Vorschau 39. Clasica San Sebastian

Es geht wieder um die Baskenmütze

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Es geht wieder um die Baskenmütze"
Vorjahressieger Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) mit dem Txapela, der klassischen Baskenmütze, die als Siegertröphäe der Clasica San Sebastian überreicht wird | Foto: Cor Vos

01.08.2019  |  (rsn) – Vorjahressieger, Tour-de-France-Gewinner, Vuelta-Titelverteidiger sowie der aktuelle und ehemalige Weltmeister geben sich am Samstag rund um La Concha, einem der schönsten Strände Europas, ein Stelldichein. Eine gemütliche Strandausfahrt wird der 226 Kilometer lange Eintagesklassiker aber nicht werden, warten bei der Clasica San Sebastian doch sieben Bergwertungen auf die Fahrer.

2018 war Julian Alaphilippe der große Sieger des Rennens und bekam einen Txapela als Siegespreis, die landestypische Baskenmütze. Vor einem Jahr gewann er den Sprint vor Bauke Mollema (Trek – Segafredo), mit dem er sich gemeinsam am letzten Anstieg aus der Gruppe der Favoriten löste. Einer der großen Jäger des Franzosen rund um San Sebastian wird Toursieger Egan Bernal (Ineos) werden, der nach seinem größten Karriereerfolg nun den Klassiker im Baskenland in Angriff nimmt.

Erstmals wird am Samstag auch ein Rennen der Frauen (1.1) stattfinden. Für die Elite des Frauenradsports führt der Kurs von 127 Kilometern rund um San Sebastian. Es gilt dabei drei Bergwertungen zu bezwingen, und zwar den berühmten Alto de Jaizkibel sowie zweimal den noch steileren, aber kürzeren Alto de Murgil.

Die Strecke:
Nach dem Start in San Sebastian geht es in der ersten Rennhälfte über zwei Anstiege der 3. Kategorie und einen der 2. Kategorie. In dieser Phase wird sich die Ausreißergruppe des Tages bilden. Eine Vorentscheidung wird nach 132 Kilometern fallen, wenn zum ersten Mal der 7,3 Kilometer lange und im Schnitt sechs Prozent steile Jaizkibel (1. Kat.) wartet. Danach folgt mit dem 8,1 Kilometer langen und sechs Prozent im Durchschnitt steilen Erlaitz (1. Kat.) das etwas heftigere Spiegelbild des Jaizkibel. Vom Gipfel aus sind es noch 70 Kilometer bis zur Ziellinie.

Im Finale warten noch zwei Sprintwertungen sowie die Anstiege Medizorrotz (2. Kat. / 4 km / 7,5%) und zehn Kilometer vor dem Ende der 1,9 Kilometer lange und 11 Prozent steile Alto de Murgil. Hier besteht die letzte Möglichkeit zur Attacke, will man in San Sebastian allein oder zumindest mit nur einer kleinen Gruppe ankommen. Im Vorjahr setzten sich Alaphilippe und Mollema eben dort ab.

Die Favoriten:
Bei dem Klassiker mit den steilen Rampen ist ein großes Favoritenfeld zu nennen, das vom Weltranglistenersten Alaphilippe angeführt wird. Aber auch Tour-Sieger Bernal hat mit dem Rennen im Baskenland noch eine Rechnung zu begleichen. Gemeinsam mit Mikel Landa (Movistar) kam er im Vorjahr schwer zu Sturz. Beide zählen, wenn sie ihre starke Form aus der Tour konservieren konnten, zu den heißen Anwärtern auf die Baskenmütze.

Besonders motiviert sein wird auch Gorka Izagirre. Der Baske führt das starke Aufgebot von Astana an, in dem auch Lüttich-Bastogne-Lüttich-Sieger Jakob Fuglsang ein Comeback nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden bei der Tour de France gibt. Mit Felix Großschartner, Gregor Mühlberger und Patrick Konrad (alle Bora – hansgrohe) und Riccardo Zoidl (CCC Team) finden sich vier Österreicher im Starterfeld. Während Zoidl wohl Arbeitsdienste für seinen Kapitän Greg Van Avermaet zu verrichten hat, zählen die drei Bora-Profis sicherlich zu aussichtsreichen Außenseitern..

Weiter sorgen WM-Bronzemedaillengewinner Michael Woods (EF Education First), Tim Wellens (Lotto Soudal), Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar), die britischen Brüder Adam und Simon Yates (beide Mitchelton – Scott), Roman Kreuziger (Dimension Data), Ilnur Zakarin (Katusha) sowie George Bennett (Jumbo – Visma), die allesamt die Tour de France in den Beinen haben, für einen bunten Mix an Mitfavoriten und Charakteren, die auf ein abwechslungsreiches Rennen am Samstag hoffen lassen.

Ebenfalls im Starterfeld findet sich der Vorjahreszweite Mollema und besonders achten muss man auf die jungen Wilden Tadej Pogacar, der an der Seite von Ex-Weltmeister Rui Costa für UAE Team Emirates an den Start geht, sowie auf Wunderkind Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step), der sein erstes eintägiges WorldTour-Rennen im Baskenland bestreitet.

Die deutschen Profis Johannes Fröhlinger, Florian Stork (beide Sunweb), Christoph Pfingsten (Bora – hansgrohe) und Paul Martens (Jumbo – Visma) sind als Helfer eingeteilt. Einziger Schweizer Vertreter ist Reto Hollenstein (Katusha – Alpecin).

Bei den Frauen wird das Feld angeführt von Zeitfahrweltmeisterin Annemiek Van Vleuten (Mitchelton – Scott). Sie und ihre Teamkollegin Amanda Spratt sind neben der Südafrikanerin Ashleigh Moolman-Pasio die großen Favoritinnen bei der Premiere dieses Klassikers. Interessant wird auch das Abschneiden der Lokalmatadorin Ane Santesteban (WNT – Rotor Pro Cycling) sein, die unterstützt wird auf den 127 Kilometern von Thüringen-Siegerin Kathrin Hammes. Neben der Wahl-Freiburgerin wird auch Romy Kasper (Ale Cippolini) die deutschen Farben beim Donostia San Sebastian Klasikoa vertreten.

Zur Startliste

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.08.2019Evenepoel bastelt an der ganz großen Karriere

(rsn) - Bei der Clasica San Sebastian hielt Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) im Finale die Weltelite in Schach und gewann das baskische WorldTour-Eintagesrennen nach beeindruckender Leistung

03.08.2019Hirschi: “Ich bin echt zufrieden, wie das heute gelaufen ist“

(rsn) - Wäre da nicht der Sieger Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step), dann wäre die Sensation der 39. Clasica Ciclista San Sebastian wohl der Schweizer Marc Hirschi (Sunweb) gewesen. Der U-2

03.08.2019Von Krämpfen geplagt fuhr Konrad auf den 6. Platz beim Klasikoa

(rsn) – Stark präsentierten sich Patrick Konrad und seine Teamkollegen Gregor Mühlberger und Felix Großschartner (alle Bora – hansgrohe) bei der 39. Clásica Ciclista San Sebastián. Während s

03.08.2019Evenepoel landet Coup in San Sebastian

(rsn) - Große Siege bekam Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) seit jeher von allen Seiten bescheinigt. Allerdings bezogen sich diese Prophezeiungen zumeist auf die kommenden Jahre. Mit einem Ã

03.08.2019Evenepoel siegt als Solist vor Van Avermaet und Hirschi

(rsn) - Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) hat die 39. Clasica San Sebastian als Solist gewonnen. De 19-jährige Belgier hatte im letzten Anstieg des Tages den Letten Toms Skujins (Trek - Segaf

03.08.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

02.08.2019San Sebastian: Martens-Start beinahe vom Zoll verhindert

(rsn) - Jumbo - Visma muss am Samstag bei der Clasica San Sebastian kurzfristig auf Kletterer George Bennett verzichten. Wie der niederländische WorldTour-Rennstall am Freitag mitteilte, ist der Neus

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

01.08.2019Vier Österreicher greifen nach der Baskenmütze

(rsn) – Alles andere als entspannter Tag in der Bucht von La Concha erwartet am Samstag Felix Großschartner, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger (alle Bora – hansgrohe) und Riccardo Zoidl (CCC Tea

31.07.2019Deceuninck schickt Titelverteidiger Alaphilippe nach San Sebastian

(rsn) - Nach seinem grandiosen Auftritt bei der 106. Tour de France mit zwei Etappensiegen und 14 Tagen im Gelben Trikot gehört Julian Alaphilippe bei der am Samstag anstehenden Clasica San Sebastian

31.07.2019Team Sunweb: Drei Chancen zur Tour-Revanche

(rsn) - Nach der enttäuschend verlaufenen 106. Tour de France, in der das Team ohne Etappensieg blieb, hofft Sunweb, bei den am Wochenende anstehenden drei WorldTour-Rennen erfolgreicher abschneiden

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben, Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

15.06.2025Schwarzbacher gewinnt Auftakt beim Giro Next Gen

(rsn) – Matthias Schwarzbacher (UAE Team Emirates Gen Z) hat in Rho das 8,4 Kilometer lange Auftaktzeitfahren des Giro d'Italia Next Gen (2.2U) gewonnen. Der 19-jährige Slowake war in 9:17 Minuten

15.06.2025Cavallar Dritte und Mitterwallner Sechste bei Pyrenäen-Rundfahrt

(rsn) – Die Baskin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) hat die dreitägige Pyrnäen-Rundfahrt (2.1) gewonnen und damit ihr Potential als Bergfahrerin noch einmal unterstrichen. Nachd

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Angriff aufs Double: Wer schlägt Almeida in der Schweiz?

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)