RSN-Rangliste, Platz 3: Marcel Kittel

14 Siege - keiner jubelte öfter

Von Christoph Adamietz

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Marcel Kittel (Quick-Step Floors) gewinnt in Pau seine fünfte Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

16.12.2017  |  (rsn) - In der zurückliegenden Saison hatte kein Fahrer öfter Grund zum Jubel als Marcel Kittel (Quick-Step Floors). Ãœberragend waren dabei die fünf Etappensiege allein bei der Tour de France, wo er zudem das Grüne Trikot trug, ehe er nach einem schweren Sturz auf der 17. Etappe aufgeben musste.

"Ich bin sehr zufrieden mit meinem Jahr. Es war eine tolle und erfolgreiche Saison“, so Kittel zu radsport-news.com mit Blick auf seine 14 Siege - genauso viele hatte übrigens sein Teamkollege Fernando Gaviria errungen.

Toll und erfolgreich verlief in erster Linie die Tour de France, aber auch Kittels Saisonstart konnte sich sehen lassen. Bereits Anfang Februar bei der Dubai-Tour präsentierte sich der 29-Jährige mit drei Etappensiegen und der erfolgreichen Titelverteidigung in bestechender Frühform. Es folgten Sprintsiege bei der Abu Dhabi Tour, den Drei Tagen von De Panne (2.HC) und Anfang April der insgesamt fünfte Coup beim Scheldeprijs (1.HC).

Die Vorbereitung auf die Tour de France begann mit der Kalifornien-Rundfahrt, wo Kittel gleich zum Auftakt den angepeilten Etappensieg holte. Gleiches galt für die Ster ZLM Toer, wo sich der Erfurter allerdings bis zur Schlussetappe Zeit ließ.

Beim Grand Départ der Tour de France setzte Kittel mit Rang neun im Auftaktzeitfahren gleich ein dickes Ausrufezeichen, um tags darauf in Lüttich erstmals zuzuschlagen - dem Sieg auf der 2. Etappe ließ er noch vier weitere folgen und stellte dabei die Konkurrenten allesamt in den Schatten. "Auf diese fünf Siege bin ich wirklich stolz“, so Kittel.

Nach seinem Triumph in Pau auf der 11. Etappe - zugleich sein 14. Tageserfolg bei einer Frankreich-Rundfahrt - war Kittel auch drauf und dran, erstmals in seiner Karriere das Grüne Trikot zu gewinnen. Doch dann machte der Sturz auf der 17. Etappe, bei dem er sich zahlreiche Prellungen und Schürfwunden von der Schulter bis zum Knie zuzog, alle Pläne zunichte.

Die Tour musste Kittel aufgeben - und von den Sturzfolgen konnte er sich lange nicht erholen. Bezeichnend: In den noch zwölf Renntagen bis zum Saisonende gelang ihm mit Rang vier beim Sparkassen Münsterland Giro nur noch ein Top-Ten Ergebnis. "Am Ende des Jahres haben mir der Sturz in der Tour und meine Erkältung danach erstmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich wäre gerne in Hamburg bei den Cyclassics, aber auch beim Münsterland Giro weiter vorne gelandet“, so Kittel, der beim Münsterland Giro zudem seine Abschiedsvorstellung bei Quick-Step Floors gab und sich für einen Wechsel zu Katusha-Alpecin entschied.

"Ich sehe dort eine neue Möglichkeit für mich, um meinem Weg als Sprinter weiter zu folgen. Das wäre in der Zukunft bei Quick Step-Floors schwierig geworden“, so Kittel unter Anspielung auf den sechs Jahre jüngeren Gaviria, der in dieser Saison vier Giro-Etappen gewann und der 2018 sein Tour-Debüt geben wird. Auch wenn er bei Quick-Step Floors aufgrund der teaminternen Konkurrenz keine Perspektive mehr für sich sah, betonte er, sich in den zwei Jahren bei dem belgischen Team sehr wohl gefühlt zu haben. "Ich habe dort wieder den Schritt von einer Periode voller Zweifel hin zu voller Sprintstärke und Selbstvertrauen machen können. Dafür bin ich dem ganzen Team sehr dankbar“, betonte Kittel.

Konkrete Ziele für die kommende Saison wollte er noch nicht benennen. Mit großen Überraschungen wird allerdings nicht zu rechnen sein. "Die Ziele werden wieder ähnlich denen von 2017 sein. Es geht um Sprints und Siege“, kündigte er an. Dabei wird Kittel dann auch auf Gaviria treffen, der künftig sein schärfster Kontrahent in den Massenankünften sein könnte. "Ich sehe unser Kräftemessen gelassen. Ich bin gespannt, wie 2018 anläuft. Die Lehre aus 2017 ist: Es gibt viele sehr gute Sprinter. Und ich werde weiter mein Ding machen und auf einen guten Start mit Katusha-Alpecin hinarbeiten.“

Bei seinem neuen Team könnte Kittel auch an dem einen oder anderen Klassiker teilnehmen, etwa Paris-Roubaix. "Ob ich zum Beispiel bei Roubaix starte oder nicht, ändert aber nichts am gemeinsamen Teamziel: Wir werden dort an einem Strang ziehen und für den Kapitän arbeiten. Egal ob das Tony Martin oder Nils Politt ist“, kündigte Kittel an.

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