Keine “Ronde“, Rückkehr zu Ardennenklassikern?

Gilbert braucht eine Pause - “körperlich und mental“

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Philippe Gilbert (Lotto Soudal) | Foto: Cor Vos

30.03.2021  |  (rsn) - Mit der Verpflichtung von Philippe Gilbert hatte Lotto Soudal große Hoffnungen auf Klassikersiege verknüpft. Doch in seinen bisher 15 Monaten beim Team von Manager John Lelangue ist dem Belgier, der in seiner Laufbahn vier der fünf Monumente gewinnen konnte, noch kein einziger gelungen.

Nachdem die ersten Einsätze dieses Jahres ebenfalls enttäuschend verliefen - Rang 73 bei Mailand-Sanremo, Aufgaben bei der E3 Classic und Gent-Wevelgem - wird Gilbert nun eine ungeplante Pause einlegen, in der er sich “körperlich und mental“ erholen soll, wie es in einer Pressemitteilung seines Teams hieß. Der Gewinner der Flandern-Rundfahrt 2017 wird damit auch nicht zur am Sonntag anstehenden “Ronde“ antreten, dem wichtigsten belgischen Rennen des Radsportkalenders. Gilbert hofft, wieder zu den Ardennenklassikern zurückzukehren, “aber das ist noch nicht sicher“, wie Lotto Soudal schrieb.

“Ich habe gemeinsam mit dem Team beschlossen, dass ich mich jetzt ausruhe, weil es überhaupt nicht gut läuft“, wurde Gilbert zitiert. "Wir haben uns die Zeit genommen, alles zu analysieren und sind zu dem Schluss gekommen, dass es mir an geistiger und körperlicher Frische mangelt. Ich denke, das liegt an all der Arbeit, die ich nach meinem Sturz bei der Tour de France im letzten Jahr geleistet habe.“ Der Weltmeister von 2012 musste nach einem Sturz zum Auftakt in Nizza, bei dem er sich zum zweiten Mal nach 2018 eine Fraktur der Kniescheibe zuzog, ebenso wie Teamkollege John Degenkolb das Rennen aufgeben.

Danach habe er alles darangesetzt, so schnell wie möglich wieder fit zu werden, und tatsächlich stand Gilbert schon gut zwei Wochen später am Start der Luxemburg-Rundfahrt. “Wir haben aber nicht wirklich gemerkt, wie schlimm dieser zweite Sturz war. Am Ende war es viel schlimmer, als wir ursprünglich dachten. Vielleicht hätte ich meine Saison 2020 zu diesem Zeitpunkt beenden sollen“, so der 38-Jährige, der noch bis zur BinckBank Tour Ende September durchhielt, ehe er nach der dortigen 1. Etappe ausstieg.

Bei Mailand-Sanremo erstmals ohne Knieschmerzen

Die Folgen seiner Verletzung habe er auch in den ersten Wochen dieses Jahres noch gespürt, so Gilbert. “Man muss wissen, dass ich am Freitag vor Mailand-Sanremo zum ersten Mal ohne Knieschmerzen in die Pedale treten konnte. Das ist jetzt elf Tage her“, sagte der Klassikerspezialist, der nach eigenen Angaben im Teamtrainingslager im Januar rund 30 Prozent unter dem Durchschnittsniveau seiner Teamkollegen lag.

Die Folgen dieses Formrückstands habe er in den Rennen gespürt. “Bei Paris-Nizza hatte ich keinen einzigen Tag, an dem ich die Beine hatte, um im Finale vorne dabei zu sein. Ich konnte nur folgen. Das war auch bei den belgischen Rennen so. Nach rund 150 Kilometer fingen die Beine an zu schmerzen“, sagte Gilbert und fügte an: “Ich habe einen Punkt erreicht, an dem sich meine Form nicht mehr entwickelt. Ich stagniere und kann das nächste Level nicht erreichen.“

Damit ihm das wieder gelingt, will er nun eine Pause von letztlich unbestimmter Länge einlegen. “Meine Idee ist es, vier, fünf Tage frei zu nehmen und dann langsam das Training fortzusetzen. Die Ardennenklassiker bleiben eine Option, aber es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen“, betonte er. “Zuerst will ich mich mental und körperlich wieder zu 100 Prozent fit fühlen, damit ich in den Finals wieder eine Rolle spielen kann.“

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