Schachmann lobt ausgewogene Tour-Strecke

Denk kritisiert die Pavé-Etappe, Politt freut sich drauf

Foto zu dem Text "Denk kritisiert die Pavé-Etappe, Politt freut sich drauf"
Nils Politt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

14.10.2021  |  (rsn) - Auch wenn Bora - hansgrohe im Ötztal derzeit sein erstes Trainingscamp zur Vorbereitung auf die neue Saison veranstaltet, schauten die Verantwortlichen und Fahrer gespannt auf das Ergebnis der Streckenpräsentation der 109. Ausgabe, die vor 3.700 Besuchern im Pariser Palais des Congrès, aber ohne Beteiligung aus Deutschland stattfand.

“Die Tour ist diesmal sehr international, wir fahren durch Dänemark, Belgien, durch die Schweiz und natürlich durch Frankreich. Ich finde es auch toll, dass klassische Anstiege wie Alpe d’Huez oder Hautacam wieder im Programm sind“, nannte Team-Manager Ralph Denk auf Anfrage von radsport-news.com die Aspekte, die ihm positiv aufgefallen waren. Dazu gehörten auch die beiden Zeitfahren, vor allem jedoch das zweite, das am vorletzten Tag über 40 Kilometer führen wird. “Es gab ja schon Zeitfahren von 60,70 oder 80 Kilometern“, blickte Denk in die Vergangenheit der Frankreich-Rundfahrt, die in den vergangenen Jahren allerdings mit Zeitfahr-Kilometern geizte.

Davon profitierte 2019 etwa Bora-Kapitän Emanuel Buchmann, der auf einem Parcours für Kletterer mit nur einem Einzelzeitfahren über 27 Kilometer als Vierter denkbar knapp am Podium vorbeischrammte. Ob die Strecke des kommenden Jahres, die immerhin offiziell fünf Bergankünfte bereithält, Buchmann entgegenkommen würde, wollte sein Team-Manager noch nicht beurteilen. “Die langen Anstiege, von denen es jetzt einige gibt, liegen Emu sicherlich. Im Zeitfahren müssen wir mal schauen, wie da seine Tendenz ist. Aber es ist viel zu früh, jetzt öffentlich etwa über Aufstellungen zu spekulieren. Wir werden das Ganze in Ruhe analysieren und später Entscheidungen treffen“, sagte Denk.

Kritisch äußerte sich der Raublinger dagegen zur Entscheidung der ASO, die Tour-Starter wieder einmal über Kopfsteinpflaster zu jagen: Auf der 5. Etappe warten insgesamt rund 20 Pavé-Kilometer auf die Fahrer. “Muss es sein, dass wir wieder eine Etappe über Kopfsteinpflaster bei der Tour fahren? Es ist natürlich ein Spektakel, aber man kann durch Defekte oder Stürze die Tour hier verlieren. Das kann man also schon mit einem Fragezeichen versehen“, meinte Denk skeptisch.

Politt freut sich auf die Zeitfahren und aufs Kopfsteinpflaster

Ganz anders fiel in diesem Punkt die Bilanz seines Klassikerspezialisten Nils Politt aus. “Was mich natürlich freut, ist die Pflasteretappe nach Arenberg“, sagte der Paris-Roubaix-Zweite von 2019, der bei der diesjährigen Ausgabe allerings vorzeitig vom Rad stieg. Aber auch die beiden Zeitfahren fanden das Gefallen des ehemaligen Deutschen U23-Meisters in dieser Disziplin. “Das Zeitfahren zu Beginn ist schön für die Fahrer, um gut in das Rennen reinzukommen. Es wird auf jeden Fall eine spannende Tour de France. Alles in allem hat die ASO da sich eine schöne Strecke einfallen lassen“, lobte Politt die Streckenplaner.

Ähnlich äußerte sich sein Teamkollege Maximilian Schachmann, wobei der Deutsche Meister vor allem den abwechslungsreichen Streckenverlauf hervorhob. “Die Tour ist ausgewogen mit einem Auftaktzeitfahren und zwei Etappen in Dänemark, die wohl vom Wind geprägt sein werden, wie auch die weiteren im Norden Frankreichs. Dann geht es abwechslungsreich weiter mit einigen sehr schweren Bergetappen, aber auch Abschnitten mit kurzen, steilen Anstiegen am Ende. Und das Ganze wird mit einem 40 Kilometer langen Einzelzeitfahren abgerundet. Ich freue mich drauf“, sagte Schachmann, der 2020 auf die Frankreich-Rundfahrt verzichtet hatte.

Nach seinem diesjährigen Paris-Roubaix-Debüt würde er zudem nicht ganz unvorbereitet die Kopfsteinpflasteretappe in Angriff nehmen, sollte er von seinem Team für die Tour nominiert werden. “Ich habe dieses Jahr schon die Chance genutzt und mir die Gegebenheiten bei Roubaix angeschaut. Das war schon mal kein Fehler“, fügte der 27-Jährige lächelnd an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)