Spanierin düpiert zögernde Favoritinnen

Garcia nimmt ihr Herz in die Hand und triumphiert

Von Felix Mattis

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Mavi Garcia jubelt bei der Burgos-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

21.05.2022  |  (rsn) - Lokalmatadorin Mavi Garcia (UAE Team ADQ) hat mit einem mutigen Angriff 14 Kilometer vor dem Ziel die 3. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas gewonnen und sich auch die Gesamtführung der viertägigen WorldTour-Rundfahrt gesichert. Die 38-jährige Spanische Meisterin setzte sich bei der Mini-Bergankunft am Schlussanstieg der 3. Kategorie zwölf Sekunden vor der Französischen Meisterin Evita Muzic (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) durch, die ihr 700 Meter vor Schluss nicht mehr folgen konnte.

Tagesdritte wurde die Friedrichshafenerin Liane Lippert (Team DSM), die 15 Sekunden hinter Garcia den Bergaufsprint des Favoritinnenfeldes vor Lotte Kopecky (SD Worx) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) gewann.

Ein schlechter Tag war es dagegen für die Niederländerinnen: Die Dominatorin der Baskenland-Rundfahrt in der vergangenen Woche, Demi Vollering (SD Worx) hatte im Etappenfinale mehrmals Probleme, den Kontakt zu den Besten zu halten und verlor 49 Sekunden. Die Baskenland-Zweite Pauliena Rooijakkers (Canyon – SRAM) war krankheitsbedingt gar nicht mehr zur 3. Etappe in Burgos angetreten.

Garcia führt die Gesamtwertung vor der Schlussetappe, die am Sonntag mit einer Bergankunft an den Lagunas de Neila endet, mit zwölf Sekunden Vorsprung vor Muzic und 15 Sekunden vor Kopecky sowie den meisten Mitfavoritinnen wie Niewiadoma oder auch Lippert an. Die bisherige Gesamtführende Jennifer Ducuara (Colombia – Tierra de Atletas) aus Kolumbien verlor 35 Sekunden auf Garcia und rutschte aus den Top 10 heraus.

Die Spanierin Garcia hatte 14 Kilometer vor dem Etappenziel einen Moment des Zögerns in einer 15-köpfigen Favoritinnengruppe genutzt, um den entscheidenden Angriff zu setzen. Nur Muzic zog mit ihr mit und schnell hatte das Duo einen Vorsprung von 30 Sekunden herausgefahren. Mit diesem Polster ging es in den Zielort und die 1.000 Meter lange Schlussrampe – und dort ließ Garcia schließlich Muzic stehen und krallte sich den Sieg.

So lief das Rennen:

Mit enormem Tempo nahm das Peloton bei leichtem Rückenwind die 3. Etappe über 113,4 Kilometer von Medina de Pomar zur Mini-Bergankunft von Ojo Guarena unter die Räder. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag über die gesamte Distanz trotz der Anstiege in der zweiten Rennhälfte bei über 40 km/h und so dauerte es sehr lange, bis sich eine Ausreißergruppe bildete.

Rund 70 Kilometer vor dem Ziel teilte sich das Peloton kurzzeitig an der Windkante, lief aber bald wieder zusammen – und dann entstand endlich eine fünfköpfige Spitzengruppe um die Niederländerinnen Nina Buijsman (Human Powered Health) und Lucinda Brand (Trek – Segfredo) sowie die Spanierin Sandra Alonso vom deutschen Team Ceratizit – WNT.

Das Quintett fuhr eine knappe halbe Minute Vorsprung heraus, wurde aber 33 Kilometer vor Schluss zu Beginn des ersten Bergpreises des Tages wieder gestellt. Dort explodierte das Hauptfeld unter dem Tempodiktat von FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope und BikeExchange – Jayco sowie schließlich einer Tempoverschärfung von Niewiadoma.

Favoritinnen ziehen nicht an einem Strang

Die Polin gewann die Bergwertung 27 Kilometer vor Ziel und zog eine nur noch neunköpfige Favoritinnengruppe mit sich über die Kuppe – nicht mehr dabei war unter anderem die Gesamtführende Ducuara. Nach der Abfahrt stürzte Kristen Faulkner (BikeExchange – Jayco) in der Verpflegung und so blieben nur noch acht Spitzenreiterinnen. Die aber waren sich nicht einig, so dass 19 Kilometer vor Schluss sieben weitere Fahrerinnen wieder herankamen – darunter auch Faulkner und Muzic.

Die Gruppe zögerte aber weiter und kurz bevor rund 30 weitere Fahrerinnen – auch mit Ducuara - von hinten herankamen, nahm dann Garcia 14 Kilometer vor Schluss ihr Herz in die Hand und lancierte die vorentscheidende Attacke. Muzic folgte sofort und das Duo setzte sich ab, um den Sieg schließlich unter sich auszumachen.

Im Verfolgerfeld verlor Vollering zweimal kurz den Anschluss, kämpfte sich aber immer wieder heran und gab dann jeweils alles, um an der Spitze führ ihr Team Tempo zu bolzen. In der Schlusssteigung aber musste sie endgültig abreißen lassen.

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