Rudyk fehlen Zentimer zum ersten Wibatech-Sieg

Istrien: Lindner bleibt zum Abschluss nur der Holzpokal

Von Christoph Adamietz

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Tom Lindner (P&S Benotti) wurde zum Abschluss der Istrian Spring Trophy Vierter | Foto: Mario Stiehl

13.03.2022  |  (rsn) – Die Istrian Spring Trophy (2.2) ist am Sonntag mit drei Top-Ten-Platzierungen für die deutschen Teams zu Ende gegangen. Bartosz Rudyk von Santic – Wibatech verpasste auf Rang zwei nur knapp den Sieg, Tom Lindner (P&S Benotti) schrammte als Vierter knapp am Podest vorbei und Filippo Fortin von den Maloja Pusbhikers wurde Neunter, nachdem er auf der 1. Etappe Rang fünf belegt hatte.

Auf der wegen Straßenbauarbeiten auf 114 Kilometern verkürzten Etappe mit Ziel in Umag hatte der Schweizer Robin Froidevaux (Swiss Racing Academy) die schnellsten Beine. Direkt dahinter folgte Rudyk, der den ersten UCI-Sieg in der jungen Geschichte des Passauer Kontinental-Rennstalls verpasste.

Ohne den leicht angeschlagenen Patrick Haller ging Santic – Wibatech noch zu fünft in die Schlussetappe, auf der sich Sprinter Rudyk bei hohem Renntempo über die frühen Berge kämpfte, um mit drei Helfern das Ziel zu erreichen. Dabei übernahm Stefan Brandlmeier, der auf Rang 57 bester Fahrer des Teams in der Gesamtwertung wurde, den Lead-out für seinen polnischen Teamkollegen.

“Dann ist Bartosz relativ von vorne in den Gegenwind reingefahren und der Schweizer ist noch an ihm vorbeigesprintet“, berichtete Teamkollege Fabian Schormair gegenüber radsport-news.com. “Bartosz meinte, es habe nur um ein paar Zentimeter nicht gereicht, aber wir sind auch mit Platz zwei sehr zufrieden“, so Schormair, der ein sehr positives Fazit zog. “Generell haben uns als neuem Team die letzten zwei Wochen gut getan und so können wir die nächsten Aufgaben in Angriff nehmen“, schloss der 27-Jährige.

P&S Benotti: Lindner holt nur den Holzpokal

Als “richtig Radrennen, vom Start weg Vollgas“, beschrieb Tobias Nolde von P&S Benotti die Schlussetappe, auf der sich der 23-Jährige als Ausreißer in Szene setzte. “Ich hatte richtig gute Beine und irgendwann ging eine Gruppe mit sehr starken Fahrern. Da dachte ich: Da müssen wir eigentlich dabei sein und habe mein Herz in die Hand genommen und bin noch vorgefahren“, so Nolde weiter. Doch drei Kilometer vor dem Ziel war der Ausritt beendet und es kam zur Sprintentscheidung.

Dabei mischte Lindner ganz vorne mit und verpasste nur knapp das Podium. “Der vierte Platz ist zwar etwas undankbar, aber dennoch ein guter Abschluss für die rundfahrt“, befand Nolde. Lindner boxte sich im Sprint alleine durch. “800 Meter vor dem Ziel ging noch einmal eine Tür auf, da bin ich noch mal gut nach vorne gekommen“; so der Cross-Spezialist, der auf einer der vorderen Positionen um den letzten Kreisverkehr fuhr und “als der Sprint losging, habe ich einfach versucht, so gut wie möglich reinzuhalten. Schade, dass es nur der Holzpokal wurde, wie wir hier in Sachsen sagen, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden“, befand der 20-Jährige, der auf Rang 17 auch bester Fahrer seines Teams in der Gesamtwertung war.

Pushbikers: Fortin war “ständig eingebaut und kam nicht zum Sprinten“

Trotz der verkürzten Etappe sei es ein “brutal, schweres Rennen“ gewesen, wie Ruport Hödlmoser, Sportlicher Leiter bei den Maloja Pushbikers, gegenüber radsport-news.com befand. “Vor allem an den Anstiegen zu Beginn war Großkampftag. Viele Teams wollten im Feld noch eine Teilung herbeiführen, um im Gesamtklassement noch nach vorne zu kommen“, so der Österreicher. Dennoch pilotierten die Pushbikers ihren Sprintkapitän Fortin ohne größere Probleme durch die Etappe.

Die Sprintvorbereitung lief “nicht ganz wie wir es uns vorgestellt hatten“, meinte Hödlmoser. Und auch Fortin selbst kam nach eigener Aussage nie richtig ins Sprinten, da er ständig eingebaut gewesen sei. “Wir sind aber auf jeden Fall zufrieden, dass wir wieder in die Top Ten gefahren sind“, fügte er an. Durch die Verpflichtung von Topsprinter Fortin sei zwar eine recht hohe Erwartungshaltung entstanden, “aber man darf nicht vergessen, dass wir im Sprint neu aufgestellt sind. Wir sind noch in der Aufbauphase“, so Hödlmoser, dessen bester Mann im Gesamtklassement, Corey Davis, Rang 50 belegte.

Die folgenden Rennen werden weitere Möglichkeit bieten, sich einzuspielen. Während ein Teil der Mannschaft um Fortin nach Rhodos reist, um dort den GP Rhodes und die Tour of Rhodes zu bestreiten, fährt die andereGruppe am Wochenende den GP Slovenia. “Auch bei diesen Rennen lautet unser Ziel, dass wir vorne mitmischen wollen“, so Hödlmoser.

Saris Rouvy Sauerland: Im Massensprint erwartungsgemäß ohne Chance

Mit Johannes Adamietz und Julian Borresch kamen am Sonntag die zwei im Rennen verbliebenen Fahrer von Saris Rouvy Sauerland sicher mit dem Hauptfeld ins Ziel. Bei 1:45 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung war Adamietz auf Rang 42 zudem bester Fahrer der Sauerländer in der Gesamtwertung.

“Wie zu erwarten kam es zum Massensprint. Es gab zwar Ausreißergruppen, aber auf den letzten zehn Kilometern ist alles wieder zusammengerollt. Im Sprint hatten wir dann erwartungsgemäß nichts zu bestellen“, fasste der Sportliche Leiter Wolfgang Oschwald den Schlusstag zusammen.

Auch wenn Ergebnisse weitgehend ausblieben und viele kränkelnde Fahrer zu beklagen waren, fiel Oschwalds Bilanz recht positiv aus. “Wir hatten hier zwei Wochen bestes Wetter gehabt. Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden, Hotel und Organisation waren super. Ich bin begeistert. Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder – dann hoffentlich ohne gesundheitliche Probleme bei den Sportlern“, so Oschwald.

Auch rad net – Rose brachte nur zwei Mann im Ziel

Auch rad Net – Rose brachte am Ende nur zwei Fahrer ins Ziel. Nachdem am Tag zuvor schon Kapitän Pirmin Benz angeschlagen ausgestiegen war, gingen am Sonntag Leon Heinemann und Moritz Kretschy nicht mehr an den Start. Zeitgleich mit dem Tagessieger kam Sven Redmann auf Platz 19 ins Ziel. In der Gesamtwertung schloss er 1:42 Minuten hinter Rundfahrtsieger Matthew Riccitello (Hagen Bermanx Axeon) auf Rang 40 ab.

“Leider fällt unsere Gesamtbilanz nicht ganz so positiv aus. Wir hatten gesundheitlich angeschlagene Sportler. Die vielen Ausfälle sind schon ein bisschen schade, weil wir die Rundfahrt intensiv nutzen wollten“, bilanzierte Ralf Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com. Die Ausstiege seien alle Vorsichtsmaßnahmen gewesen. “Wir wollten einfach kein Risiko eingehen, gerade mit Blick auf die nächsten Maßnahmen. Ich hoffe, dass die Jungs schnell wieder auf die Beine kommen“, so Grabsch.

Das junge Duo vom Berthold Rad Team kämpfte tapfer

Das verbliebene Duo vom Berthold Rad Team, Arthur Lenne und Tom Mai, kam am Schlusstag mit dem Grupetto ins Ziel. Für den 20-jährigen Lenne und den ein Jahr älteren Mai war es aber bei der starken Konkurrenz als Erfolg zu werten, dass sie die viertägige Rundfahrt zu Ende fahren konnten.

“Es war für die Jungs wieder ein super schwerer Tag. Aber sie haben sich gut geschlagen“, befand der am Vortag ausgeschiedene Kapitän Toni Franz gegenüber radsport-news.com. Auch Teamchef Achim Berthold sei insgesamt mit dem Abschneiden seiner Fahrer zufrieden gewesen. “Dass wir so viele krankheitsbedingte Ausfälle hatten, war natürlich nicht ideal, aber daran kann man nichts ändern“, so Franz.

Das Berthold Rad Team hat den Fokus nun auf die Rad-Bundesliga gerichtet, die am 27. März in Bruchsal starten wird. “Wir fahren mit einer sehr jungen Mannschaft und müssen uns in dieser Konstellation erst finden. Hier in Istrien haben wir schon gute Schritte gemacht in Richtung Bundesliga. Und auf diese Rennserie legt das Team auch sein Hauptaugenmerk“, schloss Franz.

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