--> -->
01.05.2017 | (rsn) - Bei der heute anstehenden 56. Auflage von Eschborn-Frankfurt - Rund um den Finanzplatz stehen die deutschen Sprinter wie John Degenkolb, André Greipel oder Marcel Kittel im Mittelpunkt des Interesses. Doch das Trio bekommt es am 1. Mai auf dem 218,7 Kilometer langen Parcours von Eschborn durch den Taunus bis in die Bankenmetropole mit einem Mann zu tun, der den hessischen Frühjahrsklassiker schon zwei Mal gewinnen konnte: Alexander Kristoff.
Der norwegische Kapitän des Katusha-Alpecin-Teams wird als Titelverteidiger am Tag der Arbeit wohl wieder der Mann sein, den es vor der Alten Oper zu schlagen gilt. Zwar gab Kristoff beim „Get Together“ am Sonntagabend die Blumen an Lokalmatador Degenkolb (Trek-Segafredo) weiter: „Er hat ein Heimspiel und ist deshalb ganz besonders motiviert. Ich kenne das von den Rennen in Norwegen, da kann ich auch immer noch ein paar Prozent mehr geben“, sagte Kristoff, der seine Rennpause nach Paris-Roubaix nutzte, um in der Heimat mit seiner Familie beim Skifahren zu entspannen.
Allerdings zeigte sich Kristoff durchaus selbstbewusst in der Beurteilung seiner Chancen auf einen dritten Sieg beim erstmals zur WorldTour-Kategorie zählenden hessischen Klassiker. „Nach der Pause bin ich zwar nicht bei 100 Prozent, aber das war ich in den vergangenen Jahren hier ja auch nie und trotzdem hat es zu zwei Siegen gereicht“, erklärte der 29-Jährige, der 2014 und 2016 nicht zu schlagen war. Und vielleicht hätte es auch zu einem dritten Coup gereicht, wenn das Rennen 2015 nicht wegen eines möglichen Terroranschlags abgesagt worden wäre.
Dabei gab Kristoff freimütig zu, dass ihn speziell die diversen Taunus-Anstiege regelmäßig an den Rand seines Leistungsvermögens bringen würden. „Aber irgendwie schaffe ich es immer, mich durchzukämpfen - das Rennen liegt mir einfach“, sagte er und sprach lachend von seiner „passion to suffer“ - der Leidenschaft zu leiden. Dabei verwies Kristoff auf das vergangene Jahr, in dem er mehrmals abgehängt war, nur um mit Hilfe seiner Mannschaft und unbändigem Kampfgeist wieder den Anschluss zu schaffen und im Sprint vor der Alten Oper schließlich Maximiliano Richeze (Quick-Step Floors) und Sam Bennett (Bora-hansgrohe) niederzuringen.
In der finden sich in diesem Jahr die vier Deutschen Tony Martin, Marco Mathis, Rick Zabel und Nils Politt. Dazu kommen der Spanier Angel Vicioso, der Russe Maxim Belkov sowie der Slowene Simon Spilak, der kurzfristig den Dänen Michal Morkov ersetzt. Spilak, der 2013 für den ersten von drei Katusha-Siegen in Folge gesorgt hatte, war am Sonntag noch bei der Tour de Romandie im Einsatz und wurde nach dem Zeitfahren von Lausanne eingeflogen.