Paris-Nizza: Slowene baut Gesamtführung aus

Roglic im Bergaufsprint am Col de Turini unwiderstehlich

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Roglic im Bergaufsprint am Col de Turini unwiderstehlich"
Primoz Roglic (Jumbo - Visma) trägt bei Paris-Nizza wieder das Gelbe Trikot. | Foto: Cor Vos

12.03.2022  |  (rsn) – Mit einem unwiderstehlichen Sprint aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus sicherte sich Primoz Roglic (Jumbo – Visma) auf der 7. Etappe von Paris – Nizza seinen ersten Saisonsieg. Auf dem Col de Turini setzte der Slowene sich nach 155 Kilometern vor Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers), Simon Yates (BikeExchange – Jayco) und Nairo Quintana (Arkea – Samsic) und Joao Almeida (UAE Team Emirates) durch und baute so seine Gesamtführung aus.

Nach zwei Dreifach-Triumphen seiner Mannschaft zu Beginn der Rundfahrt musste Roglic am siebten Tag der Fernfahrt allein gegen vier Konkurrenten kämpfen. Trotz vieler Attacken im 15 Kilometer langen Schlussanstieg konnte er sie im Sprint hinter sich lassen. “Ich hatte einen tollen Tag, hatte gute Beine und konnte meinen Konkurrenten immer folgen“, kommentierte der Sieger gewohnt lakonisch das Ergebnis. Auf dem Arm trug Roglic seinen Sohn Lev, den er kurz zuvor von seiner Frau übernommen hatte. “Sie sind meine größten Fans, es ist schön in ihrem Beisein zu gewinnen“, so der 32-Jährige.

Für Roglic war es der 61. Sieg seiner Karriere. “Man opfert viel auf, diese Siege kommen nicht aus dem Nichts. Wenn es dann klappt der Beste zu sein, ist das fantastisch“, freute sich der dreimalige Vuelta-Sieger, der mit einem typischen Roglic-Zitat abschloss: “Morgen wird superschwer“, sagte er am Col de Turini. Vergangenes Jahr allerdings bewahrheitete sich die Skepsis des Rundfahrerspezialisten, als er nach drei Etappenerfolgen das Gelbe Trikot am letzten Tag noch an Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) abtreten musste.

In der Gesamtwertung baute Roglic seine Führung gegenüber Simon Yates auf 47 Sekunden aus. Pierre Latour (TotalEnergies) verlor 2:05 Minuten auf den Sieger und musste so den dritten Rang in der Gesamtwertung an Martinez (+1:00) abtreten. Der Kolumbianer liegt vor dem letzten Tag genau 60 Sekunden hinter Roglic.

Enttäuschender Tag für Bora-Kapitän Vlasov

Almeida schloss im letzten Kilometer zum Führungsquartett auf, konnte aber in den Sprint nicht mehr eingreifen. Trotzdem übernahm der Portugiese das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers von Matteo Jorgensen (Movistar), der 7:30 Minuten verlor. Wout Van Aert (Jumbo – Visma) behauptete das Grüne- ebenso wie Valentin Madouas (Groupama – FDJ) das Bergtrikot.

Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) kam als bester deutschsprachiger Fahrer als 23. ins Ziel. Gregor Mühlberger (Movistar) war Teil der Gruppe des Tages, hielt am Col de Turini am längsten durch und wurde als Angriffslustigster Fahrer ausgezeichnet.

Bora-Kapitän Aleksandr Vlasov erlebte dagegen einen enttäuschenden Tag. Der 25-jährige Russe verlor im Schlussanstieg den Anschluss und kam als Zwölfter mit 1:13 Minuten Rückstand ins Ziel. Dadurch rutschte er im Klassement vom fünften auf den siebten Platz ab.

So lief das Rennen:

Nach nur drei gefahrenen Kilometern setzte sich eine 18-köpfige Ausreißergruppe unter anderem mit David Gaudu (Groupama – FDJ), Nico Denz (DSM) und Mühlberger vom Feld ab. Eine Verfolgergruppe, zu der auch Wout Van Aert (Jumbo – Visma) gehörte, schaffte nicht den Anschluss an die Spitze und wurde wieder gestellt. Nach 55 Kilometern entschied Denz die Bergwertung an der Côte de Coursegoules (2.Kat.) für sich.

Obwohl Mads Pedersen (Trek - Segafredo) als bestplatzierter Fahrer der Spitzengruppe sieben Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot hatte, wurde die Gruppe nicht weit weggelassen. Den Schlussanstieg nahmen die Ausreißer mit nur 58 Sekunden Vorsprung in Angriff, Pedersen und Gaudu hatten sich kurz zuvor schon ins Feld zurückfallen lassen.

Mühlberger, Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Quentin Pacher (Groupama - FDJ), Julien Bernard (Trek - Segafredo) und Franck Bonnamour (B&B Hotels) setzten sich dann schnell von ihren Begleitern ab. Aus diesem Quintett fiel Bernard 12 Kilometer vor dem Ziel als Erster zurück, De Gendt folgte kurz darauf. Nach einer Attacke von Mühlberger konnten die beiden Franzosen dem Österreicher 10,5 Kilometer vor dem Ziel nicht mehr folgen.

Adam Yates (Ineos Grenadiers) griff 7,3 Kilometer vor dem Ziel aus der Favoritengruppe heraus an. Nach einigen Attacken bei den Favoriten wurden der Brite und Mühlberger von den Favoriten gestellt, ehe Roglic 5,9 Kilometer vor dem Ziel erstmals in die Offensive ging. Nur Martinez konnte das Tempo des Slowenen mitgehen. Hinter dem Duo formierten sich die Yates-Brüder und Quintana, wobei Adam Yates dem Tempo wenig später nicht mehr folgen konnte.

Knapp drei Kilometer vor dem Ziel kamen die beiden Zweiergruppen wieder zusammen. In Folge mehrerer Attacken fiel Quintana kurzzeitig zurück. Der Kolumbianer konnte sich jedes Mal aber wieder zurück kämpfen. Gleiches galt für Joao Almeida (UAE Team Emirates), der kurz vor dem Schlusssprint aus dem Quartett kurzzeitig ein Quintett machte. Als Roglic dann aber den Spurt anzog, konnten ihm weder der Portugiese noch die anderen drei Konkurrenten Paroli bieten. Der Mann in Gelb setzte sich souverän vor Martinez durch, zwei Sekunden später wurde Simon Yates Dritter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2022Walscheids Paris-Nizza-Ausstieg zahlte sich voll aus

(rsn) – Als Zweiter von Nokere Koerse (1.Pro) hat Max Walscheid (Cofidis) nicht nur die erste Podiumsplatzierung für seinen neuen Arbeitgeber eingefahren. Der Heidelberger unterstrich außerdem, da

13.03.2022Nach Vlasovs Sturz stieg Bora bei Paris-Nizza komplett vom Rad

(rsn) - Es gab Zeiten, da überzeugte Bora – hansgrohe gerade im Frühjahr durch Spitzenergebnisse in Serie. Beispielsweise mit den Siegen von Maximilian Schachmann bei Paris-Nizza. In diesem Jahr b

13.03.2022Highlight-Video der Schlussetappe von Paris-Nizza

(rsn) - Nachdem er im vergangenen Jahr das Gelbe Trikot am Schlusstag noch an Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) abgeben musste, hat Primoz Roglic (Jumbo - Visma) bei der 80. Ausgabe von Paris-N

13.03.2022“Motorrad“ Van Aert zieht Roglic zum Paris-Nizza-Triumph

(rsn) – Mit einer Attacke am Col d’Eze 19 Kilometer vor dem Ziel hat sich Simon Yates (BikeExchange – Jayco) im verregneten Nizza nach 115 Kilometern die letzte Etappe von Paris-Nizza gesichert

13.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

12.03.2022Doppelt schwerer Tag für Bora – nur Hindley überzeugte

(rsn) – Mit gleich vier starken Rundfahrern bestreitet Bora – hansgrohe zurzeit Paris-Nizza (2.UWT) und Tirreno-Adriatico (2.UWT). Ursprünglich waren es sogar sechs, doch in Frankreich fiel Felix

12.03.2022Mühlberger: “Wir haben es probiert, aber es hat nicht geklappt“

(rsn) – Das Jahr 2021 war zweifelsfrei eines zum Abhaken für Gregor Mühlberger. Der Movistar-Profi wurde durch eine Gehirnhautentzündung in der ersten Saisonhälfte weit zurückgeworfen, feierte

12.03.2022Highlight-Video der Königsetappe von Paris-Nizza

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 32-jährige Slowene setzte sich über 156,2 Kilometer von Nizza zur Bergankunf

12.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

11.03.2022Ein Junge aus der Vendée sorgt für die Sensation

(rsn) - "Du bist eine Maschine", riefen die Teamkollegen Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) zu, als dieser am Absperrgitter in Aubagne am Ende der 6. Etappe von Paris-Nizza zusammengesunken war und in

11.03.2022Paris-Nizza: Houle will als Einzelkämpfer in die Top Ten

(rsn) – Mit sieben Fahrern war das Team Israel – Premier Tech in die 80. Austragung von Paris-Nizza gestartet, seit dem fünften Tag ist aber nur noch einer im Feld. Nach den Aufgaben von Rudy Bar

11.03.2022Highlight-Video der 6. Etappe von Paris-Nizza

(rsn) - Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) hat auf der 6. Etappe von Paris-Nizza die Sprinter düpiert und als Ausreißer seinen ersten Profisieg gefeiert. Der 23-jährige Franzose setzte sich über 2

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben, Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

15.06.2025Schwarzbacher gewinnt Auftakt beim Giro Next Gen

(rsn) – Matthias Schwarzbacher (UAE Team Emirates Gen Z) hat in Rho das 8,4 Kilometer lange Auftaktzeitfahren des Giro d'Italia Next Gen (2.2U) gewonnen. Der 19-jährige Slowake war in 9:17 Minuten

15.06.2025Cavallar Dritte und Mitterwallner Sechste bei Pyrenäen-Rundfahrt

(rsn) – Die Baskin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) hat die dreitägige Pyrnäen-Rundfahrt (2.1) gewonnen und damit ihr Potential als Bergfahrerin noch einmal unterstrichen. Nachd

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Angriff aufs Double: Wer schlägt Almeida in der Schweiz?

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)