--> -->
18.02.2022 | (rsn) – Das belgische Team Lotto Soudal wird am kommenden Sonntag nur mit vier Mann am Start der ersten WorldTour-Rundfahrt des Jahres 2022 stehen: Michael Schwarzmann, Jarrad Drizners, Xandres Vervloesem und Matthew Holmes nehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten die 4. UAE Tour in Angriff.
Der australische Top-Sprinter Caleb Ewan, der ursprünglich in die Emirate reisen sollte, hat stattdessen nun die Tour des Alpes Maritimes et du Var (2.1) und den Eintagesklassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) in seinen Kalender aufgenommen – allerdings ohne echten Sprintzug, da beispielsweise Rüdiger Selig momentan einen Rippenbruch auskuriert.
Dass der Rennstall von Manager John Lelangue seinen Kader für die UAE Tour nicht auf mehr als vier Mann auffüllt, hängt mit einem Personalengpass zusammen. "Wir können nur mit vier Mann starten, weil wir mehrere Krankheitsfälle haben, die erst spät ans Licht kamen", erklärte Lelangue.
Da terminlich sowohl die aktuell laufende Ruta del Sol als auch die Tour des Alpes Maritimes et du Var sowie in der nächsten Woche die Eintagesrennen Faun-Ardèche Classic, Omloop Het Nieuwsblad, Kuurne-Brüssel-Kuurne und Drome Classic mit der UAE Tour kollidieren, für die Lotto Soudal jeweils gemeldet hat, könne man die Emirate nicht besser beschicken. "Wir hätten es auch lieber anders, aber das haben wir nicht in unserer Hand. Das Wohlergehen unserer Fahrer hat Priorität", betonte der Belgier.
Ewan nach Saudi Tour krank
Eine kurzzeitige Krankheit war auch der Grund dafür, dass Ewan die UAE Tour auslässt. "Ich fühle mich schon wieder sehr gut, aber es ist besser, nicht gleich mit einem siebentägigen Etappenrennen zurückzukehren", erklärte der Australier.
Allerdings dürfte die Entscheidung auf der anderen Seite auch gar nicht so schwer gefallen sein. Denn Ewan anstatt zur UAE Tour nun nach Frankreich und Belgien zu schicken, ist hinsichtlich der schon oft besprochenen Punktejagd, auf der sich Lotto Soudal befindet, um auch nächstes Jahr noch zu den 18 WorldTour-Rennställen zu gehören, nicht unbedingt ein Nachteil. Für das dafür relevante Dreijahresranking zählen schließlich alle UCI-Punkte, nicht nur die bei WorldTour-Rennen ergatterten Zähler.
In Frankreich und Belgien mehr Punkte drin als in den Emiraten
Da die UAE Tour zwei Bergankünfte beinhaltet, durfte man sich mit Ewan dort nur bei den vier Sprintankünften Hoffnung auf Punkte machen, nicht in der Gesamtwertung. Die Maximalausbeute des Australiers in den Emiraten hätte mit vier Tageserfolgen bei 160 Punkten gelegen. Für zweite Plätze gibt es 15 und für dritte Plätze sechs Punkte. Realistisch betrachtet wäre eine Ausbeute von 100 Punkten dort also schon sehr gut gewesen.
Beim Eintagesrennen Kuurne-Brüssel-Kuurne hingegen könnte Ewan mit einem Sieg 200 Punkte einstreichen, die 40 Punkte für einen UAE-Etappensieg bekäme er in Belgien noch mit einem neunten Platz ausgeglichen. Ein Tagessieg bei der Tour du Var würde ihm zusätzlich 14 Zähler bringen.
"Mit Caleb im Team haben wir für das Finale bei Kuurne-Brüssel-Kuurne mehrere Möglichkeiten. Wenn es zum Sprint kommt, haben wir mit ihm einen der Favoriten – und gleichzeitig haben wir noch andere Fahrer dabei, die attackieren können", so Lelangue mit Blick auf das kleinere Rennen des Openingsweekend am 27. Februar.