu internationalen UCI-Rennen und er wurde bereits damals Etappenzweiter der Tour of Salalah im Oman. 2025 nun toppte Fischer das: Bei der Tour du Cameroun (2.2) kämpfte er zehn Tage lang um die Gesamtwertung und landete am Ende auf dem vierten Gesamtrang, acht Sekunden hinter Teamkollege Campo Schmitz, der Dritter wurde.
91. Luc Wirtgen (Tudor), 5 Punkte
Es war sportlich nicht das Jahr des Luc Wirtgen. Der Luxemburger, der 2020 bei Bingoal – Wallonie Bruxelles Profi wurde und 2023 zu Tudor wechselte, hat seit 2017 nicht mehr so wenige Renntage bestritten, wie in der Saison 2025. "Definitiv die schlechteste und härteste Saison meiner Karriere", fasste Wirtgen auf Instagram kurz und knapp selbst zusammen. Schon das gesamte Frühjahr war von gesundheitlichen Problemen begleitet und Wirtgen fuhr kaum ein Rennen zu Ende. Im Juni dann kam er über die Tour de Suisse langsam in Form und schaffte es so zu Silber bei den Luxemburger Straßenmeisterschaften hinter Teamkollege Arthur Kluckers. Doch was folgte war ein Sturz bei der Tour de Pologne (2.UWT) im August und eine OP am rechten Unterarm und linken Schlüsselbein. Im Herbst dann wollte er nochmal Rennen fahren, doch ein weiterer Infekt sorgte dann für das vorzeitige Saisonende. Immerhin gab es nun ein persönliches Happy End: Wirtgen heiratete am 8. November. Und sportlich geht es auch 2026 bei Tudor für ihn weiter.
Hatte 2025 viel zu leiden: Luc Wirtgen (Tudor), hier bei der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos