Kwiatkowski übernimmt Gelb

Cort ringt De Gendt nieder und feiert Ausreißercoup

Von Felix Mattis

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Magnus Cort (Astana) | Foto: Cor Vos

13.03.2019  |  (rsn) - Ausreißersiege, sie könnten zum Markenzeichen von Magnus Cort (Astana) werden. Der Däne hat in Pélussin die 4. Etappe des 77. Paris-Nizza gewonnen und seinem Palmarès damit einen weiteren hochkarätigen Sieg hinzugefügt. Cort siegte am Ende, der mit 212 Kilometern, längsten Etappe der Fernfahrt mit sieben beziehungsweise 13 und 18 Sekunden Vorsprung vor seinen Begleitern Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Giulio Ciccone (Trek - Segafredo) und Alessandro De Marchi (CCC).

Die Favoriten auf den Gesamtsieg des Rennens zur Sonne erreichten das Ziel in einem knapp 40 Fahrer starkem Verfolgerfeld, 48 Sekunden nach Etappensieger Cort. Unter ihnen befand sich auch Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski (Sky), der damit das Gelbe Trikot des Gesamtführenden von Sprinter Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) übernahm. Der Niederländer, der die ersten beiden Teilstücke gewonnen hatte, war auf der ersten bergigen Etappe schon früh aus dem Feld zurückgefallen. Kwiatkowski hat nun fünf Sekunden Vorsprung auf Luis Leon Sanchez (Astana) sowie zehn Sekunden auf Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step).

"Es ist toll, bei einem der größten Rennen die es gibt, eine Etappe zu gewinnen. Für mich ist das mein erster Saisonerfolg, aber fürs Team läuft das Jahr bislang natürlich schon sehr, sehr gut", freute sich Cort über den bereits 16. Saisonerfolg für Astana. Wie schon im vergangenen Juli bei der Tour de France in Carcassonne hatte sich der Däne kurz vor dem Ziel von seinen Begleitern abgesetzt. Auf den letzten 700 Metern überraschte er De Gendt, Ciccone und De Marchi mit einer Attacke und vergrößerte ein kleines Loch schnell zur entscheidenden Lücke.

"Wenn man mit starken Fahrern unterwegs ist, ist es zwar nicht leicht zu gewinnen. Aber es vergrößert die Chance, bis zum Ende vorne zu sein", freute sich der Däne darüber, in einer starken Ausreißergruppe gesessen und so die Flucht gegen das jagende Feld bis zum Ende durchgezogen zu haben.

So lief das Rennen

Schon früh auf der Etappe löste sich eine 13-köpfige Gruppe um Cort, De Gendt, Ciccone, De Marchi und Olivier Le Gac (Groupama - FDJ), der als Gesamt-61. 6:10 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot mit in den Tag gebracht hatte. Den Ausreißern wurden bis zu 6:35 Minuten Vorsprung gewährt, so dass Le Gac zwischenzeitlich sogar virtueller Gesamtführender war.

Als es im letzten Renndrittel aber über drei Berge der 2. und einen Berg der 1. Kategorie ging, verlor Le Gac den Anschluss an seine Begleiter und die Spitzengruppe schrumpfte immer weiter zusammen. De Gendt führte die Ausreißer über einen Bergpreis nach dem anderen, um sich das Bergtrikot zu verdienen, und die Gruppe ging nur noch zu siebt auf die letzten 20 Kilometer des Tages - 1:30 Minuten vor dem inzwischen von Mitchelton - Scott und Bahrain - Merida angeführten Hauptfeld.

Am letzten Berg des Tages, der Cote de Chavanay waren davon noch 50 Sekunden und an der Spitze vier Fahrer übrig: De Gendt, Ciccone, De Marchi und Cort. Im Feld attackierte nun Lawson Craddock (EF Education First), der von Sergio Luis Henao (UAE Team Emirates) begleitet wurde. Doch beide kamen nicht richtig weg und wurden kurz nach dem Bergpreis knapp zehn Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Die vier Spitzenreiter hingegen machten weiter einen guten Eindruck und nahmen auf die letzten sieben Kilometer noch immer 50 Sekunden Vorsprung mit auf das nur noch rund 40 Mann umfassende Verfolgerfeld. Zu diesem Zeitpunkt schien klar, dass sie den Etappensieg unter sich ausmachen würden.

Nun schaltete sich bei den Verfolgern auch Romain Bardets Team Ag2r La Mondiale in die Jagd ein und begann den Abstand zur Spitze endlich zu verringern. Doch das half ebenso wenig wie zwei später Gegenattacken der Franzosen Valentin Madouas (Groupama - FDJ) und Lilian Calmejane (Direct Energie). Sie beide wurden auf der Ziellinie noch vom sprintenden Feld eingeholt, so dass sie keinen Zeitgewinne verzeichnen konnten.

48 Sekunden zuvor aber war Cort als Sieger in Pélussin angekommen, nachdem er seine drei Begleiter auf den letzten 700 Metern mit einer Attacke überrascht und abgehängt hatte.

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