Lüttich: Nach Verfolgung fehlte im Finale die Kraft

Schachmann: “Fehler schon an der Redoute“

Von Joachim Logisch

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Maximilian Schachmann kämpft sich die Anstiege bei Lüttich-Bastogne-Lüttich hinauf | Foto: Cor Vos

25.04.2021  |  (rsn) - Das französische "Redoute" heißt auf deutsch Schanze, es ist aber auch das Verb "fürchten". Im Radsport hat der Name des legendären, bis zu 20 Prozent steilen Anstiegs von Lüttich-Bastogne-Lüttich beide Bedeutungen. Hier unterlief Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) - eigenen Angaben nach - der entscheidende Fehler, der wohl eine bessere Platzierung des Berliners als Platz 9 verhinderte.

Denn in der 1,5 Kilometer langen 'Schanze' mit 150 Höhenmetern verpasste er den Anschluss an eine von Ineos initiierte große Ausreißergruppe um Tao Geoghegan Hart, Adam Yates, Richard Carapaz und Michal Kwiatkowski sowie Alejandro Valverde (Movistar). "Mein Fehler war schon an der Redoute, dass ich dort nicht mit in die Gruppe gekommen bin", erklärte Schachmann im Ziel gegenüber radsport-news.com.

Die Nachführarbeit zusammen mit Deceuninck – Quick-Step von Julian Alaphilippe, der wie Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ebenfalls den Anschluss verpasst hatte, hat danach vermutlich die nötige Kraft fürs Finale gekostet. Denn als an der Côte de la Roche-aux-Faucons 15 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Gruppe um den späteren Sieger Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) ging, konnte Schachmann nicht mehr mithalten.

Obwohl er sich danach massiv in die Verfolgungsarbeit einschaltete, waren die fünf Ausreißer, die lange nur einen Vorsprung von zehn bis 15 Sekunden hielten, nicht mehr einzuholen. "Schade, dass wir diese Lücke, die nicht so groß war, nicht wieder schließen konnten. Was ich nicht verstehen kann, ist, dass Ineos die ganze Zeit Druck machte. Als es jedoch darauf ankam, waren sie nicht mehr da", vermisste Schachmann die Hilfe der Briten, die sich wohl ebenfalls plattgefahren hatten.

"Das Resultat war nicht das, was ich mir erhofft hatte"

Schachmann: "In der Schlussphase haben wir es einfach nicht geschafft, die Lücke zuzufahren. Es war schade, dass die Anderen in meiner Gruppe keine Nachführarbeit machen wollten. Als die Gruppe vorne nur zehn Sekunden Vorsprung hatte, versuchte ich, sie zurückzuholen. Aber keiner wollte richtig mitfahren", resümierte der Gewinner von Paris-Nizza, der sich am Tag des ältesten Monuments mehr ausgerechnet hatte. Schachmann: "Ich habe mich heute gut gefühlt, aber das Resultat war am Ende nicht das, was ich mir erhofft hatte."

Auch sein Sportlicher Leiter hatte auf ein besseres Resultat spekuliert. "Das war zwar nicht das Ergebnis, das wir erreichen wollten, aber grundlegend war es ein gutes Rennen vom Team", sagte Enrico Poitschke, dessen Team auch einige technische Defekte zu beklagen hatte. "Wir haben heute sicherlich Pech gehabt mit recht vielen Reifenschäden. Wir waren in den entscheidenden Situationen mit dabei, und auch am Ende mit Max. Unsere Bemühungen haben nicht gereicht, dass Max ganz am Ende mit den Besten mitfahren konnte. Wir werden nach dem Rennen alles natürlich nachbesprechen, und dann werden wir schauen, wo wir uns verbessern können", kündigte er an.

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