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11.08.2021 | (rsn) - Das erwartete Sprintduell zum Auftakt der Dänemark-Rundfahrt entwickelte sich zu einer klaren Angelegenheit. Am Ende der 1. Etappe in Esbjerg war es auf der technischen und über Kopfsteinpflasterpassagen führenden Zielpassage nicht Mark Cavendishs Team Deceuninck - Quick-Step, das die Szenerie dominierte. Vielmehr pilotierte der gelb-schwarze Jumbo-Visma-Zug Dylan Groenewegen zu dessen drittem Saisonsieg.
Dem viermaligen Tour-Etappensieger Cavendish blieb nur der zweite Platz, nachdem er dem frühen Antritt des Niederländers nichts entgegenzusetzen hatte. Auch Europameister Giacomo Nizzolo (Qhubeka NextHash) war auf einem Terrain, das ihm hätte liegen sollen, chancenlos gegen den perfekten Auftritt von Groenewegens Team. “Es ist schön zu sehen, wenn ein Plan perfekt funktioniert“, freute sich Jumbo-Sportdirektor Jan Boven über den souverän herausgefahrenen Sieg, mit dem Groenewegen auch die Gesamtführung der fünftägigen Danmark Rundt übernahm.
Bereits auf den letzten vier Kilometern hatten Edoardo Affini, Timo Roosen und Mike Teunissen eingangs der letzten Zielrunde Cavendishs Helfer an der Spitze des Feldes abgelöst und danach Groenewegen in eine ideale Position gebracht, ehe der 28-Jährige schon früh antrat und eine große Lücke zu seinen Verfolgern riss, die diese nicht mehr schließen konnten. “Wir wussten, dass die abschließenden Zielrunden sehr hektisch werden würden. Zum Glück haben wir in den engen Gassen den Überblick behalten und am Ende hat sich herausgestellt, dass wir als Team noch viel Power übrig haben“, sagte Groenewegen, der allerdings auch davon profitierte, dass der Plan von Deceuninck - Quick-Step, das zuvor das Tempo diktiert hatte, wegen eines technischen Defekts von Michael Morkov durcheinandergeraten war.
Kurz bevor es auf den 3,5 Kilometer langen Rundkurs ging, hatte der Däne den Kontakt verloren, so dass Cavendish ohne seinen bewährten Anfahrer auskommen musste. Zwar taten der Belgische Zeitfahrmeister Yves Lampaert und der Deutsche Jannik Steimle ihr Bestes, doch dem Gewinner des Grünen Trikots half es auch nicht, dass er sich an Groenewegens Hinterrad befand, als der den Sprint eröffnete.
“Als es unter die Flamme Rouge ging, war ich in einer guten Position, aber ich habe auf dem Kopfsteinpflaster etwas Boden verloren und danach war es unmöglich zurückzukommen. Wir wollten heute den Sieg, und obwohl wir ihn nicht bekommen haben, gibt uns dieses Ergebnis Selbstvertrauen für die Woche“, kommentierte Cavendish sein 16. Podiumsergebnis dieser Saison.
Dem 36-Jährigen wird sich mindestens noch eine weitere Chance auf einen Massensprint bieten. Und sollte der gleichaltrige Morkov dann an seiner Seite sein, würde einem Etappensieg nicht mehr viel im Wege stehen - außer einem Groenewegen in Topform.