Movistar-Teamchef schreibt Tinkoff-Kapitän nicht ab

Unzue: "Contador wird Vuelta noch sein Markenzeichen aufdrücken"

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Unzue:
Alberto Contador griff 2012 mit einem Solo nach Fuente De nach dem Gesamtsieg der Vuelta auf der 17. Etappe. | Foto: Cor Vos

31.08.2016  |  (rsn) - Als Gesamtfünfter liegt Alberto Contador (Tinkoff) nach zehn Tagen Spanien-Rundfahrt bereits 2:54 Minuten hinter dem Roten Trikot von Nairo Quintana (Movistar). Es sieht so aus, als wäre Chris Froome (Sky) der Einzige, der dem Movistar-Team den Gesamtsieg streitig machen könnte, das mit Quintana und Alejandro Valverde momentan die Gesamtränge eins und zwei einnimmt.

Doch der 61-jährige Movistar-Teamchef Eusebio Unzue hat in seiner Karriere schon genug gesehen. Er warnte am ersten Ruhetag davor, Contador bereits abzuschreiben. "Er ist unberechenbar und gibt nie auf. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er vor dem Ende des Rennens noch eine seiner Markenzeichen-Leistungen auspackt", sagte der Spanier.

Unzue hat erlebt, wie Contador im Trikot von Saxo Bank-Tinkoff Bank auf dem Weg nach Fuente Dé auf der 17. Etappe der Vuelta 2012 früh attackierte und den Gesamtführenden Joaquim Rodriguez bis zum Ziel um 2:38 Minuten distanzierte, um die Gesamtführung zu übernehmen. Oder wie Contador im vergangenen Jahr beim Giro am Fuß des Mortirolo nach vorherigem Defekt weit abgehängt war und den gefürchteten Anstieg anschließend in atemberaubender Art und Weise hinaufstiefelte, um am Ende sogar noch Zeit auf den bis dato Gesamtzweiten Fabio Aru (Astana) und -Dritten Andrey Amador (Movistar) gut zu machen.

Was diesmal anders ist: Contador erlebt eine schwarze Saison, wurde schon bei der Tour vom Sturzpech in der ersten Woche gestoppt und scheint das nun bei der Vuelta in leicht abgeschwächter Form erneut zu erleben. "Ich hätte nach meinem Sturz vielleicht konservativer fahren sollen, zurückhaltender", gesteht der Spanier selbst ein. "Das wäre klüger gewesen. Ich kann aber nicht einfach meinen Charakter verändern."

Genau dieser Charakter ist es, den Unzue fürchtet - den leidenschaftlich attackierenden Contador, der nur aufgibt, wenn es gar nicht mehr geht, wie bei der Tour. "Ich werde meine Chancen ergreifen, wenn sie sich mir bieten. Sie sind nicht mehr besonders groß, aber ich werde ich selbst bleiben und mich nicht verstecken", versprach Contador am Ruhetag. Und diese Vuelta bietet genug Bühnen für mögliche Heldentaten á la Fuente Dé oder Mortirolo.

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