Franzose gewinnt GP de Québec vor Matthews

Cosnefroy macht die Amstel-Gold-Niederlage vergessen

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Benoît Cosnefroy (AG2R Citroën) hat den 11. GP de Québec gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.09.2022  |  (rsn) – Dieses Mal gab es keine voreilige Freude, keine Zweifel und keine darauf folgende Enttäuschung. Benoit Cosnefroy (AG2R Citroën) hat nach einer Attacke zwei Kilometer vor dem Ziel den 11. GP de Québec (1.UWT) gewonnen und somit seine knappe Niederlage beim Amstel Gold Race vergessen gemacht. Auf den zweiten Platz sprintete nach 201,9 Kilometern Titelverteidiger Michael Matthews (BikeExchange – Jayco), der den Eritreer Biniam Girmay (Intermarché – Wanty – Gobert) und den Belgier Wout van Aert (Jumbo – Visma) hinter sich ließ.

Beim Amstel Gold Race musste Cosnefroy den schon sicher geglaubten ersten Sieg außerhalb seiner französischen Heimat nach der Auswertung des Zielfotos noch an Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) abtreten. Nach 16 Runden durch die Innenstadt von Québec lag der 26-Jährige vier Sekunden vor dem Feld. Damit feierte er seinen dreizehnten Sieg insgesamt und den zweiten auf WorldTour-Niveau, nachdem er letztes Jahr beim GP Bretagne der Beste war. "Es ist unglaublich! Ich muss das erst mal sacken lassen. Ich hatte geplant, genau dort anzugreifen. Wenn das nicht geklappt hätte, wäre noch Greg Van Avermaet für den Sprint da gewesen. Ich bin sehr glücklich, weil ich nicht unbedingt damit gerechnet habe, vorne zu bleiben. Ich habe alles gegeben und konnte die letzten fünfzig Meter genießen", strahlte Cosnefroy nach seinem Coup.

Nach zwei Jahren Corona-Pause ist er der Nachfolger von Matthews. Der Australier war nicht nur 2019, sondern auch 2018 als Erster ins Ziel gekommen. “Ich bin enttäuscht. Ich war nah dran, hier drei Mal in Folge zu gewinnen. Aber ich bin Zweiter – das ist ein tolles Resultat. Ich freue mich auf Sonntag“, meinte der 31-Jährige, der den Topfavoriten hinter sich lassen konnte. “Wout war der Favorit und wir haben ihn nach der Attacke alle angeguckt. Wir haben alle gepokert, aber am Ende haben wir verloren. Benoit war heute zu stark“, analysierte Matthews, der sich sehr zufrieden über seine Form vor der Heim-WM zeigte: “ Ich hatte einen guten Tag, der Kurs hat mir nicht zu sehr wehgetan und ich hatte einen guten Sprint am Ende.“

Auch Girmay war im Sprint noch schneller als Van Aert. “Ich bin sehr glücklich über den dritten Platz. Es ist ein schweres Rennen und das Niveau ist sehr hoch“, so der Eritreer im Ziel-Interview. Wie Matthews und van Aert gehört auch der 22-Jährige bei der Weltmeisterschaft in Wollongong zu den Favoriten.

In zwei Tagen steht mit dem GP du Montréal das zweite, etwas profiliertere der beiden kanadischen WorldTour-Rennen auf dem Programm. “Mit diesen Beinen habe ich auch in Montreal eine Chance, aber heute Abend gönne ich mir erstmal ein Bier“, kündigte Cosnefroy an.

So lief das Rennen:

An der ersten Passage der Côte des Glacis setzten sich nach zehn Kilometern Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Sébastien Grignard (Lotto Soudal), Stan van Tricht (Quick-Step Alpha Vinyl), Hugo Toumire (Cofidis) und Carson Miles (Nationalteam Kanada) ab und erarbeiteten sich einen Maximalvorsprung von 4:20 Minuten.

Miles konnte seinen Begleitern an der Côte de la Montagne 66 Kilometer vor dem Ziel nicht mehr folgen. Zwei Runden später griff Quinn Simmons (Trek – Segafredo) an gleicher Stelle an. Pascal Eenkhoorn (Jumbo – Visma) und Andrea Piccolo (EF Education – EasyPost) gingen sofort mit, Jan Tratnik (Bahrain Victorious) und Simon Clarke (Israel – Premier Tech) folgten wenig später. Das Feld reagierte zunächst nicht, wodurch sowohl der Vorsprung der Spitzen- als auch der der Verfolgergruppe um Simmons schnell anwuchs, obwohl Eenkhoorn sich nicht an der Führungsarbeit beteiligte.

29 Kilometer vor dem Ziel kamen die beiden Spitzengruppen zusammen, doch nur sieben Kilometer später hatte das Feld seinen Rückstand von zwischenzeitlich einer Minute wieder wettgemacht.

An der vorletzten Passage über die Côte de la Montagne attackierte David Gaudu (Groupama – FDJ) und zog das Feld in die Länge, ehe sich in der folgenden, technischen Abfahrt mehrere Gruppen bildeten. So nahmen an der Spitze nur noch rund 20 Fahrer die Schlussrunde gemeinsam in Angriff.

Aber auch diese Flucht wurde vom Peloton kurz darauf beendet. Prompt setzte sich eine Vierergruppe mit Mikkel Honoré (Quick-Step Alpha Vinyl), Neilson Powless (EF Education – EasyPost), Nathan van Hooydonck (Jumbo – Visma) und Michael Storer (Groupama – FDJ) ab. Wieder übernahm der Jumbo-Fahrer keine Führungsarbeit. Die so entstehende Uneinigkeit nutzte Storer, während seine Begleiter schnell eingeholt wurden. Doch auch der Australier wurde auf den letzten fünf Kilometern wieder eingefangen.

Jumbo – Visma leitete den Sprint in die Monagne ein. Tosh van der Sande schlug so ein hohes Tempo an, dass niemand eine Attacke wagte. An einer Gegensteigung zwei Kilometer vor dem Ziel zog Cosnefroy unwiderstehlich davon. Christophe Laporte (Jumbo – Visma) und ein Quick-Step-Fahrer versuchten zu folgen, konnten die Lücke aber nicht schließen. Und auch gegenüber der Favoritengruppe verteidigte der frühere U23-Weltmeister seinen Vorsprung und konnte schon 100 Meter vor dem Ziel jubeln. Matthews entschied kurz hinter Cosnefroy den Sprint der Verfolger vor Girmay und Van Aert für sich.

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