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07.08.2021 | (rsn) – Uno-X hat große Pläne. Nach zehn Jahren auf Kontinentalniveau stiegen die Norweger 2020 in die Liga der ProTeams auf. In diesem Jahr setzten sie mit dem Development Team eine weitere Mannschaft ein und ab 2022 mischen sie auch bei den Frauen mit einer eigenen Equipe mit. Mit Hannah Ludwig (Canyon - SRAM) verstärkt dann auch eine deutsche Athletin die Frauenfraktion.
Der langfristige Plan zielt bei den Männern sogar in Richtung WorldTour ab - allerdings ist die Verpflichtung deutscher Profis erstmal nicht geplant. “Die Frauen- und die Männermannschaft muss man unterschiedlich betrachten. Bei den Männern konzentrieren wir uns momentan auf dänische und norwegische Fahrer. Da liegen unsere Sponsoreninteressen“ sagte Leonard Snoeks, ein Sportlicher Leiter der Mannschaft, gegenüber radsport-news.com. “Bei den Frauen ist das anders, denn es gibt einfach nicht so viele dänische und norwegische Fahrerinnen auf Topniveau. Darum müssen wir uns etwas breiter orientieren." Finanziert wird das Team übrigens von einem Tankstellenunternehmen.
Schon in den letzten Jahren fielen junge Fahrer aus Dänemark oder Norwegen in den Nations Cup Rennen auf. Und auch bei ihren Einsätzen im gelb-roten Trikot von Uno-X sorgten sie mit ihrer offensiven Fahrweise für Furore. Vom "Ajax-Modell", sagte Teammanager Jens Haugland und zog einen Vergleich zum Fußball, wo der niederländische Traditionsclub Ajax Amsterdam seit Jahrzehnten mit Nachwuchstalenten glänzt.
“Es wird sicherlich nicht einfach, aber jemand muss es als Erstes probieren. Wir haben inzwischen auch einen guten Ruf und ein gutes Development-Programm und ein solides Fundament“, erklärte Snoeks. Der Fan des niederländischen Hauptstadtclubs fügte an: “Es ist ein ambitioniertes Projekt. Auch Ajax spielt ab und zu im Konzert der ganz Großen mit und wir müssen an das glauben was wir tun, denn bisher hatten wir immer Erfolg damit."
Talente hochziehen und Fahrer aus der WorldTour zurückholen
Doch die niederländische Fußballmannschaft hat ein großes Manko, denn immer wenn sie an der Weltspitze dran ist, kaufen ihr die internationalen Topclubs die besten Spieler weg. Etwas, dass auch die Norweger im Radsport kennen. So verließ Tobias Foss die Mannschaft am Jahresende 2019 in Richtung Jumbo - Visma und im letzten Jahr wechselte Andreas Leknessund in der Winterpause zum deutschen Team DSM.
In dieser Saison bewiesen Hoelgaard und Rasmus Tiller, der von NTT zum Team stieß, dass auch sie für höhere Aufgaben bereit sind. "Es wird auch für uns schwer, unsere besten Fahrer zu halten. Aber die Jungs wissen, was wir ihnen zu bieten haben“, so Snoeks, der immer wieder, so wie Ajax Amsterdam, die Abgänge mit dem Hochziehen von Talenten wieder ausfüllt.
Aus dem Development-Team wurden Anthon Charmig und die Johannessen-Zwillinge Anders und Tobias verpflichtet. Mit Adne Holter kommt ein vierter Nachwuchsfahrer hinzu. Jüngst wurde aber auch der Transfer von Niklas Eg (Trek – Segafredo) bekanntgegeben. “Wir suchen auch immer nach Erfahrung, nach Fahrern, die unsere Nachwuchsleute führen können. Wir brauchen eine gute Mischung und es gibt noch einige interessante Leute auf dem Markt“, sagte Snoeks. “Wir sind das erste norwegische Team, das es nach ganz oben schaffen will. Und unsere Strukturen sind gut. Am Wichtigsten ist, dass wir alle Spaß zusammen haben. Wenn man keinen Spaß hat, kann man auch keine guten Ergebnisse erzielen“, philosophierte der 36-Jährige vor dem Start zur Königsetappe des Arctic Race of Norway.