Juniorinnen: Swinkels Zeitfahr-Weltmeisterin

Brauße merkt die Hitze "nicht wirklich" und fährt auf Rang 6

Von Felix Mattis aus Doha

Foto zu dem Text "Brauße merkt die Hitze
Franziska Brauße nach ihrem WM-Zeitfahren mit BDR-Vizepräsident Udo Sprenger. | Foto: Cor Vos

10.10.2016  |  (rsn) - Eine Medaille gab es für Deutschland noch nicht, doch das Strahlen in Franziska Braußes Gesicht war nach dem Einzelzeitfahren der Juniorinnen trotzdem groß. "Ich bin mega zufrieden. Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können", sagte die 17-Jährige radsport-news.com nach dem Rennen, das sie zu großen Teilen auf dem Hot Seat der aktuellen Top 3 verbracht hatte.

Erst als die Favoritinnen aus der Niederlande, Italien, Frankreich und den USA als letzte vier Starterinnen über die Ziellinie kamen, musste Brauße sich vom Platz im vor der Hitze zumindest ein wenig schützenden Zelt verabschieden.

Doch die erneut extremen Temperaturen hatten sie während ihres 13,7 Kilometer langen Ritts ohnehin weniger gestört. "Es ist schon sehr warm, aber wir hatten beim Warmfahren bis kurz vor dem Start Kühlwesten an, Eis im Trikot und nasse Haare. Es ging also - unterm Zeitfahren habe ich es nicht wirklich gemerkt", sagte sie zur Überraschung derer, die selbst ohne sich zu bewegen in Katar derzeit förmlich schmilzen.

34 Sekunden fehlten Brauße am Ende auf die neue Junioren-Weltmeisterin Karlijn Swinkels aus der Niederlande, die sich sieben Sekunden vor Europameisterin Lisa Morzenti aus Italien und 21 Sekunden vor der Französin Juliette Labous Gold gesichert hatte.

"Bei der EM war ich zu schwer für die Höhenmeter. Aber jetzt habe ich drei Wochen nur auf dem Zeitfahrrad trainiert. Es ist einfach großartig, alles perfekt", sagte die neue Weltmeisterin, die im September in Plumelec EM-Sechste geworden war, und fügte im Bezug auf ihre Weltmeisterfahrt trotzdem lachend hinzu: "Ich habe mich nicht wirklich gut gefühlt, aber das ist meistens am besten." Auch Swinkels betonte, dass sie die Hitze zu Beginn zwar gespürt habe, im Verlauf des Rennens aber nicht mehr darüber nachdachte.

Während Brauße strahlte, konnte die deutsche Junioren-Meisterin im Einzelzeitfahren nicht glücklich sein. Christa Riffel erlebte nach dem Debakel um ihr zunächst angeblich regelwidriges Zeitfahrrad im Vorjahr in Richmond, durch das sie damals erst mit Verspätung von der Startrampe gelassen wurde, die nächste Enttäuschung bei Welttitelkämpfen und belegte in der Endabrechnung mit 1:02 Minuten Rückstand nur Rang 16.

Für sie gilt es nun, das Einzelzeitfahren schnell hinter sich zu lassen und sich auf das Straßenrennen am Freitag vorzubereiten. Dort nämlich startet Deutschland mit einem vielversprechenden Fünfer-Kader. Neben Brauße und Riffel stehen dann auch Europameisterin Liane Lippert, Lars Teutenbergs Tochter Lea Lin Teutenberg und Hannah Steffen am Start.

"Die Taktik, für wen wir fahren, ist noch nicht geklärt. Aber mit der Europameisterin in unseren Reihen, haben wir ja schon mal ganz gute Karten", sagte Brauße. Dass die Bundesliga-Fünfte vom Team Mangertseder selbst aber auf dem Papier möglicherweise sogar die beste Option für einen Massensprint sein dürfte, das behielt sie für sich.

Interview mit Brauße:

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