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14.07.2017 | (rsn) - Für den mit großen Ambitionen gestarteten Alberto Contador (Trek-Segafredo) verlief die 104. Tour de France bisher enttäuschend. Sollte der zweimalige Gesamtsieger jemals vom dritten Gelben Trikot seiner Karriere geträumt haben, so war der spätestens am gestrigen ersten Tag in den Pyrenäen vorbei. Da nämlich kassierte der Spanier bei der Bergankunft in Peyragudes 2:15 Minuten auf den Etappengewinner und fiel im Gesamtklassement auf Rang zwölf zurück.
Doch Contador entdeckte am heutigen französischen Nationalfeiertag sein Kämpferherz, attackierte im oberen Teil des ersten von drei Anstiegen der 1. Kategorie und initiierte so letztlich die vierköpfige Gruppe des Tages, die nach 101 Kilometern von Saint Girons nach Fox den Sieg unter sich ausmachte. Im Zielsprint musste sich der 34-Jährige dann zwar mit Rang drei zufrieden geben, doch aufs Podium wurde Contador dennoch gerufen. Dort nämlich wurde er als kämpferischster Fahrer mit der Roten Rückennummer ausgezeichnet.
Dabei wirkte sein Lächeln zwar etwas gequält, doch Contador konnte mit sich und seiner Vorstellung an diesem 14. Juli zufrieden sein. "Ich mag meine Arbeit, ich mag Radsport, es hat mir heute Spaß gemacht. Ich will jetzt bei der Tour jeden Tag genießen“ sagte der Madrilene, der im Ziel zum Movistar-Teambus gefahren war, um sich bei Nairo Quintana (Movistar), bisher der zweiten großen Enttäuschung dieser Tour, für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Der Kolumbianer war Zweiter hinter Warren Barguil (Sunweb) geworden.
Auch wenn er sich nun wieder auf Rang zehn des Gesamtklassements verbesserte, so beurteilt er seine Chance angesichts seines Rückstands von 5:22 auf das Gelbe Trikot, das Fabio Aru (Astana) verteidigte, realistisch. "Ich habe durch die Stürze viel Zeit im Klassement verloren. Vor mir sind viele gute Fahrer mit guten Teams. Ich glaube, diese Tour kann ich nicht mehr gewinnen. Also werde ich jeden Tag rausgehen, und das genießen, was ist“, sagte Contador und kündigte weitere Attacken an: "In den nächsten Tagen will ich etwas Kräfte sammeln für die Alpen. Das ist der Plan."